Vermieter verlangt bereits vor Besichtigung Gehaltsabrechnung?
Hallo,
ich bin auf Wohnungssuche habe ein Inserat gefunden und wollte einen Besichtigungstermin machen. Ich bekam per E-Mail die Antwort dass es erst einen besichtigungstermin gibt wenn ich meine gehaltsnachweise schicke und einen ausgefüllten Fragebogen. In den Fragen stand soviel drin wie „warum ziehen sie um?“ „gab es mal Auseinandersetzungen mit dem Vermieter wenn ja welche?“ „seit wann arbeiten sie in der Firma?“ „wo waren sie vorher beschäftigt?“
ehrlich gesagt geht es mir nur um einen besichtigungstermin wenn ich die Wohnung garnicht haben will dann wäre es mir unangenehm wenn die trotzdem wissen wieviel ich verdiene. Oder ist das normal heut zu Tage?
7 Antworten
Wohnungen sind sehr begehrt. Da kommen je nach Region auf eine Wohnung bis zu hundert Bewerber. So sortiert der Vermieter schon vorher aus, wer für ihn als Mieter eh nicht in Frage kommt.
Natürlich musst du der Forderung des Vermieters nicht nachkommen. Besichtigen wirst du die Wohnung allerdings auch nicht, geschweige denn mieten.
Ja, ärgerlich!
Wenn das neue Gesetz denn kommt, können sich Mieter vorab über die Miethöhe des Vormieters erkundigen. Der Vermieter wäre auskunftspflichtig!
Wenn Du den ärgern willst, könntest Du erstmal mit Verweis aus die kommende Gesetzeslage in diesem Sinne eine entsprechende Retoure fahren und ebenfalls dumme Fragen stellen: Steht eine umfassende Modernisierung an oder wurde eine solche bereits vorgenommen und wann genau?
Das wäre die Voraussetzung, das war doch klar! Kannste ja machen, wenn Du evtl. woanders schon was hast.
In guten Gegenden stehen die Mietinteressenten Schlange.
Mit so einem Fragebogen sortiert man gleich aus.
Es gibt immer genug die sich auf so eine Sache einlassen, und ebenso viele die gleich davon Abstand nehmen.
So wird bequem aus Sicht des Mieter aussortiert.
Alles klar, vielen Dank. Ob das eine gute Gegend war weiß ich nicht. Schien mir eher ruhig und normal. Gehoben war es nicht eher durchschnittlich.
Die Mietinteressenten stehen auch nicht in gehobenen Gegenden Schlange. Die Wohnungen sind für den Otto-Normal-Verbraucher kaum bezahlbar. Und in einen sozialen Brennpunkt will auch keiner hin. Bleibt eine durchschnittliche Lage mit durchschnittlischer Ausstattung.
Schon klar, ich verwende auch so eine Art Fragebogen. Aber es gibt Fragen, die sind schlicht unverschämt. Alles hat seine Grenzen, auch für Vermieter.
Das ist normal und aus Sicht des Vermieters verständlich.
In Gegenden wo die Wohnungen sehr begehrt sind gibt es viele Bewerber; manchmal 100 oder mehr innerhalb weniger Tage.
Doch nicht alle Bewerber erfüllen meine Kriterien als Vermieter.
Darunter fällt in erster Linie ausreichendes Einkommen. Bei 500 € Miete incl. Nebenkosten muss ein Bewerber bei uns mindestens 1400 Netto verdienen.
Vermieter wollen Mieter mit einer Festanstellung und nicht in der Probezeit.
Warum beides wichtig ist?
In der Probezeit kann man jederzeit ohne Angabe von Gründen gekündigt werden; Dein Job ist also noch nicht zukunftssicher.
Du verdienst z.B. 1200 € bei einer Miete von 500 €; das könntest Du Dir leisten, aber jetzt wirst Du arbeitslos. Jetzt bekommst Du ALG und hast sogar weniger als bei Hartz IV Bezug.
Selbst wenn Du aufstockend Hartz IV bekommen würdest müsstest Du schnell wieder in Arbeit kommen und innerhalb von 6 Monaten umziehen weil die Miete zu hoch ist und es dann keinen Zuschuss mehr gibt.
Schon klar, ich verwende auch so eine Art Fragebogen. Aber es gibt Fragen, die sind schlicht unverschämt. Alles hat seine Grenzen, auch für Vermieter.
Man muss ja nicht auf alle Fragen antworten, aber das mindert natürlich Deine Chancen um die Wohnung zu bekommen.
Nach der Höhe von Gehalt zu fragen ist ok aber z.B. nicht ob eine Frau vorhat schwanger zu werden usw.
Es ist vollkommen normal keineswegs unseriös, dass ein Vermieter vorab Informationen bekommen möchte. Dabei musst du dir nichts Schlechtes denken. Der Vermieter hat ein Interesse seine Wohnung zu vermieten, und nicht irgend welchen Unfug mit den Daten zu treiben.
Du sagst, du möchtest erst mal wissen, ob du die Wohnung überhaupt möchtest. Genausogut kannst du auch dem Vermieter das Recht zugestehen, eine Vorauswahl treffen zu wollen, ob der Bewerber in Frage kommt. Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass sich nicht wenige Leute bewerben, die vom Einkommen her überhaupt nicht in der Lage sein können, die Wohnung längerfristig zu bezahlen. Also wozu sollte der Vermieter für diese Leute seine Zeit nur zum Vergnügen opfern. In manchen Gegenden ist die Zahl der Bewerber sehr hoch auf eine Wohnung. Da kann es sich der Vermieter locker erlauben eine Vorauswahl zu treffen und er hat dann immer noch mehr als genug Bewerber übrig.
Der Fragebogen ist ja generell nur freiwillig. Niemand kann dich zwingen, die Fragen zu beantworten. Also könntest du auch erst mal nur einen Teil davon beantworten, um damit dem Vermieter die Möglichkeit der Vorauswahl zu geben, ob du generell in Frage kommst.
Und sich damit selbst ans Bein pinkeln und sich selbst ins Aus befördern? Klasse Idee.