Verhalten vom Ausbilder gefallen lassen?

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Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Azubimann. Ich kann Deinen Punkt 2 nicht verstehen. Sorry, Ja, das ist schlimm. Aber du wirst nicht viel ändern können. Die Filialleiterin wird die Oberhand behalten. Du kannst nur versuchen, ihren Wünschen zu entsprechen. Also Stifte besorgen. Wegen der Arbeitszeiten solltest Du Dir das Gesetzbuch mal vor nehmen. Dort steht ziemlich genau drinnen, wie und wann ein Jugendlicher arbeiten soll. Außerdem müsste es ja irgendwo in deinen Unterlagen stehen, sonst wüsstest Du ja nicht, dass Du einen dieser 3 Tage für die Schule aufwenden solltest. Das stärkt Dir zumindest den Rücken für eine mögliche Diskussion mit der Frau. Dein Punkt 4 ist mir ein Rätsel. Wieso denkt diese Frau, dass einem Azubi nicht mehr Zeit zusteht? Natürlich! Immerhin bist Du am Lernen und Lernen braucht Zeit und Übung. Die Frau ist vermutlich gar kein Ausbilder. Nicht umsonst dürfen Azubis auch keine Akkordarbeit leisten. Wegen dem Geld. Bist Du 18? Bist Du es nicht, darf die Frau Dir die Differenz nicht berechnen.

So, das waren jetzt nur Antworten auf Deine Beispiele. Du musst Dich dringend über Deine Rechte aufklären lassen. Du hast jetzt erst mal Schule. Das ist eine gute Gelegenheit mit den Lehrern über solche Dinge zu reden. Denn es geht sicherlich nicht nur Dir so. Ich möchte wetten, jeder eckt einmal ein. Manche dauernd. Es ist richtig, wenn man sagt, das Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Aber das berechtigt niemanden dazu einen Auszubildenden zu behandeln als wäre er der letzte Dreck, und Dinge von ihm zu verlangen, die ein Ausgebildeter auch nicht immer bringt. Das Problem ist folgendes: Erstens denken viele Azubis, dass es im Berufsleben auch so locker zu geht, wie in der Schule und im Elternhaus und dann kommen sie mit der Härte der Arbeitswelt nicht zurecht. Und die Ausbilder müssen aus Kindern einen fähigen Mitarbeiter machen, der so funktioniert, wie man es von ihm erwartet. Und das am besten von heute auf Morgen. Aber die Azubis haben 2 -3 Jahre Zeit. Das vergessen auch viele.

Du musst halt tatsächlich Deine Einstellung ändern. Du hast vielleicht schon verstanden, dass Du vieles, was Du in der Schule gelernt hast, im Beruf nicht anzuwenden ist. Wenn nicht, dann wirst du das irgendwann demnächst begreifen. Zumindest aber musst Du verstehen, und das schnell, dass Du wieder am Anfang stehst. Du hast einen Abschluss und kannst zurecht stolz drauf sein und es wird wie eine Beleidigung klingen, wenn ich sage: Du bist nichts, Du kannst nichts, Du weißt nichts. Aber es ist tatsächlich so. Du hast von der Härte der Berufswelt keine Ahnung. Woher auch? Die Lehrer können Dir nur beibringen was sie selben kennen, aber sie kennen ja auch nur die Schule. Der Ausbilder ist dazu da aus diesen vielen "Nichts" ein "WAS" zu machen. Und diese Frau versucht das jetzt mit Gewalt und versteht nicht, dass dazu Zeit nötig ist. Aber wenn Du mit dem Gesetzbuch im Kopf und dem Wissen der Lehrer der Berufsschule im Rücken mit der Frau mal eine Unterhaltung führst, wirst Du es etwas leichter haben. Du kannst natürlich nicht mit der Faust auf den Tisch hauen und brüllen: bis hier her und nicht weiter. Aber wenn Du immer nur kuscht dann wird sie nie begreifen, was sie falsch macht. Also stärke Dich durch Gespräche mit den Lehrern der Berufsschule und dem Gesetzbuch und geh dann mit erhobenem Kopf wieder zur Arbeit.

Ich wünsche Dir viel Glück.

Azubimann 
Beitragsersteller
 18.11.2013, 01:39

Hallo Tamuril,

Punkt 2 war etwas unverständlich, haste recht: Ich habe 30 Minuten Pause. Meine Pause würde ich gerne nutzen um zum Bäcker zu fahren, mir was zu essen und trinken zu holen. Da fängts dann schon an, die Chefin meint, das ich nach verlassen der Filliale nicht mehr versichert bin, das ihr das ein zu hohes Risiko in folgedessen ist und das ich in der filiale gebraucht werde falls eine zweit- Kasse gebracht wird aufgrund von hohen Kundenbesuchen.

