Was tun wenn der Dienstplan ständig kurzfristig geändert wird?

6 Antworten

Du schreibst leider nichts darüber , ob ihr mobil genug seid , sich doch ein paar Dörfer weiter umzusehen , bzw.die nächst größere Kleinstadt in Erwägung zu ziehen .

Eine gewisse Kilometerzahl zusätzlich wäre ein geregeltes Privatleben wert , finde ich

Solstafir 
Beitragsersteller
 26.02.2020, 10:19

Hallo und danke für deine Antwort.

Ja auf jeden Fall, er hat sich jedes Mal bei der Arbeitssuche im Umkreis von bis zu 1 Stunde Fahrt pro Strecke beworben, da es bei uns im Ort eben nur sehr wenige Arbeitsstellen gibt.  In 90% der Fälle entschieden sich dann die Firmen für einen Mitarbeiter, der in der Nähe wohnt, da sie bezüglich Pünktlichkeit meist schlechte Erfahrungen gemacht haben mit Mitarbeitern von weiter weg (ja, da kann er nix dafür aber leider denken viele so). Die restlichen Betriebe waren eine andere Branche und wollten trotz seiner Bereitschaft zur Umschulung lieber jemand, der aus der Branche kommt und bereits genug Erfahrung hat.

Aber ja – die Bereitschaft wäre natürlich da.   

Wie sehen es denn die anderen Angestellten? Machen die das alle einfach so mit?

Es geht ja nicht nur um Freizeitaktivitäten, die man plant. Es können ja auch Arzttermine sein, die man nicht einfach verschieben kann.

Wenn der Dienstplan bekanntgegeben wird, dann ist dieser auch einzuhalten. Wird mal jemand krank, dann kann der Chef natürlich nachfragen, ob man arbeiten kann, aber es kann kein Muss dazu geben.

Solstafir 
Beitragsersteller
 24.02.2020, 16:10

Ja die anderen Angestellten lassen sich das einfach so gefallen, weil sie Angst haben, ihren Job sonst zu verlieren. Bisher ist jeder, der aus diesem Grund gekontert hat entweder gekündigt worden oder von selbst gegangen, da es Null entgegenkommen seitens der Chefetage gab.  

Am Arbeitsamt wird man dann auch noch blöd angemacht warum man denn schon wieder hier ist bzw. auf Wünsche zur Umorientierung/Umschulung wird nicht eingegangen. Es sind bei uns immer wieder die selben Betriebe, die dauernd neue Kräfte suchen. Wenn man dann sagt, man möchte dort nicht mehr arbeiten, wird einem auch noch unterstellt man wäre zu faul zum Arbeiten aber das ist definitiv nicht so – wir finden es einfach unfair wie man in den jeweiligen Betrieben behandelt wird.

Naja. Ihr könnt euch alle zusammen dagegen stellen. Ansonsten glaube ich nicht, dass man da viel machen kann. Rechtens ist es, meines Wissens nach nicht. Nicht so kurzfristig und auch nicht ohne Begründung.

Solstafir 
Beitragsersteller
 26.02.2020, 10:32

Es stellt sich ja leider niemand mit ihm zusammen dagegen weil wie oben erwähnt die Kollegen sich nicht trauen, da sie Angst um ihren Job haben. Rechtens ist es wirklich nicht, das hat uns die Arbeiterkammer bereits gesagt aber die Schritte, die die einleiten würden, würden zu noch schlechterem Verhältnis zwischen Chef und Arbeiter führen bzw. wäre ein Jobverlust für ihn momentan drastisch. Er zahlt einen Kredit auf sein Haus zurück, durch die vorhergegangenen Jobwechsel mit zwischenzeitlicher monatelangen Arbeitssuche (wo es schon schwierig war weil es eben in der Umgebung nicht viel gibt) hat er während der Arbeitslosigkeit alle Ersparnisse aufgebraucht und jetzt verdient er auch trotz Vollzeitjob gerade Mal genug um durchzukommen.  

Im Einzelhandel werden immer Fachkräfte gesucht!

Solstafir 
Beitragsersteller
 26.02.2020, 10:27

Da hast du schon Recht, aber die Anzahl an Geschäften ist hier sehr gering und er hat sich ja auch im Umkreis von bis zu 1 Stunde Fahrt beworben + andere Branchen, wo er aber leider überall abblitzte weil sie trotz Bereitschaft seinerseits zur Umschulung lieber Arbeitskräfte nehmen, die schon Erfahrung haben und nicht erst eingeschult werden müssen.

Wir haben hier 3 verschiedene Supermarkt- bzw. Discounterketten, in 2 davon hat er bereits gearbeitet, momentan ist er im 3. Alles andere an Läden im Umkreis sind nicht Lebensmittelhandel und wollen eben nur Leute, die aus der Branche kommen oder suchen keine Mitarbeiter.

Wir haben uns auch schon informiert, ob eine geförderte Umschulung möglich wäre (eine Lehre wäre finanziell unmöglich), aber bevor die einem was ermöglichen, muss man sich halt überall bewerben und wenn man trotzdem eine Arbeit findet, so wie in seinem Fall sehen die keinen Grund sich umzuschulen lassen, da eben im Einzelhandel eh laufend Kräfte gesucht werden. So quasi – warum solltest du dich umschulen dürfen, du hast doch eh einen Job im Handel.

verreisterNutzer  24.02.2020, 16:22

Naja, das hat seinen Grund. Und in manchen Regionen suchen sie halt nicht, weil das Dorf nur einen Markt hat.

Wenn die meisten Kollegen der gleichen Meinung sind, geht zusammmen zum Chef und sagt, dass ihr darauf keinen Bock mehr auf die kurzfristigen Änderungen habt.
Die Filialleitung wird sicherlich keine Lust haben mehrere Stellen spontan neu besetzen zu müssen. Unter anderem, weil im Einzelhandel sowieso Mitarbeitermangel herrscht.

Solstafir 
Beitragsersteller
 24.02.2020, 15:38

Danke für deine Antwort. Das Blöde ist, dass die anderen Kollegen nicht zum Chef gehen wollen, die lassen sich das einfach gefallen und fürchten, dass sie ansonsten keine Arbeit mehr finden wenn sie gekündigt werden, da sie alle schon ü40 sind. Zwingen kann man die anderen ja kaum und alleine richtet man halt nix aus. Hab gehört dass in dem Laden aus den selben Gründen 3 Leute am selben Tag fristlos gekündigt haben, das war dem Chef auch egal, der hat sich dann stattdessen billige Hilfsarbeiter eingestellt. Das Traurige ist, dass es in den 2 anderen Betrieben zuvor genauso war und ich befürchte, dass es wieder so sein wird, wenn er sich wo anders was sucht.