Wann wird aus einem Hobby Schwarzarbeit?

15 Antworten

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Babysitten, Gärtnern, im Haushalt helfen oder die besonders auf dem Land beliebte Hilfe beim Häuslebauen – das kann doch alles nicht so schlimm sein? Die genaue Definition von Schwarzarbeit ist schwierig. Grundsätzlich gilt: Nicht nachhaltig auf Gewinn gerichtete Dienst- oder Werkleistungen stellen keine Schwarzarbeit dar. Besser gesagt, wenn kein Geld fließt, ist alles ok. So könnte zum Beispiel ein Maler mit einem Maurer vereinbaren, dass sie sich gegenseitig beim Hausbau unterstützen – nur mit ihrer Muskelkraft. In diesem Fall liegt keine Schwarzarbeit vor. Auch Tätigkeiten, bei denen der Charakter der Gefälligkeit im Vordergrund steht und für die geringe Beträge, die nicht auf Dauer fließen, gezahlt werden, sind keine Schwarzarbeit.

Auch der Begriff der Nachbarschaftshilfe ist schwer abzugrenzen. Beispiele sind die gegenseitige Unterstützung von Nachbarn, Angehörigen einer gemeinsamen Familie oder Angehörigen eines örtlichen Verein

http://kuerzer.de/TWHm3orcp | SWR.de

also ich glaub das ist keine schwarzarbeit, du machst es ja nicht ständig und wirbst für deine tätigkeit, und da es fast in der familie ist, glaub ich ist das ok

Das währe wohl "Schwarzarbeit", allerdings brauchst Du kein Gewerbe anmelden, sondern die Einnahme nur in der Einkommenserklärung deklarieren, dann ist es legal.

Dabei solltest Du zudem bedenken, es ist ebenso unsozial mit Dumpinghonoraren professionellen Fotografen, die von ihrer Arbeit leben müssen, Konkurrenz zu machen.

enaira  30.06.2009, 13:20

wieso, so ist das Leben, man kann die soziale Ader auch übertreiben. Das ist außerdem auch arg übertrieben, kein Hobbyfotograf macht einem berufsfotografen ernsthaft konkurrenz, das ist ja lachhaft. Außerdem, wenn Fotografen derart überhöhte Preise verlangen, dass otto Normalverbraucher das sich nicht leisten kann, ist es von otto Normalverbraucher aus gesehen durchaus legitim dorthin zu gehen , wo er sich das leisten kann. Was wäre denn die Alternative, auf fotos verzichten?

espaulinsche 
Beitragsersteller
 30.06.2009, 09:31

Ich möchte keinesfalls als Hobbyfotograf einem Profi Konkurrent sein. Für meine eigenen 10 Hochzeitsfotos habe ich 190 Euro bezahlt (2006). Die waren in 10 Minuten "geschossen". Für die Nachbestellung - weitere 10 Fotos - habe ich noch mal rund 80 Euro gezahlt. Das kann sich nun mal nicht jeder leisten. Die Leute die mich bislang angesprochen haben, hätten ansonsten keinen Fotografen und somit keine schönen Hochzeitsfotos gehabt. Von dieser Seite betrachtet finde ich es moralisch in Ordnung kein Geld zu nehmen, bzw. nur für Material und Aufwand.

gejka  30.06.2009, 09:48
@espaulinsche

Man muss ja nicht gleich von einem Extrem ins andere fallen.

Du musst nicht dringend ein Gewerbe anmelden. Aber du musst diese Angaben natürlich in der Einkommensteuer angeben. Also zuerst auf das Finanzamt gehen, dir eine Steuernummer geben lassen. Das ist der erste Schritt.

Und auch wenn es keinen "Meisterzwang" mehr bei der Fotografie gibt, ist es immer noch ein Handwerk. Es gibt zwar andere Arten der Fotografie, das wäre dann aber nur Industriefotografie und Architektur und sowas, dafür ist die IHK zuständig. Dort muss man nur Gebühren zahlen,wenn man über einen Satz liegt.

