Umgangsrecht durch falsches ärztliches Attest verhindert um nicht zahlen zu müssen?
Mein Lebensgefährte hat 2 Kinder, das Umgangsrecht ist gerichtlich so geregelt, dass die Kinder alle 2 Wochen das Wochenende bei uns verbringen. Vor einiger Zeit meldete die Mutter der Kindsmutter an, dass sie mit dem Kleinen (4 Jahre) in Urlaub fahren werde. Punkt. Ein Wochenende, dass er und sein Bruder bei uns verbringen sollten. Der Kindsvater müsse das ohne wiederrede akzeptieren. Punkt. Das hat mein Lebensgefährte natürlich nicht gemacht und hat seiner Ex damit gedroht, dass sie das Strafgeld in Höhe von 3000€ zahlen müsse, wenn der Kleine nicht zum verabredeten Zeitpunkt am verabredeten Ort ist. Dieses Strafgeld soll immer bei Vergehen gegen diesen richterlichen Beschluss (egal von welcher Seite ausgehend) gezahlt werden und eigentlich wollten wir davon auch nicht Gebrauch machen. Fakt: Beide Kinder kamen nicht, da sie auf einmal plötzlich krank waren (Aussage der Kindsmutter), ein entsprechendes Attest erhielten wir am Montag darauf. Aber: Der kleine erzählte, er war mit seiner Oma bei seiner Tante, krank und beim Arzt war er lange nicht mehr. Der große (7 Jahre) erzählte, sein Bruder war mit Oma verreist zur Tante, er war, obwohl es ihm nicht 100%-ig gut ging, den Tag in der Schule und und beim Arzt sind sie nicht gewesen - Die Aussagen kamen unabhängig voneinander. D.h. doch, dass der Arzt ein fälschliches Attest ausgestellt hat. Meine Frage: Inwieweit kann man gegen derartiges Verhalten vorgehen oder dem Arzt mal den Kopf waschen, damit etwas derartiges nicht mehr passiert? Hat er nicht dadurch zu einer Straftat (weiß nicht, ob man das so nennen kann) beigetragen? Es ist ja nun wirklich überhaupt kein Problem, wenn die Kinder in Urlaub fahen, aber das auf diese Weise zu machen, wo beide Elternteile noch das Sorgerecht besitzen ist echt (nett ausgedrückt) unter aller Sau. Wir wissen langsam nicht mehr weiter, weil wir uns nicht auf dieses Niveau herablassen wollen, und dieses nicht das einzige Beispiel der Art ist, sie denkt sich ständig etwas neues aus...Freu mich auf nützliche Tipps, wie man sich bei so etwas am besten verhalten sollte. LG
4 Antworten
Ja das ist und bleibt schwierig wenn beide ihren Kopf durchsetzen wollen. Im Volksmund heisst es "Der Klügere gibt nach" ich kann sehr gut nachvollziehen das ihr beide kocht vor Wut und es ist unter aller Sau von der KM, da habt ihr zweifellos Recht. Aber das ist es alles nicht wert. Ihr hättet die Wochenenden einfach tauschen können und der ganze Ärger wäre nicht gewesen. Gegen den Arzt vorzugehen halte ich für ein aussichtsloses Unterfangen. Da werdet ihr nicht weiter kommen, es ist leicht als Mutter so ein Attest zu bekommen, der Arzt wird sich rausreden das er getäuscht wurde und Ärzte haben sowieso immer Recht, ein ärztliches Gutachten anzuzweifeln ist ja fast schon eine Todsünde. Das Problem mit dem Umgangsrecht und der Umgangspflicht und den Bußgeldern bei Nichteinhaltung ist im Prinzip, das man das alles vergessen kann, weil es einfach praktisch nicht durchsetzbar ist. Sowohl diese KM als auch viele Väter finden immer wieder Schlupflöcher um ihre Pflichten zu umgehen. Jeder kann trotz Gerichtsurteil machen was er will und es passiert nix. Das siehst du ja an eurem Beispiel. Umgedreht wäre es genauso. Angenommen ihr 2 wollt einen wichtigen Termin wahrnehmen ohne Kinder, an einem Umgangswochenende. Die KM sagt nein, du musst die Kinder nehmen es ist dein Wochenende. Zack geht der Vater zum Arzt und schon ist er fein raus, er muss weder Bußgeld zahlen noch passiert ihm sonst irgendwas, die KM muss die Kinder behalten...so einfach geht das. Ich hatte das Problem umgedreht, der Vater wollte die Kids einfach nicht nehmen an seinem Wochenende, ich musste aber arbeiten, war alles egal...Lohnausfall...egal...Verlust der Arbeitsstelle weil ich nicht erscheinen könnte wegen seinem Verhalten...egal!!! Ich war bis vorm Oberlandesgericht. Urteil: gewonnen, ja er hat die 100% Umgangspflicht aber das Urteil ist nicht durchsetzbar, Regreßnahme somit ausgeschlossen...alles egal...deutsche Gerichte zeigen beim Thema Kinder und Umgang keine Härte. Ich hab mich mit dem Umgangsrecht 6 Jahre rumgeärgert, den Anwälten sehr viel Geld in den Rachen geworfen, die Gerichte haben auch sehr gut verdient...immer das gleiche Ergebnis, obwohl ich im Recht war (so wie ihr 2 jetzt auch) und obwohl Strafen angedroht waren bei Nichteinhaltung des Umgangsbeschlusses, passierte Nicht, rein GARNICHTS! Es mussten weder Strafen vom Vater gezahlt werden noch sonstwas. Ich rate euch das ihr euch darüber nicht mehr aufregt, es hat keinen Sinn, hört auf zu kämpfen, es kostet nur sinnlos Kraft die ihr für schönere Dinge verwenden könnt. Lasst die KM doch einfach auch mal auflaufen, schlagt sie mit ihren eigenen Waffen, wenn sie sich beschwert und aufregt, fragt sie "Hey, warum regt dich das so auf, war doch nix Anderes als Damals...wo die Kids trotz Attest mit Oma im Urlaub waren" wenn sie nur ein bisschen Grips hat wird sie erkennen das es miteinander für die Kinder besser geht als mit solchen Spielchen. Denkt euch immer, das die Kids so schnell groß werden und ihre eigene Meinung und vor allem ihren eigenen Willen entwickeln und genau wissen wer gut ist und wer manipulieren möchte.
