Vom Arbeitgeber verarscht worden?
Wurde von meinem Job gekündigt und mündlich für die Frist freigestellt. Bin daraufhin auch wie angewiesen nicht mehr erschienen. Mir wurde weiteres Gehalt zugesichert und die Kündigung sollte in meinem Postfach in den nächsten Tagen ankommen, diese kam. Jedoch keine vermerkung auf die Freistellung, nur eine gewöhnliche Kündigung. Mein Arbeitgeber hat mir diesen Monat kein Gehalt gezahlt und ich befürchte, dass sie so tun werden als wäre ich nicht freigestellt worden sondern einfach nicht mehr erschienen, was nicht der Fall ist. Kann das sein? Hat wer hier sowas schonmal erlebt? Wie geht man da vor?(AG bereits um Stellungnahme gebeten, bis jetzt keine Rückmeldung) ps: "ich hätte dies und das machen sollen " - antworten könnt ihr euch sparen ist jetzt eh zu spät..
Danke im voraus
5 Antworten
Hallo
Wenn du keine festen Zeiten im Vertrag hast sondern Teilzeit, Schicht, "nach Vereinbarung" etc.... muss dir der Abeitgeber Schichten zuteilen. Tut er das nicht, ergibt sich dafurch automatisch i.d.R. Freistellung und Lohnanspruch.
Hast du feste Arbeitszeiten, müsste dein Arbeitgeber dich abmahnen oder fristlos kündigen. Tut er das nicht, kannst du mit der Freistellung gut argumentieren.
Einen Nachweis hast du nicht, deswegen auch schlechte Karten. Ein Anwalt hilft dir, eventuell eine Bestätigung der Freistellung zu ertricksen, indem er den Arbeitgeber geschickt anschreibt.
Notfalls bleibt dir die Option, wenn du denn irgendwie erkrankt sein solltest, dich krankschreiben zu lassen und dadurch noch Gehalt für die restliche Zeit zu bekommen.
Wenn der Arbeitgeber behauptet, es sei gar keine Freistellung erfolgt und du das Gegenteil nicht beweisen kannst, gab es auch keine Freistellung und du bist unentschuldigt fern geblieben. Fuer unentschuldigte Fehlzeiten gibt es aber keinen Entgeltanspruch.
Noch hat er gar nichts behauptet, kann auch ein Fehler o. Ä gewesen sein, frage mich eher ob das üblich ist für Unternehmen so die Zeche zu prellen oder macht man sich damit nicht eher mehr schlechte Presse und Aufwand als einfach zu zahlen? Ich werde die Sache ja so nicht auf sich beruhen lassen
Mündliche Aussagen sind auch bindend. Problem ist die Nachweisbarkeit. Hast du Zeugen?
Ärger dich nicht - das ist die berühmte Überrumplungstaktik... Passiert dir aber nie wieder. Befass dich mal mit Arbeitsrecht. Da findest du Artikel von Menschen, denen das Gleiche (oder noch viel krassere Sachen) passiert ist, bekommst Ratschläge und freust dich, dass du doch ne Chance hast und wenn du dann beim Anwalt bist sieht das wieder ganz anders aus... Nirgends trifft es mehr zu, als im Arbeitsrecht: Recht haben und Recht bekommen.
Drum immer alles notieren (Datum, Uhrzeit, anwesende Personen, Stichworte), Beweise sammeln (E-Mails, Intranet, Zeugen), dass man wenigstens nachvollziehen kann, was wer wann gesagt hat. Traurig aber wichtig.
Rechtsschutz ist angesagt - sollte jeder Arbeitnehmer haben.
Arbeitsgericht > Kündigungsschutzklage. Die helfen dir dort weiter und nehmen das für dich auf.
Wenn du Zeugen hast kannst du was dagegen tun
Anwesend war keiner, was bei einem Gespräch mit einem Teamleiter ja auch üblich ist. Höchstens die Kamera, wobei ich bezweifle das die Ton aufnimmt. Ärger mich grad mega das ich mir das nicht gleich hab schriftlich geben lassen.