Verkauf auf Dawanda in Elternzeit?
Hallo zusammen,
ich würde gerne selbst gemalte Acrylbilder und selbst gemachten Schmuck auf Dawanda vertreiben, bin mir aber noch nicht sicher, ob dass das Richtige für mich ist bzw. die Richtige Plattform für mich ist. Außerdem befinde ich mich in Elternzeit und habe auch hierzu einige Fragen. Hier mein Fragenkatalog:
- Ich bin für 3 Jahre in Elternzeit. Mein Elterngeld ist vor einem Monat ausgelaufen und wurde für ein Jahr lang gezahlt. Darf ich jetzt in meiner Elternzeit Geld einnehmen, ohne Konsequenzen?
2. Aktuell muss ich nichts für meine Krankenkasse zahlen. Wird sich das mit einem möglichen Verdienst ändern?
3. Ich habe gelesen, dass man auch ggf. verklagt werden kann, wenn sich zum Beispiel jemand am Produkt verletzt und es nicht ausgewiesen wurde. Nun bin ich jemand der 100% auf Sicherheit steht und ich bin mir sicher, dass man auch mit einem noch so guten Ausschlussverfahren, trotzdem nicht jede Eventualität ausschließen kann. Brauche ich und gibt es dann eine Versicherung die mich gegen diese Menschen Absichert, oder bin ich da zu Paranoid. Ich will nur nichts für 30 Euro verkaufen und dann eine Klage von 50.000 an der Backen haben. Dann verkaufe ich lieber gar nichts.
4. Muss ich es meinem Arbeitgeber melden bzw. gilt das dann schon als Nebenbeschäftigung
5. Wenn ich Formen aus dem Internet kopiert oder nachempfunden habe(wie z.B. beim Schmuck), kann ich dafür dann auch verklagt werden?
6. Ich werde auf jeden Fall nicht mehr als 17.500 Euro einnehmen (bin froh wenn ich nen 1000er zusammen bekomme. Heißt das dann, dass ich dann nur die Anmeldung von 25 Euro beim Gewerbeamt machen muss....Was bedeute es für mich plötzlich ein Gewerbe zu haben?
- Wie genau muss ich bei der Steuer nachweisen, dass ich nicht über 17500 bin. Reicht da meine Aussage als Beweise oder eine grobe Schätzung.
- Was bedeutet das dann für meine Versicherungen? Krankenver., Haftpflicht, Berufsunfähigkeitsver., Rentenversicherung (aktuell wird mir die Elternzeit auf die Rente angerechnet (Basis ist glaube ich das Durchschnittseinkommen in Deutschland))
7. Soweit ich es richtig verstanden habe, will Dawanda schon nach dem einstellen von Dingen 0.10% vom Verkaufspreis und 10% von der Einnahme beim Verkauf. D.h. wenn ich ein Bild für 50 Euro verkaufen will, muss ich gleich mal 50 Cent für das Einstellen bezahlen und dann nochmal 5 Euro wenn ich es verkauft habe. Richtig? Gibt es noch weitere versteckte Kosten?
8. Kosten für den Versand frag ich einfach bei der Post grob nach oder? Versichert ihr die Fracht auch?
9. Wenn ich es einfach nur einstelle und keine Werbung über irgendwelche Sozialen Netzwerke mache, hab ich dann überhaupt eine reale/gute Chance etwas zu Verkaufen?
10. Zahlen die Leute immer erst, wenn geliefert ist bzw. kann ich mir das aussuchen?
Wie ihr seht, habe ich wirklich viele Frage und bin mir total unsicher, ob ich das wirklich machen soll. Deshalb wäre ich froh über jede Rückmeldung. Egal in welche Richtung.
2 Antworten
Dawanda Verkäufer sind Gewerbetreibende.
2. Ja
3. In Deutschland kann jeder jeden jederzeit verklagen
4. Bei Gewerbeanmeldung würde ich davon ausgehen
5. Ja
6. Faktura, Buchhaltung machen und Steuern abführen
8. Nein, du solltest schon genau die Versand- und Verpackungskosten ermitteln.
www.paketda de
Grade bei Glas ist eine Versicherung sinnvoll.
10. Auf den meisten Plattformen gibt es Ware erst nach Zahlung.
Oft wird mit PayPal bezahlt, das geht schnell, bedeutet aber für den Verkäufer ein erhöhtes Risiko.
Ob du das Risiko und den Ärger eingehst, dem Geld hinterherzumailen, deine Entscheidung.
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Grundsätzliches:
Bei eBay kannst du auch als Privatverkäufer auftreten und Gebühren fallen erst nach Verkauf an, sofern du keine verkaufsfördernden Aktionen verwendest.
Fälschlicherweise wird oft angenommen, das Kleinunternehmer keine Steuern zahlen müssen.
Das stimmt so leider nicht ganz. Es handelt sich hierbei um eine Erleichterung, da der Unternehmer keine mtl. Umsatzsteuervoranmeldung abgeben muss.
Allerdings kann er auch keine Umsatzsteuervorauszahlung geltend machen.
Das kann aber ein großer nachteil sein. Insbesondere wenn am Anfang größere Anschaffungen geplant sind. Zum Beispiel ein PC, die Ausstattung eines Arbeitszimmers usw.
Auf alles was du für für den Betrieb brauchst zahlst du 19 % MwSt.
Vom Material, über die Verpackungskosten, bis zu den Verkaufsgebühren.
Von der Klebebandrolle über die Versandkosten, bis zum Internetanschluss.
Auf alles wir eine Umsatzsteuer von 19, bzw. 7 % Umsatzsteuer erhoben.
Bei einem Rechner für 500,- EUR beträgt die MwSt. 95,- EUR
Bei einem Drucker für 300,- EUR fallen 57,- EUR MwSt. an.
Beispiel:
Für Rechner und Drucker zahlst du 152,- EUR MwSt. die du nicht vom Finanzamt zurück bekommst.
Um eine Steuerlast von 152,- EUR zu erreichen, brauchst du einen Umsatz von 800,- EUR.
Das solltest du dir in Ruhe einmal ausrechnen.
Hier findest du aber schon mal nützliche Tipps und leichtverständliche Erklärungen:
http://www.kleinunternehmer.de/
Mein Tipp: Melde das Gewerbe zunächst als Nebengewerbe an. So kannst du alles in Ruhe ausprobieren ohne, zB, das du dich selbst versichern musst.
Und ja, du musst deinen Arbeitgeber informieren. Der darf dir den Nebenjob aber nicht verbieten, es sei denn, deine Tätigkeit, würde sich gegen seine Interessen richten.
Beispiel: Du arbeitest in der Entwicklung neuer Produkte und berätst im Nebenjob dir Mitbewerber. Das wäre sicher ein Interesenskonflickt, den der Arbeitgeber nicht hinnehmen muss.
Viel Erfolg !!