Ungedämmte Dachgeschossdecke. Spitzboden nicht isoliert...was tun?

einfache Skizze unseres Dachbodens - (Haus, Energie, Handwerk)

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Also du brauchst eine Dampsperre und Zwar auf dem Rigibs unter der dünnen Glaswollenauflage die schon besteht.

 

Weil du da bestimmt keine Lust drauf hast.............

 

 

Empfehle ich dir als Lösung einfach Steinwolledämmung ohne Alu kaschierung zu kaufen und oben im Spitzboden 2 Lagen 10cm dicke Dämmwolle Überkreuz auf den Boden zu legen. Wichtig ist das es Diffusionsoffen ist. also unbeschichtete Dämmung.

Ja richtig gelesen einfach auf den Boden legen reicht aus. Damit das noch begehbar ist einfach Locker ein zwei Bretter oben auf die Dämmung legen damit sich der Druck verteilt.

Da du den Dachboden als Luftig bezeichnest ist mit Kondenswasserschaden nicht zu rechnen. Weil durch den Diffusionsoffenen Aufbau das Kondenswasser wegtrocknen kann.

 

Wichtig ist das du KEINE Dampfsperre auf dem Boden des Spitzbodens verlegst.

Wenn Dampfsperre dann nur auf den Rigibs unter die vorhandene Glasdämmwolle sonst Schimmelt dir die Decke weg.

 

Wenn noch Fragen sind ich schau Morgen nochmal hier rein.

Seehausen  22.05.2011, 13:20

Die Antwort ist richtig und gut. Keine Dampfsperre und kein Styropor. Styropor darf verkauft, aber nicht eingebaut werden. Das steht so in den Landesbauordnungen. Deshalb interessiert das erst die Brandversicherung im Schadenfall, dann braucht die nämlich nicht zu zahlen!

Die Empfehlung von Styropor ist leichtfertig bund falsch; zugelassen sind nur Fertigplatten mit Styropor zwischen nichtbrennbaren Baustoffen, wenn sie eine Bauartzulassung nach Landesbauordnung und Bauproduktengesetz haben.

Du darfst ja auch ein nicht zugelassenes Auto kaufen, aber nicht benutzen!

Peppie85  28.04.2011, 07:45

na die antwort hat doch mal den orden verdient

Harryplotter 
Beitragsersteller
 27.04.2011, 22:18

Guten Abend Stirling,

vielen Dank für deine hilfreiche Antwort. Du hast absolut meinen Nerv getroffen. Ich weiß, dass es sicher bessere Lösungen gibt, aber ich kann die Decken hier nicht mehr aufreißen. Eher muss ich bis zur nächsten Kernsanierung die Umwelt mitheizen. Meine Frau würde mich töten wenn ich nach einem Jahr wieder anfange Dreck zu machen. Ich hätte damals ein paar Tausender mehr aufnehmen und auch die Decke abreißen sollen . Dann hätte man alles tip top machen können, also Schrägen bis zur Spitze und die Decke isolieren.

Dein Vorschlag hört sich als Notlösung absolut realisierbar an. Ich habe auch an genau so eine Variante gedacht. Die Sache mit der Dampfsperre leuchtet mir natürlich ebenfalls ein. Wenn Dampfsperre, dann da wo Sie auch hingehört (geht bei mir aber wie gesagt nicht mehr). Ich würde bei dieser Variante ohnehin regelmäßig nachschauen ob sich Feuchtigkeit bildet. Das wichtigste ist ja nun, keine Schäden durch gut gemeinte Maßnahmen zu verursachen. Am Ende Spare ich 100€ Heizkosten im Jahr, aber mache mein Dach kaputt. Unsere Heizkosten liegen ohnehin noch absolut im Rahmen

Würdest du bei 2x10cm bleiben, oder soll ich noch dickere Steinwolle nehmen?  

Stirling  27.04.2011, 22:43
@Stirling

Juhu der Link geht........

Harryplotter 
Beitragsersteller
 28.04.2011, 11:03
@Stirling

Jo danke! Habe die Decke durch den Tipp von Yorgos bereits dort eingegeben (mit den gleichen Werten) und bin überrascht, dass es zumindest theoretisch funktionieren müsste. 

Macht es Sinn zwischen der neuen Wolle und dem Dielenboden noch ein paar Latten zu verlegen damit etwas mehr Luft durchkommt? 

Stirling  28.04.2011, 12:24
@Harryplotter

Nein die Latten machen keinen Sinn und würden sogar die Dämmwirkung einschränken.

