Warum sind Immobilienmakler so teuer?
Hallo an alle...
....meine Frage steht oben. Dabei denke ich gar nicht so an die Vermittlung von Mietwohnungen. Da kann ich ja noch eine Provision von paar Hundert Euro einiger maßen nachvollziehen. Aber für die Vermittlung von Eigentumsimmobilien eine 5 stellige Summe zu fordern finde ich schon etwas dreist, zu mal der Arbeitsaufwand von teureren Immobilien kaum höher ist als von günstigen Immobilien. Warum steigt die Provision dann linear mit der Kaufsumme?
6 Antworten
Gegenfrage: warum sind zb Gutachter - gleich welcher Couleur - so teuer ? Was heißt übrigens TEUER ? Nur, weil man als Aussenstehender die auflaufenden Kosten einer Tätigkeit nicht im entferntesten überblicken kann, muss eine Tätigkeit nicht als überteuert hingestellt werden. Wenn ich hier die Antworten lese, habe ich den Eindruck das ich etwas falsch gemacht habe - es gibt offensichtlich nur 5 Städte in Deutschland und nur Miet- / Kaufobjekte in 6- 7 stelliger Höhe. Was ist mit folgenden ÜBLICHEN Preisen / Kosten?
- Mietwohnungen mit einer Kaltmiete von 280€ , Courtage 666€. 106 € davon ans Finanzamt. Dafür fährt man im Schnitt 12 mal zum Objekt und zurück - auch im Schnitt je 28 km, mindestens an 6 Wochenenden Printanzeigen zu je mindestens 34€, Anzeigen in ca 3 Internetportalen zu je 58,-€ / Monat, ( wir hoffen mal, das nach 1 Monat schon vermietet ist - sehr unwahrscheinlich) , Bürokosten, Erstellung eines Exposes = bei Profis 90 minuten Aufwand ( och, meinen Arbeitslohn -wie bei Euch- hab ich noch garnicht berücksichtigt), Pc, Drucker, Webanschluss, Tinte, Papier, etc fallen ja wie selbstverständlich vom Himmel und kosten nix (??), Solvenzauskunftskosten von ca 12 €, Telefonate, Briefpost stellt die Telekom / Post ja auch kostenfrei - oder ? Erstellung eines 16-seitigen Mietvertrages in mind. 2-facher Ausfertigung kostet auch nix. Als i-Tüpfelchen erscheinen dann im Schnitt 4 von 10 Interessenten nicht zum Termin, andere Interessenten sehen gar nicht ein, Courtage und anschliessend Miete zu zahlen. Und weil man ja sowieso schon im Minus arbeitet, verhilft man Hartz 4 - Empfängern kostenfrei zu Wohnungen- das Amt übernimmt keine Courtagekosten. .... und jetzt erwartet der Mietinteressent auch noch, das ich ihn exellent berate. Fachbücher - um auf neuestem Stand zu sein- kann ich mir aber eigentlich nicht leisten.
Trotzdem habe ich treue Kunden, die mich des öfteren Fragen, wie und warum ich das alles mache. Wenn ich gut dran bin, schaffe ich 4-6 solcher Abhandlungen im Monat. Ich brauche nicht zu überlegen welchen Geldsack ich jetzt zuerst im Keller stapel.
Warum Makler so "teuer" sind?
Es liegt daran, dass nur derjenige den Makler bezahlt, der letztendlich ihn beauftragt bzw. der kauft / mietet. (Ab 2015 ändert sich es ja mit dem Bestellerprinzip bei Mietimmobilien).
Würde jede Tätigkeit eines Maklers als Honorar bezahlt werden und zwar ganz unabhängig vom Erfolg, dann würde letztendlich derjenige, der mietet / kauft deutlich weniger zahlen.
Je nach Objekt und Aufwand kommt ein sehr niedriger Stundenlohn ggf. sogar ein Verlust heraus oder aber auch mal ein sehr hoher Stundenlohn, würde man es betriebswirtschaftlich gegenrechnen, also Kosten, Arbeitsaufwand etc.
Und im Übrigen beginnt ja die Maklertätigkeit nicht erst, wenn der Kunde besichtigt, sondern es beginnt mit dem "akquirieren", dem ersten Gespräch mit dem Verkäufer / Vermieter, den Verhandlungen, der Erstbesichtigung = Objektaufnahme / Exposeerstelllung incl. Bildbearbeitung / Grundrissbearbeitung, ggf. Unterlagenbeschaffung / Beratung (bei Verkauf) ....
