Gibt es irgend welche Werte was ein durchschnittlicher Fertighausverkäufer verdient, kann man überhaupt davon leben?
Problem ist doch, wenn man als Handelsvertreter selbständig ist hat man nur 4 Prozent Provision, muss sich selbst Kranken versichern und bezahlt da schon das doppelte. Bei der RV sieht es genauso aus. Pflegeversicherung auch. Bringt es überhaupt was eine Arbeitslosenversicherung, die wäre dann auch doppelt so hoch. Dann benötigt man eine Krankenausfallversicherung.
Alleine die versicherungen würden, je nach Verdienst natürlich vielleicht 2000 Euro belaufen bei 4000 euro Brutto. Ein normaler Angestellter würde nur die Hälfte bezahlen. Urlaubsgeld hat man auch nicht und bei Krankheit steht man im Regen wenn man keine Versicherung hat, die extrem teuer ist. Dann bezahlt man Sprit und Auto. Wenn man jeden tag 150 km fahren muss ans Musterhaus. Dann ist man nochmals 600 Euro weg.
Für mich stellt sich die Frage: Kann man überhaupt mit 50.000Euro im Jahr leben. Wenn man Benzin und Auto abzieht wäre man bei rund 1400 Euro und das kann man jetzt versteuren.
Vielleicht kommt man auf 900 Euro netto im Monat. Jetzt muss man davon Miete bezahlen und essen kaufen. Eine Wohnung die 700Euro warm kostet kann man nicht bezahlen. Leben dann die ganzen Fertighausverkäufer alle in einer Einzimmerwohnung?
Oder hat jemand andere erfahrungen was man da verdient. Wenn man 3 Häuser mit 330.000 Euro verkauft, also rund 1 Million, so hat man bei 4 Prozent nur 40.000 Euro im Jahr.
Ich habe jetzt sogar mit 50.000 Euro gerechnet und komme auf 900 Euro netto. Dürfte dann bei 40.000 Euro Jahresbrutto auf rund 700 Euro netto kommen. Dann wäre es doch für jeden Fertighausverkäufer besser Hartz IV zu beantragen und vielleicht noch 150 euro dazuverdienen im Monat dann ist man schon bei 1000Euro, inkl. der Wohnung.
Hat jemand Erfahrung was man bei Weber Fertighaus, Lehnert, Kampa etc. realistischer weise verkauft und dann Brutto verdient wird, bzw. in welchem Volumen die verkaufen, weil wenn jemand für 1Million Häuser verkauft, so würde das Hartz IV entsprechen. Oder die müssen Grundsicherung beantragen wenn sie nur alle 3-4 Monate ein Haus im Wert von 330.000 Euro verkaufen.
5 Antworten
Es ist schon so, dass viele Handelsvertreter am Ende teils weniger in der Tasche haben, als ein normaler Angestellter oder gar in die private Insolvenz müssen, wenns nicht gut läuft. Ist man allerdings als Verkäufer erfolgreich, kann man auch richtig viel Geld verdienen. Ziel sollte es da schon sein, mindestens 1 Haus pro Monat zu verkaufen.
Mein Steuerberater hat gesagt, ich muss Bruttoeinnahmen von 6000€ mtl. haben, sonst rechnet es sich nicht.
Wie viel du als Handelsvertreter verdienst, liegt ganz an dir. Kommst du sympatisch rüber, kannst gut reden, dann klappt es. Es gibt Menschen die verkaufen den Eskimos einen Kühlschrank.
Wie du bereits bei den anderen von dir angesehenen Firmen (Eismann, Total, Vorwerk, Tupper...)versucht hast, ist es auch bei Häusern, es liegt ganz bei dir. Aber es ist auch fraglich, ob die Fertighausfirmen dich überhaupt haben wollen.
Klar braucht man auch Kompetenz. Aber Architekten sind da sicher ebenso gut.