Hallo,

wir sind laien, die auch gerade ein dachgeschoss ausbauen/dämmen und mit dem selben problem befasst sind: wenn der spitzboden durchlüftet ist, brauchst du keine dampfsperre - raumfeuchtigkeit kann dann durch die dämmung diffundieren wird oben 'abtransportiert'. Wir haben die decke von oben aufgenommen, die alte sandschüttung herausgenommen, mit ca. 16 cm (oder noch mehr) mineralwolle gedämmt, die deckenbalken aufgedoppelt und mit den alten brettern, z.T. mit neuen, wieder zu gemacht. Wenn man die dämmung nur 'drauflegt' entsteht eine zusätzliche stufe, die bei nur 1,50m höhe evtl. hinderlich ist. Andererseits hat die alte glaswolle ja auch dämmeigenschaften. Ich bin eher ein befürworter des neubaus, d.h. altes zeug raus (ist bei glaswolle sicher nicht schön) und dafür neues rein - ist aber auch eine zeit und kostenfrage. Wenn ihrs genau machen wollt, fragt einen heizungsbauer oder energieberater, der kann dann was zu den eigenschaften der glaswolle sagen und die genaue stärke der dämmung beziffern. In dem fall hilft 'mehr' eben auch 'mehr'.

Reinhard

Um sicher zu sein, ob Du eine Dampfbremse brauchst, sollte die Decke bauphysikalisch durchgerechnet werden. Ich würde aber eine feuchtigkeitsvariable Dampfbremse nehmen, da es bei gewissen Bedingungen zu umgekehrten Dampfdruckgefälle kommen kann. Als Dämmung würde ich eine Holzfaser oder Zellulosedämmung nehmen. Diese kann Feuchtigkeit in gewissen Rahmen aufnehmen und abgeben. Mehr Informationen zu dämmen von Dachgeschossdecke und Spitzboden findest Du hier: http://www.wir-verstehen-unser-handwerk.eu/leistungsangebot/daemmung/bodendaemmung.html . Weiter unten hast Du einen Bild zum Online-Kalkulator dort einfach Deine ungefähre Grundrissform auswählen, die Abmessungen sowie Öffnungen, Dämmart und Dämmmaterial eingeben, zum Schluss nach Deiner Adresseingabe bekommst Du ein Angebot per Mail.

Dampfsperre und Dämmung!!!

Entweder führst Du Dampfsperre und Dämmung lückenlos von links nach rechts fort; oder Du dämmst bis in den Spitzboden mit der gleichen Dichte. Hört sich jetzt aufwendig an, aber was meinst Du wie aufwendig es wird, wenn Du verfaulte, tragende Teile des Dachstuhls austauschen musst?

Mein Vorschlag:

Entferne die Rigips-Platten unter der Decke und im Anschlußbereich der Schräge. Kontrolliere sehr gewissenhaft, ob die Dämmung schon feucht ist. Wenn ja, dann raus damit. Dann ordentlich mit Dämmung auskleiden. Dann fachgerecht mit Dampfsperre versehen und fachgerecht verkleben.

Nicht dass es in ein paar Jahren lange Gesichter gibt.

 

Yorgos  27.04.2011, 21:59

Hier kannst Du den Aufbau Deiner Decke durchspielen:

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/

Interessant ist nach Angabe von Rigips-Platte und Balkenlage der Taupunktverlauf.

Harryplotter 
Beitragsersteller
 27.04.2011, 22:32
@Yorgos

Hallo Yorgos,

danke für deine Antwort. Du hast sicher recht. Wenn ich jetzt noch könnte wie ich wollte, würde ich es sicher so tun. Aber wir wohnen hier bereits und ich kann hier im Wohnbereich NIX mehr machen. Eher heize ich noch ein paar Jahrzehnte die Umwelt mit. Die Internetseit die du mir gezeigt hast, ist ja mal super. Wirklich interessant. Wenn ich hier meine jetzige Decke eingebe, kommen schlimme Werte bei rum. Gebe ich als letzten Belag noch 20cm Steinwolle (Siehe Vorschlag von Stirling) ein, wirds auf einmal gut. Obwohl ich keine Dampfsperre drin habe.

Yorgos  27.04.2011, 23:08
@Harryplotter

Du betrachtest das Problem leider (wie viele) von der falschen Seite! Der unnötige Mehrverbrauch an Heizenergie ist eine Sache, die andere aber ist der Tauwasserausfall. Du kannst bei dieser Anordnung nie sagen, wo sich der Taupunkt befindet. Schlimmstenfalls im Gebälk! Und da beginnt irgendwann der Gammel unkontrolliert zu wuchern. U.a. eine beliebte Basis für Hausschwamm.

Und was hätst Du von meinem Vorschlag, den Spitzboden zu isolieren? Also mit Anschluss an vorhandene Dampfsperre und Dämmung! Dann könnte der Wohnbereich nahezu unberührt bleiben.

Harryplotter 
Beitragsersteller
 28.04.2011, 09:10
@Yorgos

Guten Morgen Yorgos,

ja ich verstehe dich schon. Ich hoffe einfach durch regelmäßige Sichtkontrollen ein solches Horroszenario zu verhindern. Der Anschluss an die vorhandene Dämmung ist technisch kaum machbar. Wie auf meiner Zeichnung zu sehen ist , verläuft ein großer Balken entlang des Spitzbodens. Man sieht die Dämmung zwar, man kommt aber einfach nicht dran. Vielleicht wenn ich eine Firma mit Kleinwüchsigem Mitarbeiter finde oder so. Im Ernst, es geht leider nicht. Außerdem müsste ich dann trotzdem die Decke Dämmen. So habe ich dann wenigstens noch einen luftigen Spitzboden wo die Feuchtigkeut ein bisschen abtrocknen kann.

