Vater arbeitslos, bekommt keinen Job mehr, was tun?
Hallo zusammen,
Ich bräuchte mal euren Rat: Mein Vater ist 57 und seit einem Jahr arbeitslos, hat davor ewig in einer Firma im Vertrieb gearbeitet und dann für ein Jahr die Firma gewechselt (hatte Glück, hat eine Stelle bekommen). Nun ist er wie gesagt arbeitslos und hat schon viele Bewerbungen geschrieben, leider ohne Erfolg. Meine Mutter denkt, dass es das Alter ist. Und mein Vater glaubt, dass er gar keine Stelle mehr bekommt, weil er alles schon durch hätte (für ihn kommt ein Vertriebsjob nur in dem Bereich infrage, den er gelernt hat und etwas davon versteht).
Sich selbstständig machen ist meiner Meinung nach unmöglich und viel zu riskant, Hartz IV (Alg2) lehnt er aus mehreren Gründen ab (Eigentum).
Was kann man da machen?
Warum arbeitet er nicht mehr in der neuen Firma?
Wurde er gekündigt und wenn ja, warum?
Warum geht er nicht in die alte "gute" Firma zurück?
In der alten Firma wurde er bis zur Depression rausgemobbt und bei der neuen hat er gekündigt, weil die von der alten übernommen wurde
13 Antworten
Das Alter ist einer der möglichen Gründe, weil die Führungskräfte seit Jahren in den Unternehmen junge preiswerte Mitarbeiter bevorzugen und die "Alten" mit Erfahrung rauswerfen, denn denen kann man meistens nichts vormachen und die geben auch schon mal Widerworte. Um einen neuen Job zu finden, dann muss er heutzutage auf irgendeinem Gebiet nachweisbarer Champion sein.
Wenn Dein Vater Erfolge im Vertrieb vorweisen kann, dann sollte er sehr wohl eine selbständige Beratungstätigkeit in Betracht ziehen, denn es braucht immer erfahrene Alte, die das Chaos aufräumen, das die "jungen Wilden" oftmals hinterlassen. Mglw. kann er auch über einen Online-Shop mit persönlicher Telefonberatung oder Online-Seminare nachdenken.
für ihn kommt ein Vertriebsjob nur in dem Bereich infrage
Wenn er seinen Wunschjob nicht bekommt dann wird er seine Ansprüche wohl herunterschrauben müssen.
Wenn nicht bereit ist sich auch mal in neue Sachen reinzuarbeiten dann wird es halt schwer mit der Jobsuche. Dann bleibt einem eigentlich nur zu hoffen das man vielleicht irgendwann doch noch mal so einem Job bekommt.
hat er es denn überhaupt mal versucht?
Ja, etliche male
Ich musste auch, als ich mein Psychologie Studium abgebrochen haben und in den Bereich Chemie und Stahl gewechselt bin später was anderes machen, weil die Stahlbranche kaputt ging und die Chemielabore der Qualitätssicherung mit ihnen. Mache nun auch was komplett anderes. Ohne erneute Ausbildung durch Anlernen.
Keiner will dich mit 57 noch anlernen
Woher willst Du als Kind das bitte wissen? Das ist eine falsche Mutmaßung. Dem Anlernenden ist es egal, ob der, den er anlernt 18, 35, 40 oder 60 ist. Wie kommst Du dazu, sowas zu behaupten? In wie vielen Firmen hast Du schon gearbeitet??
Ich habe das Gefühl , du wiederholt hier den Frust deines Vaters, statt dir eine eigene Meinung zu bilden.
Was für Antworten erwartest du hier? Dass wir ihm die gebratenen Gänse in den Mund werfen?
Auch mit 57 kann man jemanden anlernen. Das ist oftmals auch garnicht schlecht weil man dann jemanden hat der auch von anderen Dingen Ahnung hat und so auf ein breiter gefächertes Wissen zugreifen kann.
Was viele halt garnicht wollen ist jemand der nur eine Sache machen will. Das wird als unflexibel angesehen und solche Leute will man in der Regel nicht unbedingt haben, auch wenn es auf die momentane Stelle genau passen würde.
Erstens bin ich kein Kind sondern arbeite und kann mich und meine eigene Familie selbst ernähren. Zweitens stammt die o.g. Aussage vom Arbeitsamt, die ihm aus diesem Grund davon abgeraten haben, aus seinem alten Bereich rauszugehen.
Du erzählst hier aber auch irgendwie immer was Anderes.
57 Jahre alt. Für einen Arbeitgeber ist das schon ein KO-Kriterium. Und dann im Vertrieb. Sorry, das klingt hart, aber ich arbeite als Geschäftsleiter in einen Vertriebslastigem Unternehmen, und kann sagen, das da die Aussicht auf einem Job sehr gering sind. Und das hat nichts mit der aktuellen Pandemie zu tun. Er wird hier seine Ansprüche stark nach unten schrauben müssen, und ganz schön Federn lassen, auch in Bezug auf das Monetäre. Im Vertrieb gilt heute eben das amerikanische Prinzip Hire and Fire. Wenn er das nicht kapiert und akzeptiert befürchte ich einen Totalabsturz. Entschuldige, das ich das so hart formuliere, aber man muss den Tatsachen ins Auge sehen. Glaube mir, ich selber bin Ü50 und auch in mir schlummern solche Ängste. Aber ich bin mir auch nicht zu schade einen Job auszuüben, wenn es mal soweit kommt, der weit unter meinem Niveau liegt.
Also eine Firma zu finden, die auch aktuell ein Jahresgehalt von 100.000,00 € bezahlt wird schwer werden, andere sind richtig froh, wenn sie schon 14 € Stundenlohn erhalten...
Wenn er in keiner größeren Firma mehr genommen wird, hat er sicherlich genügend Kapital, um bis zu Rente weiterleben zu können.
Warum kündigt er selbst, ohne neuen Job zu haben, das macht man wirklich nicht und ist ein Eigentor gewesen...
Wie gesagt, ich habe es ihm nicht geraten. Er ist sehr emotional und teils depressiv, da nutzt alle Logik nichts
Klar du kannst daran nichts ändern, versuche das etwas zu ignorieren, auch wenn es schwer fällt, er lässt sich auch nicht helfen, wie du selbst geschrieben hast.... Eltern🙄😂
Ganz abwegig für euch vielleicht......in der momentanen Situation aber vllt möglich -
Patiententransport zum Impfen
Andere Fahrdienste bei caritativen Organisationen ( behinderte Kinder , Dialysefahrten...)
Rotes Kreuz und andere Hilfsdienste kontaktieren.
Und wenn's nur für den Übergang ist.
Er würde in anderen Bereichen seiner Meinung nach überhaupt keine Chance haben weil er ja von der Materie keine Ahnung hat