Was ist der Unterschied zwischen Grünland und Ackerland?
Habe 2 Wiesen, die ich verkaufen möchte (Erbschaft von meinem Großvater). Derzeit sind die Flächen reine Grünflächen; im Sommer wird vom Pächter Heu geerntet. Nun habe ich mir mal die Kaufpreise in unserer Region angesehen. Zwischen "Ackerland" und "Grünland" gibt es enorme Unterschiede. Was genau unterscheidet Ackerland von Grünland? Wodurch "wird" Grünland zum Ackerland? Einmal umpflügen??? :-)
6 Antworten
Was steht den im Katasteramt für eine tatsächliche Nutzung drin?
Von einmal umpflügen wird es sicher kein Acker, aber ein Anfang ist es wert. Regelmäßig bewirtschaftet wird es was.
Weiß nicht inwieweit der Flächennutzungsplan hilft.
Sind die Nachbarflächen Wiesen oder Äcker?
Welche Richtlinien du einhalten oder Anträge du stellen musst erfährst du auch im Landschaftsministerium deines Bundesland.
Der Unterschied besteht nur in der Nutzungsart.
Auf dem Grünland wachsen nur Dauerkulturen (also beispielsweise Gras) und kann folglich nur als Weide oder Alm genutzt werden.
Als Ackerland bezeichnet man solche Grundstücke, die mit verschiedenen Pflanzenkulturen versehen und auch regelmäßig bearbeitet (Düngen, Pflügen) werden.
Allein durch Umpflügen erhältst Du kein Ackerland. Die Nutzungsart ist in den Flurkarten des Liegenschaftskatasters zu finden.
Nein, so einfach ist es nicht :-).Zum einen ist der Kaufpreisunterschied zwischen Acker und Grünland mal nur ein Richtwert. Deinen zu erzielenden Kaufpreis bestimmt weniger die Nutzungsart, sondern eher die Nachfrage.
Einen Anhaltspunkt findest du im Pachtvertrag in der Höhe des Pachtzinses, der übrigens von deinem Käufer übernommen werden muss, falls nicht kündbar. Dem Pächter würde ich auch vorrangig die Fläche anbieten.
Dann kann die Bodenschätzung ( wird überwiegend beim Katasteramt geführt) ein Anhaltspunkt sein. Die Nutzungsart wird übrigens bestimmt durch die Qualität und den Aufbau des Bodens, die Klimastufe, dem Wasserverhältnis, der Zustandsstufe und dem zu erzielenden Ertrag.
Beim Gutachterausschuss kannst du dich erkundigen, ob im Umfeld Flächen in den letzten 5 Jahren verkauft wurden und zu welchem Preis.
Den Flächennutzungsplan würde ich mir auch ansehen, vielleicht ist deine Wiese ja bereits als Bauerwartungsland ausgewiesen?
;-) Für die Ermittlung ist das Finanzamt zuständig, die Schätzungskarten werden beim Katasteramt geführt. Unsere Karten waren von 72 und für ALKIS wurde hier nochmal eine eigene Gruppe zusammen gewürfelt, (Vermesser und Gutachter laufen gemeinsam und Finanzamt gibt vom Schreibtisch aus das Kommando), die nun versucht das Ganze für landwirtschaftliche Flächen zu aktualisieren. Warum, weshalb, wieso? kein Schimmer.
Zur Bestimmung von Pachtpreisen von Ackerland sind aber auch die alten Werte schon mal hilfreich.
Auf einem Grünland darfst du höchstens die Wiese mähen und das Heu danach nutzen.
Auf Ackerland darfst du Pflanzen anbauen und ernten.
Normalerweise ist Ackerland besserer Boden, also regelmäßig gepflügt und gedüngt.
Grünland kann alles sein, von saurer Wiese über Trocken"steppe" bis Buschland.
Einmal Umpflügen würde also nicht reichen.
Zuständig für Bodenschätzung ist das Finanzamt. Wir im Katasteramt geben zwar Auskunft, aber der Stand ist meist aus den Fünfzigern und nicht selektierbar nach Aktualität.
Jedenfalls bei uns 🤔