Warum durften früher ärmere Menschen erstmal mietfrei in neuen aus Stein gebauten Häuser wohnen? Holz und Kohle wurde zum Heizen gestellt.?

7 Antworten

Das waren die sogennten "Trockenwohnmieter", die solche Neubauten erstmal trocknen sollten, bevor die zahlenden  Mieter dort einziehen konnte.

Das Ergebnis waren alle nur denkbaren Krankheiten im Zusammenhang mit der Feuchte und auch Kälte, trotzt der meist spärlichen Beheizung.


Früher waren sich die Menschen bewußter darin, daß eine Gegenleistung nur dann Sinn macht, wenn die vorausgehende Leistung stimmt. Da hatte auch niemand Lust, eine Tropfsteinhöhle für eine Wohnung zu halten und dafür Miete zu bezahlen.

Aus solchen Gründen war es stark verbreitet, neu errichtete Häuser mietfrei zum Trockenwohnen zur Verfügung zu stellen, meistens für 1 Jahr. Das machte Sinn, weil Wohnungen, die 1 Jahr lang einfach nur leer stehen, zumindest in früheren Zeiten nicht besser, sondern drastisch schlechter wurden.

Natürlich war solches Trockenwohnen auch mit Nachteilen verbunden (feuchte Wohnungen tragen nicht zum Wohlbefinden bei). Dennoch war es sozial ein Nutzen, lieber eine feuchte Wohnung zu haben, die zum Trocknen genügend beheizt werden muß, anstatt keine Wohnung zu haben.

Nicht mietfrei, sondern zu günstigeren Mietbedingungen. Und Heizmittel wurden erst recht nicht gestellt.

Ein Haus, das neu gebaut ist, ist erst einmal feucht. Früher mehr denn heute. In einem feuchten Haus zu wohnen, ist ungesund. Damit war das Haus die ersten zwei Jahre praktisch unbewohnbar. Damit es in dieser Zeit nicht zum unbezahlten - und unbeheizten - Leerstand kam, hat man diese Wohnungen für eine günstigere Miete an arme Familien vermietet. Die mussten sich - wegen ihrer Armut - mit diesen ungesunden Bedingungen abfinden.

Nach zwei Jahren mussten sie freilich wieder ausziehen und die Wohnungen wurden für die eigentlichen Eigentümer / Mieter hergerrichtet.

Die armen Familien mussten sich dann eine andere Neubauwohnung suchen.

Man nannte dieses Praxis auch Trockenwohnen.

Das waren " Trockenwohner" , durch das bewohnen  mit Kohle-Ofen wurde die Masse an verarbeitetem Wasser  ( Kalkmörtel - Mauer - Putz / nasse Balken ) ausgetrocknet .  Gerade dort in den Großstädten war keine Zeit um den Wohnblock normal trocknen zu lassen .

Diese Familien hatten zwar freies Wohnen , Toilette im Hof ! ,  aber bekamen alle unmöglichen Erkrankungen . Rheuma war das meiste davon .

Durch das bauen des Hauses war Feuchtigkeit in den Wänden die langsam raus musste - um die Räume zu trocknen, also  zum lüften und heizen hat man dann kostenlos Menschen dort wohnen lassen um die Räume "trocken wohnen" zu lassen. 

Keine ganz so uneigennützige "Wohltat"...