Vorstellungsgespräch - als Akademiker unterbezahlt werden?
Hallo!
Ich habe letztes Jahr mein Chemie Studium abgeschlossen. Jetzt habe ich mich in der Industrie auf einen Job beworben, wo ein Mitarbeiter im Labor gesucht wird. Als Qualifikation stand: Chemielaborant mit mehrjähriger Erfahrung. Habe gedacht ich probier es trotzdem....
Ich habe nun eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Jetzt haben mich meine Eltern verunsichert was das Gehalt angeht. Da ja eigentlich ein Chemielaborant gesucht wird und nicht ein studierter Chemiker wie ich, bekomm ich auch nur ein Gehalt eines Chemielaboranten und nicht das eines Chemikers. Das wäre natürlich blöd. Der Job würde dann natürlich nicht in Frage kommen...
habt ihr mit sowas Erfahrung? Ist das wirklich so? Was denkt ihr? Habe auch irgendwo den Tarifvertrag gesehen. Da wurde das Gehalt anhand der Berufsgruppe eingeteilt.
Abgeschlossen heißt mit Promotion?
Nein Master
11 Antworten
Wenn ein Chemielaborant gesucht wird, dann wird auch danach bezahlt. Das du überqualifiziert bist, ist ja nicht das Problem des AG. Du kannst natürlich dein Wunschgehalt nennen aber ohne Berufserfahrung und wenn du nicht der einzige Bewerber bist, wird das dann wohl nichts.
Du solltest dir aber genau überlegen, ob du die Stelle nur wegen einem etwas geringeren Gehalt einfach ablehnst. Du brauchst Berufserfahrung und du scheinst ja nun schon seit 1 Jahr zu suchen. Was nützt dir dein Studium wenn du dann ewig arbeitslos bist. Sowas macht sich in einer Bewerbung nicht gut. Auch ist ein Studium heutzutage auch keine Garantie mehr, seinen Wunschberuf mit Topbezahlung zu bekommen. Willkommen in der Realität. Es spricht ja nichts dagegen, den Job zu nehmen und sich weiter zu bewerben.
Zumal es eine Art Zusatzqualifikation darstellt, wenn man Routine in Labortätigkeiten vorweisen kann.
Also um Berufserfahrung zu sammeln, rate ich dir auch wie viele Nutzer hier dringend die Stelle anzunehmen, egal mit welchem Gehalt.
Theorie ohne Praxis = 0€ Wert in der Realität.
Chemiebranche ist vielseitig, viel Spaß & Erfolg beim Bewerbungsgespräch & beim Einstieg in die Praxis😉
Nach 1 bis 2 Jahren Praxis kannst du Stellen mit deinem Master erhalten mit Top-Bezahlung...
Hallo Maxxx56,
mit dem Beruf des Chemikers habe ich keine Erfahrung - jedoch mit vergleichbaren Situationen.
Wenn Du zum Vorstellungsgespräch gehst, kann folgendes passieren:
1) Man sagt Dir, dass Du wie ein Laborant bezahlt werden wirst und auch heute nicht in Aussicht gestellt werden kann, dass Du nach einer gewissen Zeit als Chemiker arbeiten könntest.
2) Man sagt Dir: Wir haben bald eine Stelle als Chemiker frei - möchten Sie sich nicht lieber dafür bewerben? (...und solange als Laborant arbeiten)
Selbst wenn Fall 1) zutreffen sollte, wäre das in meinen Augen besser, als wenn Du jetzt vielleicht noch einige Monate oder sogar auf längere Zeit ohne Job bleibst. Niemand hindert Dich, Dich parallel auf eine klare Chemikerstelle zu bewerben, auch wenn Du bereits einen Job als Laborant hast. So würde ich es machen.
Viele Akademiker fangen ihr Berufsleben unterhalb ihrer Qualifikation an und beweisen im Job, dass mehr in ihnen steckt.
Du wirst für den Job bezahlt, den du dort ausübst und nicht welchen du ausüben könntest. Aber immer noch besser als nichts tun.
Wenn ein Chemie-Laborant gesucht wird, wird man diesem ganz sicher nicht das Gehalt für einen Hochschulabsolventen anbieten.
Aber um erste Berufserfahrungen zu sammeln, ist das trotzdem eine Chance.
Die Chancen auf eine andere Stelle sind sicher auch größer, wenn man soch von einer solchen Position aus bewirbt.