Warum kommt es bei Steuerklasse 3 zu Nachzahlung?
Hallo,
ich habe Steuererklärung gemacht mein brutto-einkommen 42000 und lohnsteuer war 2900 euro und bin Steuerklasse 3 aber meine Frau arbeitet nicht, wieso soll man jetzt 2000 euro nachzahlung an Finanzamt verschicken? ist das normal?
3 Antworten
Zu Nachzahlungen kommt es in der Regel nur dann, wenn auch der Ehegatte Steuerklasse 5 hat und Arbeitslohn bezieht. In deinem Fall muss etwas anderes vorliegen, das zu einer derart hohen Nachzahlung führt.
Ich würde auf lohnersatzleistungen wie Elterngeld oder Kurzarbeitergeld tippen
Du kannst gegen einen Steuerbescheid innerhalb eines Monats Einspruch einlegen, den du aber begründen musst. An deiner Stelle würde ich mir besser einen Steuerberater suchen, der sich den Bescheid ansieht.
Perfekt danke sehr.
Wenn deine Frau nicht arbeitet und keiner von euch noch weitere Einkünfte oder lohnersatzleistungen (zb Krankengeld, Elterngeld, Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld) kann es auch bei Steuerklasse 3 zu keiner Nachzahlung kommen.
Ansonsten gilt, die Lohnsteuer ist nur eine Vorrauszahlung auf die Einkommensteuer. Bei Steuerklasse 3 wird weniger Lohnsteuer einbehalten als bei dem Einkommen eigentlich zu zahlen wäre, da die Berücksichtigung des Grundfreibetrags von Steuerklasse 5 auf 3 übertragen wird.
den genauen Grund kann man dir ohne Einsicht in die detaillierte Berechnung nicht sagen. Aber ich tippe auf lohnersatzleistungen bei einem oder beiden von euch. Zb Elterngeld bei deiner Frau. Dadurch wäre der steuersatz höher als beim Lohnsteuerabzug berücksichtigt und es kommt zu einer Nachzahlung.
eventuell wurden im Vorweg mehr Unkosten geltend gemacht als tatsächlich anfielen. Zum Beispiel können Kosten für eine Zweitwohnung am Arbeitsplatz nur während der Probezeit geltend gemacht werden.
Steuerklassen sagen nichts über die Versteuerung ab.
Viele täuschen sich und denken: Yuhu STK 3.
Dann kommt die Enttäuschung ein Jahr später.
Man bezahlt immer den gleichen Steuersatz egal in welcher Steuerklasse.
Mal davon abgesehen, dass der Steuersatz nicht immer gleich ist, sondern von der Höhe des zu versteuernden Einkommens abhängt, kommt es bei Steuerklasse nur dann regelmässig zu Nachzahlungen, wenn auch der Ehegatte Arbeitslohn bezog und die St.Kl. 5 angewendet wurde. Das ist hier anscheinend nicht der Fall.
In Kombi mit dieser Frage Können Werkstudentinnen Mutterschutzgeld kriegen? ergibt sich ein anderes Bild als aus der Frage. Die Frau des Fragestellers scheint in der Tat als Werkstudentin ein Einkommen zu haben, was auch die Rückzahlungsforderung erklären würde.
Ja meine Frau arbeitet nicht, kann man eine Änderungsantrag auf den Bescheid dann stellen?