Würde jeder Auftraggeber z.B. einen Stundenlohn von ca. 40 € bezahlen (weniger als die meisten KFZ-Werkstätten) und jeder Interessent für jede Art Tätigkeit (z.B. Exposeanforderung / Versand = 10 €, Besichtigung ca. 20 € ... dann würde jeder nur das bezahlen, was er an Arbeitsleistung vom Makler letztendlich "bestellt" ...
Leider werden Makler nicht wie Anwälte, Ärzte o.ä. nach einer Honorarordnung bezahlt ... würde vieles m. E. für alle Seiten transparenter und besser machen ...
Hallo!
Sicher ist es für den einzelnen nicht verständlich, dass der Makler eine sooo hohe Summe beim Verkauf ggf. Vermietung bekommt.
Doch damit kompensiert er die "Verlustgeschäfte" und die enorm hohen (Werbungs)kosten etc.
Und auch, wenn es so aussieht als würde der Makler immer alle Immobilien gleich verkauft / vermietet bekommen ...
Ich wage zu bezweifeln, dass Sie wirklich wissen, wie hoch seine Fixkosten sind ... (Werbung kostet von paar Hundert Euro bis in die Tausende) UND wie viele Aufträge er pro Jahr wirklich abschließen kann.
Ein Beispiel: Ein Makler, der monatlich z.B. 2000 € Fixkosten hat = 24.000 € p.A. muss mehr als 2 Immobilien pro Jahr mit einem VK-Preis von 400.000 € verkaufen um überhaupt nur ansatzweise seine Fixkosten zu decken.
Damit er dann ein "normales" Gehalt verdienen würde, müsste er einen Verkaufswert von min. 600.000 € haben und dann gehen davon noch Steuern u. Krankenversicherung ab, ganz zu schweigen, dass Makler als Privatleute auch "normale" Kosten haben.
Außerdem ist es ein allgemeiner Irrglaube, dass Makler jeden Monat eine teure Immobilie verkaufen! So viele wirklich zum Verkauf bringende Aufträge hat er i.d.R. NICHT.
Bei den "großen" Maklerketten erscheint es zwar so, doch der einzelne Makler verkauft i.d.R. höchstens im Durchschnitt 3-4 Immobilien im Jahr!
Und selbst wenn der Makler in einem Jahr 6 Immobilien verkauft ... nächstes Jahr sind es dann vielleicht nur 2. Und der Vermietungsmarkt wird spätestens ab dem nächsten Jahr (Bestellerprinzip) stark einbrechen für den Makler.
...und Makler erwarten sogar eine Gebühr für Expose etc.....
bitte nicht verallgemeinern !! Das sind abolute Ausnahmen. Bei mir besichtigt jedes Interessentenpaar einzeln nur mit mir und ggf dem Vermieter. Expose kostenfrei - ca 12 pro Vermittlungs- Objekt.
Mein letztes Kaufobjekt habe ich 9 Monate auf den verschiedensten Kanälen beworben - reine Inseratskosten für 4 Internetportal und wöchentliche Printanzeigen 3988,- € alles ohne Erfolg da nicht verkauft. Courtage wäre 14tsd € gewesen Weitere Fragen oder Behauptungen ?
Sicher gibt es bei Maklern Qualitätsunterschiede in der Arbeitsweise. Bei einem kundenfreundlich / seriösen Makler wird es solche Massenbesichtigungen wie beschrieben NICHT geben!
Und der Grund warum der Makler eben bei einem teureren Objekt entsprechend mehr Courtage bekommt, liegt auch daran, dass möglicherweise er zwar mit jeder Vermietung auch Geld verdient, doch auch die Zeiten, in denen er NICHT so viele Vermittlungsobjekte im Auftrag hat, auch überbrückt werden müssen.
Wer denkt, dass jeder Makler immer jeden Monat so viele Aufträge UND damit verbunden ausreichende Abschlüsse hat, dass er einen Riesengewinn hat, der irrt! Das haben tatsächlich nur wenige!
Ein wenig vergleichbar wie mit einer Eisdiele, die ihr Geld eben i.d.R. hauptsächlich im Sommer macht und ggf. im Winter schließt ... Die Kosten für die Ladenmiete z.B. fallen trotzdem i.d.R. auch im Winter an und ähnlich ist es auch beim Makler.
Außerdem wird häufig total unterschätzt, was da an laufenden Kosten anfallen! Und zwar jeden Monat! Also die guten Monate müssen die schlechten auffangen!
Und wenn man mal einfach als Beispiel folgende Rechnung aufstellt:
- Makler hat laufende Kosten von 3500 € jeden Monat (Büro, Angestellte, KV, Werbung, Marketing, Events, Büromaterialen z.B. Flyer ...)
- Er hat 2 Vermietungen von je 800 € Kaltmiete = 1600 € x 2 (Vermietungen = 3200 € zzgl. Mwst.