Danke für deine Antwort der weiteren Punkte, du hast vor allem Recht mit dem das ich nunja... "Nichts" bin und das Sie aus mir etwas machen sollte... sollte. Aber ist es dabei auch nicht wichtig bei der ganzen "Du bist azubi ich chef" masche die sache motivierend anzugehen und den Azubi mit diesem D(epp) V(om) D(ienst) stempel zu degradieren´? Also zumindestens mir geht es so wenn ich ernst genommen werde und als normaler Mensch (keine diva die jedes wort in den himmel hebt) behandelt und respektiert werden möchte wie jeder andere. das müsste doch unabängig von der position im unternehmen machbar sein oder nicht? Die frau hat übrigens Verkaufsleitung, Betriebsrat und sonstige Krawattenträger geweckt wegen ihres verhaltens in der vergangenheit mit anderen azubis... sprich : sie ist immernoch die alte und ändert sich auch bei mir als ihren neuen azubi nicht, soviel zum thema reden, wenn auch nur in diesem fall. Ich fühle mich doch etwas machtlos nur wegen meiner position so viel respektlosigkeit und unfreundlichkeit gepaart mit unverständniss einstecken zu müssen. woher soll der jugendliche dann noch die motivation her nehmen eine ausbildung zu machen´? Nur das es in zwei drei jahren dann rosiger aussieht´? Es ist nicht jeder aus Stahl... menschen haben gefühle und emotionen... naja, aber ich kann dir sagen: Nach der Ausbildung, keine zweite mehr, nur noch weiter - / oder fortbildung.. Aber nochmal azubi sein´? Nicht ohne guten Sozialpädagogen an meiner seite. Ich weiß das du mir jetzt warscheinlich sagst das ich damit leben muss... aber findest du es nicht auch etwas schwierig´? Azubi sein war und ist nach wie vor nicht leicht... und damit muss nicht mal der ausbildungsinhalt gemeint sein. :(

Tamuril  18.11.2013, 02:21
@Azubimann

Ich verstehe Dich voll und ganz. Natürlich hat sie nicht das Recht dich so zu behandeln. Aber du bist gut! Du weißt zumindest schon mal einen wichtigen Punkt. Dass die Frau schon Ärger gekriegt hat. Also geh du auch zum Betriebsrat und beschwer dich. Je mehr das tun, um so besser.

wegen der Pause. Die Pause gehört Dir. Und Du bist versichert. Lies mal das in dem Link.. Dein Fall steht ganz unten. http://www.ukpt.de/pages/service/faq/index.php?id=faq0106

Und während der Pause darf sie Dich nicht zum Arbeiten heranzitieren. Wie lange Du Pause machen darfst, steht auch im Arbeitszeitgesetz. Für Minderjährige gelten natürlich andere Regeln als für Volljährige. Das ist aber extra aufgeführt. Dass dich das alles aufregt, ist mir klar. Deswegen sag ich ja, Du musst dir unbedingt das Gesetzbuch vornehmen, um was gegen die Frau in der Hand zu haben. Du musst es ihr nötigenfalls beweisen können. Also nicht jammern! Machen!

Tamuril  18.11.2013, 02:32
@Tamuril

Schon mal was von LENOR gehört? So betiteln sich viele Arbeiter, wenn sie darüber reden, was ihr Vorgesetzter von ihnen hält. Sie haben also eingesehen, dass sie für ihn nur Leibeigene Neger ohne Rechte sind. Das hab ich jetzt nur mal am Rande bemerkt, weil Du scheinbar der Ansicht bist, dass das nach der Ausbildung aufhört oder besser wird.

Azubimann 
Beitragsersteller
 18.11.2013, 02:35
@Tamuril

Wiedermals geb ich dir recht, es bleibt warscheinlich nur der gang zur nächst höheren Gewalt... schon traurig, dabei könnte ein Arbeitstag so toll sein, ist bei vielen halt ne sünde azubi zu sein.

Ich werde den Betriebsrat diesbezüglich zu rate ziehen, auch wenn ich das ungern mache... im vordergrund sollte eigentlich die ausbildung und dessen nachfolgende zukunftsperspektiven sein und nicht das gegenseitige angemaule... Aber menschen können schon komisch sein. Das mit der Pause is ja mal sau interessant, da hab ich mit deinem Link ne abendlektüre :). Schon witzig das man als heutiger Azubi teils Jura fachrichtung arbeitsrecht ´n kleines studium hinlegen muss. Ich bin gespannt wie die Theorie jetzt in der Praxis umgesetzt werden kann und bedanke mich bei dir und bei den anderen Kommentatoren für eure Hilfe und eure investierte Zeit für Lösungen zu beschaffen. Liebe Grüße, Azubimann.

Azubimann 
Beitragsersteller
 18.11.2013, 02:40
@Azubimann

Nachtrag: Oh doch, zumindestens in meinem Betrieb und dessen Umkreisfilialen hat man als ausgelernter oder anderweitig festangestellter ein besseres kollegialeres Verhältniss zueinander als wie das eines Azubis. Die sind da doch schon etwas Azubifeindlich.

Hi ich hatte in meiner Ausbildung auch solche Probleme das ich nicht ernst genommen wurde, nur verarscht wurde obwohl ich eigentlich die ganze Arbeit gemacht hab und fast keine pausen. Hab am Anfang versucht die Angelegenheit mit meinem Ausbilder zu klären hat nichts gebracht. Danach bin ich zum Chef gegangen hab im meine Situation erklärt hat auch nichts gebracht. Hab mich dann an den Personalrat und die JAV gewendet weil ich inzwischen 1 Abmahnung hatte und kurz vor der Kündigung stand. Ich kann dir nur den Tipp geben geh am besten gleich zum Personalrat oder JAV wenns das bei die gibt die versuchen dann die Angelegenheiten zu deinem Interesse zu klären.

als azubi.musst du dir nicht alles gefallen lassen, du bist mensch so wie dein ausbilder :)