Warum hat eine WfbM bei einigen einen schlechten Ruf?
Ein Mitbewohner von mir hat auf Nachfrage gesagt, dass er keine Werkstatt für Menschen mit Behinderung mag und für ihn die Aufgaben dort und allgemein die gesamte Diakonische Stiftung, in der ich lebe, Beschäftigungstherapie sei. Er selbst arbeitet auf dem ersten Arbeitsmarkt. Er und eine andere Mitbewohnerin verwenden oft die Formulierung "schrauben sortieren" und das klingt für mich abwertend.
Ich lebe in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Asperger-Syndrom und gehöre zu einem Berufsbildungsbereich, dass in der WfbM drinne ist und arbeite im Handwerk einer WfbM. Da "sortiere" ich keine Schrauben sondern verpacke sie und schweiße die Tüten zusammen.
5 Antworten
Hallo HSVAminia,
so wie du es beschreibst, haben wohl deine Mitbewohner ein Problem mit einer WfbM, dass solltest du nicht für dich übernehmen.
Du hast einen guten Arbeitsplatz gefunden, mit einer Arbeit, die du auch gut erfüllen kannst. Sicher musst du nicht immer Schrauben verpacken und wenn doch, ist dass auch eine wichtige Aufgabe.
Menschen haben oft dumme Vorurteile (Vorurteile sind Immer dumm!), leider. damit machen sie jungen Menschen oft das Leben unnötig schwer. Oft meinen solche Leute auch, dass sie etwas Besseres seien als Andere, was natürlich auch Quatsch ist. Jeder Mensch kann etwas, was Andere nicht können und nur zusammen ergibt das eine Gesellschaft.
Ein behinderter Mensch kann nun mal irgendetwas nicht so wie die meisten Menschen, deshalb ist er/sie aber weder doof noch blöd, auch dann nicht, wenn eine geistige Behinderung vorliegt. Meistens sind diese Menschen nur sehr langsam und die meisten Menschen ohne Behinderung sind sehr ungeduldig (was in meinen Augen auch eine Behinderung ist).
Daraus haben sich im Laufe der Zeit Menschen einige Abwertungen von anderen Menschen unbewusst ausgedacht um sich selbst besser dastehen zu lassen. Das merkt man immer dann, wenn sie andere Menschen verächtlich beschreiben, die eine bestimmte Arbeit oder keine Arbeit haben oder Menschen mit einer anderen Hautfarbe oder Sprache oder von ganz weit her kommen. Das ist das eigentlich Blöde daran, weil es gar keinen guten Sinn ergibt. Wenn diese Leute dann aber mal nachdenken, dann merken sie es meistens selber, dass sie Qautsch geredet haben.
Also, du kannst immer stolz auf deine Leistungen sein, auch dann wenn Andere das nicht erkennen können. Du weisst ja am Besten, was für dich ok ist!
Hallo
Also mein Sohn hat auch Autismus und arbeitet in einer Behinderten Werkstatt.
Als ich das erstemal von der werkstatt hörte war ich beeindruckt das es so was gibt,mein Sohn hat einige Fähigkeiten,arbeitet in der Schreinerei abteilung,oft auch an der Säge.Ich finde das ist alles gut geregelt,und finanziel,muss man ja auch bedenken,das es noch zusätzlich zum Lebensunterhalt zuschüsse gibt,wenn man Grundsicherung bekommt.Und Leute die darüber abwertend
reden kann ich nie verstehen,es wird geholfen wo man helfen kann,wir sind alle nur Menschen,werden Älter und können auch krank werden.Menschen die darüber abwertend reden, ist meiner meinung unwissendes unreifes Geschwätz.
Gruß
Die Meinung einer WfbM ist meistens abwertend.
Das ist häufig der Fall, weil der Ruf dieser Werkstätten mit behinderten in Verbindung gebracht wird.
Es stimmt schon, dass dort viele mit Behinderung tätig sind. Sei es psychisch/geistig/physisch....
Ich denke dieser Ruf wird niemals richtig weggehen.
Du kannst deine Mitbewohner vielleicht in die Werkstatt einmal einladen, dass die sich einfach ein anderes Bild machen können, dass ihr anspruchsvolle arbeiten absolviert.
Ich denke, das hängt unter anderem mit der Bezahlung zusammen.
Im Grunde bekommen die dort Tätigen keinen Lohn, sondern ein zusätzliches Taschengeld zu ihrer Grundsicherung.
Mir ist klar, dass nicht jeder Behinderte in der Lage ist, am normalen Erwerbsleben teilzunehmen.
Lass Dich nicht verunsichern, es ist o. k.