Ist Schwarzarbeit wirklich günstiger?
Stimmt es, dass es günstiger ist, jemandem 15 Euro bar auf die Hand zu geben als ihn für den Mindestlohn also 8,50 als Minijobber anzumelden? Und wie ist es, wenn 8,50 Euro angemeldet werden und der Rest einfach so draufgelegt wird? Wer profitiert eigentlich mehr davon, Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, abgesehen davon dass es nicht in Ordnung ist? Und wer riskiert eigentlich eigentlich genau was?
6 Antworten
Ich würde sagen, nein. Was ist, wenn der Schwarzarbeiter einen Fehler oder etwas kaputt macht? Bei einem angemeldeten Arbeiter könnte man dann Verbesserung einfordern, beim Schwarzarbeiter geht das nur (offiziell, über den Klageweg), wenn man sich selbst anzeigt. Außerdem sind beide unsicher, ob der andere sich an die Abmachung hält. Mir hat mal jemand erzählt, er hätte eine größere Handwerkersache (keine Ahnung mehr, was es wahr) schwarz erledigen lassen. Am Ende war es schlecht gemacht und er zahlte deutlich mehr, als er vermutlich einer normalen Firma gezahlt hätte. Und er musste eine Firma beauftragen, die die Mängel behob, die der Schwarzarbeiter hinterlassen hatte und war noch gestresst, der Firma zu erzählen, wer das denn so verpfuscht hätte.
Von daher würde ich von Schwarzarbeit abraten. Auch als Arbeitnehmer: Wer sagt einem, dass man wirklich den verabredeten Lohnt bekommt? Was, wenn der AG einfach nicht zahlt? Dann hat man auch Probleme, sein Geld einzuklagen, ohne sich selbst anzuzeigen.
Bei der Anmeldung zum Minijob profitieren beide. Der Arbeitgeber, weil er sich nicht strafbar macht und der Minjober, weil er auch versichert ist.
Wenn es zu einem Unfall kommt, was bei Haus- oder Gartenarbeit oder beim Bau durchaus vorkommt, ist der Teufel los bei einem Schwarzarbeiter.
Bei einem angemeldeten Minijober mußt Du nie ein schlechtes Gewissen haben. Außerdem kannst Du ihn steuerlich geltend machen (Haushaltsnahe Dienstleistungen).
Hier ein Rechenbeispiel dafür, wieviel ein den Arbeitgeber ein Minijobber im Endeffekt kostet:
Bei der "schwarzen" Zulage zum Lohn profitiert zunächst der Arbeitnehmer - das Geld kriegt er ja steuer- und sozialabgabenfrei.
Für den Arbeitgeber gibt es abgesehen der Einsparung durch den Steuer- und Sozialversicherugsbetrug keinen Vorteil, denn diese Schwarzgeld kann er natürlich nicht als Betriebsausgabe geltend machen. Er muß das aus seinem eigenen Portemonnaie bezahlen.
Beide Seiten machen sich strafbar: Betrug der Sozialversicherung und Steuerbetrug (oder -verkürzung; genau weiß ich nicht, wie das geahndet wird).
Wenn man schwarz arbeitet hat der Arbeitnehmer das Problem, dass er nichts in seine Rente einzahlt. Er wird später von der Mindestrente leben müssen.
Interessanter Kommentar. Dein Sarkasmus ist natürlich begründet. Er schädigt auch das Sozialsystem in Deutschland und damit alle seine Mitmenschen. Weil er keine Beiträge in die Versicherungen einzahlt. Er nutz auch Straßen, die mit Steuern bezahlt wurden, die er selber nicht zahlt. Und überhaupt alle Vorteile die Deutschland zu bieten hat. Es wurde alles mit Steuern gezahlt.
Vor Allem isses strafbar! Der "Arbeitgeber" unterschlägt Steuern, die wiederum Dir eines Tages zugute kommen würden.
ihr habt alle so viel ahnung vom real life, ist unglaublich
och, er bekommt keine rente, der arme.....