Was ist ein Kinderfreibetrag?

Ein Beispiel zur Erläuterung:

Angenommen, Du bist in einer Firma angestellt und verdienst brutto € 3.000. Darauf berechnet die Personalabteilung aus der Lohnsteuertabelle einen Steuerabzug von 33%, was € 1.000 entspricht.

Angenommen, Du hast ein Kind (welches nicht unbedingt in Deinem Haushalt wohnen muss). Du nimmst also Deine Lohnsteuerkarte und die Nachweise über die Existenz dieses Kindes, und marschierst zu Deinem zuständigen Finanzamt.

Dort wird Dir in die Lohnsteuerkarte eingetragen: Kinder: 1,0. (Es gibt auch halbe Kinder... also 0,5.)

Die Lohnsteuerkarte gibst Du wieder in der Personalabteilung ab und bei Deiner nächsten Gehaltsabrechnung berechnet das Gehaltsabrechnungsprogramm einen Steuerbetrag aus einem reduzierten Bruttobetrag. Also beispielsweise nicht mehr 3.000 sondern nur noch 2.700. Die Differenz von 300 zwischen dem ursprünglichen Brutto und dem Brutto mit einem Kind ist der KINDERFREIBETRAG:

Jetzt erkennst Du auch ganz leicht die Bedeutung der Begriffe Brutto und Steuerbrutto.

Und wie wirkt sich das aus? Bei einem Steuersatz von 33% zahlst Du unter Berücksichtigung des Kinderfreibetrages nur noch € 900 anstatt € 1.000 Lohnsteuer ohne Kind.

Die Prozentangaben in diesem Beispiel sind ebenso wie die Höhe des Kinderfreibetrages reine Spielzahlen, um die Zusammenhänge zu verdeutlichen. Auch bin ich nicht auf die Voraussetzungen für die Eintragung eines Kinderfreibetrages und die Besonderheiten des elektronischen Lohnsteuerverfahrens eingegangen. Es geht ja nur um das Prinzip.

Grüße

Das Existenzminimum des Kindes soll steuerlich freigestellt werden. Durch die Freibeträge soll dies bei den Eltern erreicht werden. Das Kindergeld ist eine Vorauszahlung auf diese Steuerminderung. Das Finanzamt macht bei der Verarbeitung der Steuererklärung eine Günstigerprüfung. das Kindergeld wird der Steuerentlastung durch die Freibeträge gegenübergestellt. Ist die Entlastung durch Freibeträge höher, werden diese angesetzt und das Kindergeld wird gegengerechnet. Ein Ehepaar bekommt einen Kinderfreibetrag in Höhe von 7008 € pro Kind. Dieser Teil des Gehaltes muss nicht versteuert werden.

Kommt auf den Zusammenhang an. Aus steuerlicher Sicht bedeutet der Kinderfreibetrag der Anteil des Einkommens pro Kind, welches steuerfrei bleibt und vom Bruttolohn abgezogen wird. So zahlt man weniger Steuern.

Auch bei verschiedenen Geldleistungen des Staates wird ein Kinderfreibetrag vom maßgeblichen EInkommen abgezogen, so dass man u.U. unter eine Einkommensgrenze gelangt, die zum Leistungsbezug (Wohngeld, Hartz-IV, BAföG etc.) berechtigt.

Alle Klarheiten beseitigt?

Hallo du Ratsuchenderx,

ich versuch's mal mit einfachem Deutsch:

Bei der Einkommenssteuererklärung prüft z.B. das Finanzamt was für die Steuerzahler günstiger ist: Entweder das Kindergeld oder eben der Kinderfreibetrag! Sollte als alternative zum Kindergeld der Steuervorteil durch Kinderfreibeträge höher sein als das durch die Familenkasse bereits ausbezahlte Kindergeld, so zahlt das Finanzamt nur eine mögliche Differenz zwischen Steuerersparnis durch die Kinderfreibeträge und dem Kindergeld aus! Alles klar ? ? ? Hoff' ich doch ganz arg!

Volksdeutsch:

"Vater Staat" braucht Geld, und das holt er sich in Form von Steuern bei seinen Untergebenen - auch Steuerzahler genannt. Weil Du so nett warst, dem "Vater Staat" einen neuen Steuerzahler zu zeugen, belohnt Dich "Vater Staat" dafür, indem er Dir einen Teil Deiner Steuern erlässt. Dieser Teil wird "Kinderfreibetrag" genannt! Für jedes Kind wirst Du von einem bestimmten Teil Deiner Steurlast befreit!