Immer wenn du Menschen fotografierst, also Kinderfotografie, Porträtfotos und natürlich Hochzeitsfotos - dann zählt das unter handwerkliche Fotografie! Und diese sieht eine Zwangsmitgliedschaft bei der Handwerkskammer vor! Die meisten Gewerbeämter wissen das noch nichtmal und schicken einen immer wieder nur an die IHK! Das ist aber definitiv falsch!

Und es ist vollkommen egal, ob du nur einmal 50 Euro verdienst oder 4x pro Jahr was weiß ich wieviel! Man ist in der Handwerkskammer Zwangsmitglied! Das heißt, es kommen erstmal die Kosten für die Mitgliedschaft in der HWK auf einen zu (einmaliger Betrag). Und außerdem pro Jahr dann nochmal zusätzliche Jahresgebühren (selbst wenn man 0 Euro verdient hat, oder sogar Minus machte). Die Gebühren kommen Jahr für Jahr.

Ach ja, und viele denken, wenn sie sich nicht "Fotograf" nennen, sondern nur irgendwas mit Fotografie, Photography, oder ähnlichem, trifft das nicht zu - das stimmt natürlich nicht! Alleine die Ausübung davon reicht aus!! Im Übrigen, darf man sich erst Fotograf nennen, sobald man der Handwerkskammer angehört!!

Fazit: Wenn du für lau deine Schwester bei der Hochzeit knipst, ist es ein Hobby. Sobald du dafür Geld bekommst, egal wieviel, ist es das nicht mehr!! Und wenn du dafür wirbst, zb Flyer am Standesamt, bei Kindergärten etc. , ohne ein angemeldeter Fotograf zu sein, ist es definitiv unlauterer Wettbewerb und dann natürlich Schwarzarbeit!!!

Wir haben auch nur 2x pro Jahr vielleicht einen Auftrag, neben dem Studium. Das entbindet uns jedoch nicht von der Handwerkspflicht, den steuerlichen Abgaben von satten 19% , etc. Kameraversicherung und sonstige Versicherungen sind natürlich sehr empfehlenswert. Bei uns kommt hintenrum also ein dickes fettes Minus raus, wobei es bei uns sicher auch nicht mehr als ein "Hobby" ist!

Hoffe ich konnte ein wenig helfen.

Gruß

die einnahmen mußt du in der einkommensteuererklärung einfach nur angeben.

das argument der dumpinghonorare finde ich richtig. das "schießen" in 10 minuten kann ich garnicht glauben.

dazu kam sicher noch vorbesprechung, filme/chips verabeiten, digitales labor, bildlieferung, materialeinsatz...

du solltest auch mal bedenken, dass der fotograf davon leben muß!

seine abzüge: 1)seine sozialabgaben 2)sozialabgaben seiner mitarbeiter 3)vielleicht bildet er sogar aus? 4)seine einkommenssteuer 5)miete 6)nebenkosten für atelier 7)rücklagen für kamera, objektive, 8)labor bzw. leistungsfähige rechner/monitore 9)software (schau mal, was alleine photoshop und regelmäßige updates kosten)

ach ja, und von den 190€ gingen 19% (also gut 1/5!) direkt ans finanzamt, die sieht er nie!

also hat er am ende vielleicht noch 35-40€ findest du das zuviel für hochzeitsfotografie???

wenn das dein anspruch an fotografie ist, solltest du es lieber beim knipsen lassen. ohnehin sind 190€ plus abzüge eh schon sehr, sehr günstig.

espaulinsche 
Beitragsersteller
 30.06.2009, 11:27

Ich möchte noch mal betonen, dass es hier nicht um den moralischen Aspekt möglicher Dumpingpreise und auch nicht der der Konkurrenz geht. Außerdem möchte ich darum bitten kein Urteil über meine Fotos abzugeben ohne sie gesehen zuhaben.

In meinem Fall übrigens war der Fotograf bereits offiziell im Ruhestand. Also ohne Studio, ohne Mitarbeiter. Fotografiert wurde in seinem Garten und zwar Analog also kein Photoshop für über 1200 Euro, kein PC etc. Außerdem hab ich ja nie gesagt, dass es teuer ist, ich sagte, es kann sich nicht jeder Leisten.