Dann würde sein Umsatz nicht einmal ausreichen um seine Kosten zu decken, geschweige das er selbst ja "privat" auch noch leben, essen muss.
Und selbst wenn er 5000 € in dem Monat verdienen würde ... hätte er ggf. gerade mal ca. 1500 € für sich ...
Davon abgesehen, wenn er den nächsten Monat nichts verdient, hat er die A...karte
Sicher, aus Sicht des Kunden ist nachvollziehbar, dass man sagt, der Aufwand ist derselbe, ob eine Whg. für 500 € Kaltmiete oder für 5000 € !
Es ist nicht selten so, dass die Wohnung für nur 500 € sehr viel mehr Arbeit macht, da sehr viel mehr Emails bearbeitet und ggf. Termine gemacht werden müssen u. ggf. mehr Bewerbungsbogen angesehen und Bonitäten geprüft werden müssen!
Es liegt einfach an der Art der Honorierung, nämlich ausschließlich nach dem Erfolgsprinzip, warum eben es scheinbar zu ungerecht ist für viele.
Senta4 - Genau, das meine ich ja! Nur, weil ein Makler seine Arbeit macht, heißt das noch lange nicht, dass er dafür auch letztendlich bezahlt wird, wie in Ihrem Fall.
Ich kann nur hoffen, dass die bei Ihnen ein Einzelfall war, andernfalls steuert man zwangsläufig auf eine Insolvenz hin ...
Deshalb nehmen seriöse Makler mit Erfahrung auch nicht jeden Auftrag an, sondern nur die, von denen sie auch überzeugt sind, diese tatsächlich vermitteln zu können!
Alternative wäre ein mittlerer konstanter Preis. Aber wer möchte denn schon 5000 EUR für eine Mietwohnung bezahlen die 300 EUR Kaltmiete kostet? Du?
Puh da gibt's vielerlei Gründe. Vom Bauch heraus könnte man erstmal sagen, dass Makler, da viele Leute sie scheuen und sie vielleicht auch weniger Aufträge an sich bald bekommen werden, im Monat nicht sehr viele Aufträge haben und sie deswegen 2-3 Kaltmieten nehmen, was se haben, haben se. Ob dann bei proportional höheren Summen auch mehr Verantwortung mitschwingt - vielleicht. Aber ist ja genauso wie bei Bundesligaspieler-managern. Je höher die Ablösesumme, desto höher die Provision. Ob der Arbeitsnachweis dies rechtfertigen würde, sei mal dahingestellt. Vielleicht findet sich noch ein Vertreter der Makler hier unter uns ;-)
1.) Makler nehmen nicht 2 bis 3 Kaltmieten sondern genau 2. Das ist gesetzlich geregelt.
2.) Das ist am Rande des Existenzminimum wenn man das auf Stunden rechnet und ALGII Satz, weswegen viele Makler an Vermietung kein Interesse mehr haben. Und das noch bei Samstag und Sonntagsarbeit sich in Kälte und bei jedem Wetter von nörgeligen Mietern vollabern lassen....
Nur zur Info: Ich bin keine Makler, kenne aber viele.
so die Mietinteressenten am Sonntag vormittag um 11 Uhr überhaupt kommen geschweige denn ans Telefon gehen. 4 von 5 Sonntagsversuchen gehen nämlich ins Leere.
Die sind doch nicht teuer. Außerdem stellt sich die Frage: Teuer im Verhältnis zu was?
Außerdem haben Makler einen hohen Kostenapparat und eine Mischkalkulation. Das heisst die verkauften Objekte müssen den Verlust bei den nicht verkauften Objekten auffangen.
Naja, also das mit der Provisionsänderung ab nächsten Jahr habe ich mitbekommen.
Also ich wohne am Bodensee. Und es kommen zu jeder Wohnungsbesichtigung mehr Leute, als in die Wohnungen passen. Ich behaupte mal, das ein Makler relativ schnell aus diesen vielen potenziellen Nachfragern einen Mieter findet. Das bedeutet, dass aus fast jeder Besichtigung ein "Erfolg" entsteht und kaum Leerkosten hat, was das teilweise sehr hohe Honorar schon mal nicht rechtfertigt.
Und dass ein Makler für sein Geld was machen muss, weiß ich ja, evlt noch mit zum Notar etc. Ich kann nur nicht nachvollziehen warum bei einem 10 mal so teuren Objekt auch die Provision 10 mal so hoch sein muss. Der Arbeitsaufwand ist einfach nicht 10 mal so hoch.
Und Makler erwarten teilweise sogar eine Gebühr falls man einen Energieausweis, Exposee, etc haben möchte.