Es ist ja fast unglaublich, das bei so vielen Menschen das Gleiche abläuft...ich finde deinen Ratschlag sehr gut! Gute Freunde raten uns auch immer, sich nicht mehr aufzuregen, weil es nichts bringt. Und du hast Recht: Die Kinder werden älter und irgendwann können sie selbst verstehen und begreifen und können sich selbst aussuchen, wie es weitergehen soll. Das mit dem Lohnausfall ist bei uns auch schon vorgefallen; es waren fast 300 €...Mieses Karma würde ich sagen; irgendwann kommt alles zurück (gibt zumindest Leute, die das behaupten). Ich bin jetzt auch schon am überlegen, ob wir es mit ihr nicht nochmals im Guten versuchen sollten und mal ein bischen an ihre Vernunft appellieren sollten (wenn die noch vorhanden ist).
Warum habt ihr nicht einfach das betreffende Wochenende getauscht? Muss man denn aus allem ein Drama machen? Wenn die Oma an einem Wochenende mit dem Kleinen verreisen will, welches eigentlich euch zusteht, warum tauscht ihr dieses WE nicht einfach? Vielleicht konnte die Oma nur an diesem WE. Wäre da nicht etwas mehr Flexibilität angebracht? Es ist so schade, wenn sich die Fronten so verhärten. Die Leidtragenden sind die Kinder.
Das mit dem gefälschten Attest geht natürlich gar nicht.
Ich würde mir einen Termin bei dem Arzt geben lassen (telefonisch wird man vermutlich abgewimmelt) und mit ihm darüber sprechen. In aller Ruhe. Ohne Anschuldigungen. So erfahrt ihr etwas darüber, wie er die Sache sieht. Wahrscheinlich hat die Mutter ihm Storys erzählt, wie uneinsichtig ihr seid und wie schlecht es den Kindern dabei geht. Wenn ihr nun vollkommen unaufgeregt Eure Sicht der Dinge schildert, dann wird der Arzt erkennen, dass er sich von der Mutter hat reinlegen lassen. Und dann kommt so etwas, wie ein gefälschtes Attest, nicht noch einmal vor. Solltet ihr Euch aber aufregen, dann wird sich der Arzt eher auf die Seite der Mutter schlagen. Also: Ruhig Blut. Aufregen bringt nichts.
Du als Freundin musst verstehen, dass beide Ex-Partner sich vermutlich sehr verletzt haben. Sonst wären sie ja nicht getrennt. Diese Wunden müssen heilen. Aber ihr müsst auch an die Kinder denken. Sie können nichts dafür. Und sie lieben beide Eltern. Führt also keine Streitgespräche im Beisein der Kinder. Du, als Lebenspartnerin des Vaters, solltest dich bemühen, die Situation nicht noch anzuheizen. Ich wünsche Euch, dass sich das Verhältnis zwischen Euch allen wieder etwas entspannt. Alles Gute!
Vielen Dank für deinen Rat! Wir werden uns auch mit dem Arzt in Verbingung setzen, da sie tatsächlich gerne dazu neigt, sich Storys auszudenken, die nicht wahr sind. An das Wohl der Kinder haben bis jetzt immer wir gedacht, es sind ja noch mehr Geschichten passiert, um die es ja jetzt und hier gar nicht geht. Ich hoffe der Arzt zeigt sich einsichtig.
Wie ich das verstanden habe, war niemand mit dem Kind beim Arzt, als es angeblich akut krank war. Ein Nachträgliches Attest hat absolut keine Gültigkeit oder Beweiskraft. Das wird ein Gericht niemals akzeptieren. Dem Arzt wird allerdings nicht viel passieren, eine Verwarnung vielleicht.
Und was willste da bei Gericht beantragen?
Einhaltung des Besuchsrechtes einfordern....?
Genau dazu wird es jetzt kommen...alles sehr kräftezehrend für alle Beteiligten. Am schlimmsten ist es, dass sie die Kinder vorschickt, damit sie ihrem Vater sagen können, was die Mutter will und sie selbst nicht dazu in der Lage ist, so etwas mit ihm zu besprechen. Ich kann mir da nur noch an den Kopf fassen; zum Glück lässt er sich da nie drauf ein...
urlaub setzt umgangsrecht aus. das ist punkt und fakt.
Wenn schon so, dann andersrum: Fakt und Punkt!
nunja, es geht ja darum, dass einfach wieder über den kopf meines Freundes entschieden wird (wie es mittlerwiele fast jedes WE läuft). Ausserdem muss mein freund jedes 2 Wochenende arbeiten, um dass geld für den unterhalt zu verdienen-tauschen ist da nicht, das weiß sie auch ganz genau, deshalb ja das ganze; sie will immer ihren willen durchboxen...
Aber was man wegen des Attest machen könnte weißt du leider nicht? es nervt uns einfach, dass sie immer mit allem durchkommt und wenn mein freund nicht so macht wie sie will, ist (sorry) die Schiete am dampfen