Yorgos  28.04.2011, 11:41
@Harryplotter

Im Ernst, es geht leider nicht.

Ja, ja. Das Leben ist kein Ponyhof! Aber danke für Deine Rückmeldung.

 

 

Ein Bekannter von uns hat auch ein Haus gekauft. Mit einem riesigen, ungedämmten Dachboden. Er hat einfach den Boden gedämmt - dicke Dachlatten befestigt und dazwischen dicke Styroporplatten. DArauf Sauerkrautholzplatten, kann man jetzt gut begehen und er hat eine Heizkotenersparnis - sehr beeindruckend. Der Dachboden selber ist imemr noch zugig - keine Schimmel oder Stockfleckenbildung. Super! Vielleicht ist das was für dich? Kann man ja auch ganz einfach selber machen....

Harryplotter 
Beitragsersteller
 28.04.2011, 11:11

Danke!

Hört sich auch nicht schlecht an. Allerdings bin ich wegen des Styropors auch ein bisschen Skeptisch. Was ist denn das besondere an Sauerkrautholzplatten? Sind diese besonders atmungsaktiv?

horbach  28.04.2011, 20:28
@Harryplotter

WEnn Styropor nciht verbaut werden dürfte, warum wird es dann überall angeboten? Für genau diesen Zweck? Merkwürdig, oder?

Also: ich hab dir das mal aus Wikipedia kopiert:

Holzwolle-Leichtbauplatten ( umgangssprachlich Sauerkrautplatten)  sind formstabil und sehr fest. Ihre Fähigkeit zur Wärmedämmung ist gering (0,093 W/mK gegenüber ca. 0,04 W/mK bei Standard-Dämmstoffen),( daüfr ist aber das Styropor da und die Luft, die ebenfalls in dem Zwischenraum isoliert)  die Wärmekapazität und damit der sommerliche Wärmeschutz dagegen hoch. ( das heisst, im Sommer wird es in der darunterliegeneden Wohnung nicht heiss sondern bleibt angenehm kühl! )Weitere Stärken der Holzwolle-Leichtbauplatte sind eine gute Schalldämmung (verputzt) bzw. Schallabsorption (unverputzt) und Feuchte-Regulierungsfähigkeit.

Sie gelten als schwer entflammbar (Brandschutzklasse B1). Verwendet werden HW-Platten vor allem als Putzträger bei Decken- der Dachuntersicht sowie als Akustikplatten zur Schalldämmung. Im Mauerwerks- und Betonbau werden sie zur Dämmung gut wärmeleitender Bauteile, als Putzträger und Akustikplatte genutzt, im Holzbau als Putzträger oder zur Beplankung im Innen- oder Außenbereich.

Habe netterweise auch eigenen Kommentar eingefügt ( grins)

Wie gesagt, unser Beakannter ist hocherfreut - der Geldbeutel wurde nciht übermäßig strapaziert und die Heizkosten waren über ein Drittel weniger als im Vorjahr!

 

Seehausen  22.05.2011, 13:14
@horbach

Styropor darf verkauft, aber nicht eingebaut werden. Das steht so in den Landesbauordnungen. Deshalb interessiert das erst die Brandversicherung im Schadenfall, dann braucht die nämlich nicht zu zahlen!

Du darfst ja auch ein nicht zugelassenes Auto kaufen, aber nicht benutzen!

horbach  22.05.2011, 18:28
@Seehausen

WEr hat dir denn den Mist erzählt? Guckst du: http://cgi.ebay.de/Dachboden-Dammung-Styropor-Warmedammung-EPS-038-DAD-/300341733730?pt=DEHeimwerkerBaustoffe&var=600000048136

Brandverhalten: gemäß ÖN B 3800 - B1 (schwerbrennbar) 1)

ERst erkundigen und dann verdammen. Kommt immer besser als wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt und dann kopfschüttlen erntet. Mein ekannter hat sich überigens auf dem Bauamt erkundigt und seien Brandschutzkasse angerufen - ist erlaubt, darf verbaut werden .

Seehausen  28.04.2011, 10:12

Styropor ist unzulässig, weil leicht entflammbar und brennend abtropft! Außerdem beliebt bei Insekten, Mehlwürmern etc.

horbach  28.04.2011, 20:21
@Seehausen

Styropor ist nicht unzulässig. Das ist Quark.Geh mal in den Baumarkt und mach dich schlau...

Seehausen  22.05.2011, 13:11
@horbach

Styropor darf verkauft, aber nicht verbaut werden. Denn es ist leicht brennbar und tropft brennend ab. Sowas einzubauen ist nach jeder Landesbauordnung verboten.

Merke: Baustoffmärkte sind keine Behörden und haften keinesfalls für die Beachtung der öffentlich-rechtlichen Bauvorschriften!

Styropor ist nur zwischen nichtbrennbaren Fertigkonstruktionen zulässig, die eine Bauartzulassung nach Bauordnung und Bauproduktengesetz haben!