Ich wollte vor vielen Jahren mal eine Küche kaufen und der Verkäufer sprach davon
- Wenn sie bis zum ... bestellen, haben sie keine Mwst-Erhöhung dadrin. (ich: "wurde die denn schon beschlossen?" Er: "ach das weiß ich jetzt auch nicht so genau"). - war noch nicht beschlossen.
- Den Hochhängenden Backofen können wir gut neben den Kühlschrank stellen. (Ich: "Ist das denn gut, Backofen-Kühlschrank" - Er "Ja, das geht, der Kühlschrank schafft das schon, kostet halt mehr Energie")
Beim nächsten Besuch des Möbelhauses habe ich mir einen anderen Verkäufer gesucht. Der war für mich dann doch schon kompetenter.
Im Internet gibt es genug Rezensionen zu diesem Beruf. Man muss auch nicht selbständig sein als Fertighausverkäufer und anscheinend lässt es sich je nach Region relativ gut mit diesem Job leben. Glaube du überschätzt die Ausgaben etwas sehr.
Ich habe nur Stellenangebote als Handelsvertreter gelesen auf Selbständigkeit.
Ich würde dir raten, den Sprung in die Selbständigkeit nicht zu tun, dazu bist du viel zu pessimistisch eingestellt, der Umstieg erfordert Risikobereitschaft und das grosse Einkommen ist am Anfang noch in weiter Ferne.
Die Selbstständigkeit erfordert schon ziemlich viel Energie, über Krankheiten die man u.U. bekommen könnte, darf man überhaupt nicht denken und Geschenke gibt es auch nicht.
Mein Nachbar ist als Handelsvertreter (im Industriebedarf) und ich war als Softwareentwickler selbständig (jetzt in Rente), jeder von uns konnte sich über das erarbeitete Einkommen nie beklagen, man muss eben dafür auch stets kämpfen und möglichst sehr gute Arbeit abliefern.
Wir wünschen dir für einen evtl. Start viel Erfolg und Glück.
"über Krankheiten die man u.U. bekommen könnte, darf man überhaupt nicht denken "
Aber welche Krankheiten kann man da bekommen?
Wie kommst Du auf 2000 Euro Versicherungen?
KV, RV, AV, Soli, Pflege. Man bezahlt ja schon 800 Euro Krankenversicherung bei 4250 Euro Gewinn. So ist das bei Selbständigkeit. Bei 4250 kommt man zum Schluss auf 1200 Netto
Ich weiß nicht, ob es allein am sympathisch rüber kommen liegt. also wenn ich jetzt von mir ausgehe und ich würde von jemandem ein Haus kaufen, so schaue ich zuerst auf die Kompetenz und frage ihn aus. Wenn er nämlich nicht kompetent ist, kann er mich auch nicht gut beraten.
Ich wollte ja auch schon Möbel bei Verkäufern kaufen und bin selbst Schreiner. Als ich ihn nach Material gefragt habe und er es nicht wusste, bzw. er mir es falsch sagte bin ich wieder gegangen.
Das ist für mich das aller, aller wichtigste dass sich einer auskennt und nicht dass er mich über den Tisch zieht. Wenn einer nur verkaufen möchte, um Provision einzustreichen ist er bei mir falsch. Ich kaufe nur bei kompetenten Personen und deshalb habe ich mir gedacht, habe ich als Holztechniker und Schreiner/Meister von Holzhäusern mehr Ahnung als ein Verkäufer und kann durch Kompetenz punkten. Wenn das stimmt und die Planung stimmt und ich merke der Verkäufer möchte mir helfen und plant auch ein Haus um, so wie ich es möchte und er kennt sich aus, würde ich lieber bei ihm kaufen.
Als bei einem sogenannten "sympathischen" Verkäufer der mir einfach nur schnell ein Haus andrehen möchte. Da muss ich schauen ist die Diele groß genug, brauche ich einen Windfang und kann ich die Möbel gut stellen... das mache ich mit allen Zimmern, kann man noch einen Kaminofen einbauen, soll ein schöner Erker ins Wohnzimmer, hohe Fenster mit viel Aussicht.. etc
Erst wenn man richtig berät, kommt auch Freude und Sympathie auf.