Vermieter meiner Oma sind bei der Firma Domus Data, können die wechseln?
Hallo, meine Oma bekommt seit Jahren eine übertrieben hohe Nachzahlungen. Angeblich verbraucht sie Wasser und Heizt wie 3-kopf-Familie. Nun wollte ich mich etwas schlau machen und kam dahinter, dass die Firma Domus Data als Verwaltungsfirma sehr bekannt für übertrieben hohe Nachzahlungen ist.
Da kam mir die Frage auf ob mein Vermieter gezwungen ist bei Domus Data zu bleiben oder wie wird so etwas entschieden?
5 Antworten
In jeder Betriebskostenabrechnung kann doch nur das verteilt werden, was anhand von Belegen an umlegbaren Kosten tatsächlich angefallen ist. Insofern kann Domus Data auch keine andere Abrechnung erstellen, als andere Firmen oder der Vermieter selbst.
kam dahinter, dass die Firma Domus Data als Verwaltungsfirma sehr bekannt für übertrieben hohe Nachzahlungen ist.
Diese Aussage wäre somit widerlegt.
Übertrieben hohe Nachzahlungen entstehen immer dann, wenn die Vorauszahlungen zu niedrig angesetzt sind. Dagegen kann jeweils der Vermieter und die Mieterin was machen, indem sie nämlich einfach höhere Vorauszahlungen vereinbaren.
Heizung: Es gibt die Gesamtkosten für das ganze Haus oder die ganze Wohnanlage und dann gibt es einen Verteilungsschlüssel, wonach 30 bis max. 50 % dieser Kosten auf alle Parteien umgelegt werden, egal ob sie heizen oder nicht.
Die restlichen Kosten von 50 bis 70 % werden nach tatsächlichem Verbrauch umgelegt. Dieser wird über Messgeräge am jeweiligen Heizkreis oder an den Heizkörpern erfasst. Sicher ist das auch bei Deiner Oma so. Wenn die Geräte ordentlich arbeiten, wovon auszugehen ist, und korrekt abgelesen werden, stimmen auch die Abrechnungen. Dass dabei heraus kommt, dass Deine Oma heizt, wie eine 3-köpfige Familie, ist ohne weiteres möglich, denn zum einen kann sie nur einen bestimmten Teil der Heizkosten wirklich beeinflussen (s. o.) und zum anderen kommt es weniger auf die Personenzahl in einer Wohnung an, als auf die Fläche, die immer schön warm gehalten werden muss. Hierbei spielt eher der Bauzustand noch eine Rolle, den sie aber auch nicht beeinflussen kann.
Wasser: Wieviel Wasser verbraucht sie? 30 bis 50 m³ pro Jahr sind für eine Person im normalen Bereich. Die Aussage, sie braucht soviel, wie eine 3-köpfige Familie würden einen Wasserverbrauch von mindestens 80 m³ bedeuten. Zu berücksichtigen ist, dass bei einigen Tätigkeiten, wie z. B. Klamotten waschen der Verbrauch insgesamt niedriger ist, als wenn jeder selbst waschen würde.
Schreib bitte hier rein, wieviel die Oma braucht und Deine Aussage kann verifiziert werden.
Ein Wechsel des Vermieters von Domus Data woanders hin ginge im Übrigen nur, wenn es sich nicht um eine einzelne vermietete Eigentumswohnung handelt, sondern, wenn dem Vermieter das ganze Haus gehört.
Ein Wechsel würde im Übrigen auch nur bedeuten, dass das gleiche Ergebnis auch bei eine anderen Firma raus kommt. Somit eine ziemlich sinnlose Aktion.
Schreibe mal ihre Daten hier rein sobald ich diese die nächsten Tage sehe. Aber danke für solch eine Aufklärung. Mir ist einiges klarer geworden
Grundsätzlich müssen BK-Abrechnungen für den Mieter nachvollziehbar sein, inklusive der Angabe des jeweiligen Postens, der Gesamtsumme und des Betrages für den jeweiligen Mieter anhand des jeweiligen Umlageschlüssels. Bei Zweifeln sollte deine Oma die Zahlung immer im Verwendungszweck mit dem Zusatz vermerken: Zahlung unter Vorbehalt.
Falls deine Oma im Mieterschutzbund ist, so sollte sie (oder du mit Vollmacht) diesen aufsuchen. Die Prüfen auch BK-Abrechnungen und helfen beim Aufsetzen von Schreiben. Man kann jederzeit dort eintreten, allerdings gilt die Unterstützung dann noch nicht für bereits bestehende "Konflikte".
Manchmal hilft es auch, sich mit weiteren Mietern zusammen zu tun und gemeinsam schriftlich um Einsicht oder Zustellung der für die Abrechnung relevanten Rechnungskopien (oft gegen geringe Gebühr) und von allen unterschrieben zu bitten.
Da kam mir die Frage auf ob mein Vermieter gezwungen ist bei Domus Data zu bleiben oder wie wird so etwas entschieden?
--> welches Unternehmen dein Vermieter mit den Abrechnungen betraut, darf er entscheiden, er darf jedoch diese Verwaltungskosten nicht den Mietern aufschlagen.
Deine Oma hat ein Recht zu erfahren, warum sie die Nebenkosten zahlen soll. Hat sie jemals eine detaillierte Abrechnung bekommen?
Wenn der Vermieter einen Vertrag mit der Firma gemacht hat, kann er diesen natürlich kündigen, aber die Frist muss eingehalten werden.
Die Abrechnung muss aufgeschlüsselt sein. Für was wieviel bezahlt werden muss. Da steht dann beispielsweise:
Hausmeister 100 Euro
Stromkosten 50 Euro
Wasserverbrauch 100 Euro
...........
Vermutlich ist die BK-Abrechnung formal falsch oder unvollständig.
Dein Beitrag ist genau so unvollständig wie der der Fragestellerin.
Dann kannst Du es ja berichtigen.
Hier wird eine professionelle Hausverwaltersoftware verwendet. Von deren Abrechnungsmodus bin ich überzeugt. Vermutlich ist die Abrechnung nicht vollständig, weil der FS nur von Kosten des Mieters spricht.
Man kann Einsicht in die Unterlagen fordern und man hat auch die Möglichkeit eine Abrechnung prüfen zu lassen.
Ohne vollständige Abrechnung geht das nicht. Ihr solltet daher einen Fachmann einschalten.
das entscheidet der vermieter, welchen verwalter er will
Verwaltungskosten dürfen nicht als Betriebskosten abgerechnet werden.
Sie bekam immer nur den Teil wo die Summe ist. Dem anderen Teil bin ich derzeit hinterher. Ist nicht so einfach den zu bekommen (so blöd das auch klingen mag)