Übungsabende nach Feierabend?
Hallo meine Tochter 17 macht eine Lehre zum Friseur im ersten Lehrjahr... Der Chef möchte seine Übungsabende an Modelle nach Feierabend machen, mit der Aussage das er sich dann auch die Azubis konzentrieren kann... Ist das erlaubt er meinte das zählt nicht als Arbeitszeit weil schließlich lernt sie ja was dabei und kann dann schneller an Kunden dran. Da sie in der Probezeit ist hat man Angst was zu sagen.. Ansonsten ist der Laden top und sie fühlt sich sehr wohl.. Wie gesagt der eine Tag wird lang sein von 9-18,30 Uhr danach noch ein paar Stunden Übungsabend am Modell..
4 Antworten
Da sie in der Probezeit ist hat man Angst was zu sagen..
Schon alleine die Formulierung finde ich toll. Will die Tochter denn überhaupt was "sagen", oder stört es v.a. dich?
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie reflexartig losgejammert wird, sobald irgendwas gegen die eigenen "Rechte" verstößt. Und natürlich gibt dir jeder recht - armer, ausgebeuteter Azubi!
Leute, es ist Corona! Jeder, der jetzt noch ausbildet, leistet einen verdammt wichtigen Beitrag für die Generation deiner Tochter!
Die Salons waren monatelang geschlossen, viele sind finanziell am Ende, jetzt können sie wieder arbeiten und sich vor Kunden kaum retten, und du erwartest allen Ernstes, dass alle während der Öffnungszeiten schön langsam arbeiten, damit der Azubi in Ruhe zuschauen kann?
Deine Tochter ist 17, denkst du nicht, dass sie hin und wieder so einen Abend durchsteht?
Und nein, natürlich muss sie da nicht mitmachen. Möglicherweise genügt schon ein einfaches Nein, und sie muss niemanden bei der Kammer anschwärzen oder gleich eine neue Lehrstelle suchen.
Sie könnte sich aber auch mal fragen, ob ihr der Job nicht so viel Spaß macht, dass sie ein bisschen mehr dafür macht als andere und dafür am Ende ein bisschen besser dasteht, weil sie Übung und "Nachhilfe" hatte, die vielen ihrer Mitschüler fehlen wird.
Vielleicht sollte sie erst mal abwarten, ob es nicht am Ende sogar richtig Spaß macht. Man "darf" sowas nämlich auch als kostenlose Nachhilfe sehen, statt als unbezahlte Zwangsarbeit...
weil schließlich lernt sie ja was dabei und kann dann schneller an Kunden dran
Und genau deswegen ist es Arbeitszeit.
Es ist das Problem des AG, wenn er während der regulären Arbeitszeit keine Zeit hat, den Azubi auszubilden. Dieser "Übungsabend" ist im Interesse des AG, der den ja auch ansetzt und kein Privatvergnügen.
Wie alt ist Deine Tochter? Fällt sie noch unter das Jugendarbeitsschutzgesetz, darf sie sowieso nicht länger als 8 Std./Tag (in Ausnahmen mal auch 8,5 Std. die in der gleichen Woche ausgeglichen werden müssen) arbeiten.
In einer Ausbildung ist die Geschäfts/ Arbeitszeit die Ausbildungszeit, die Zeit in der ein Azubi etwas lernen soll. Wenn ein Friseurmeister das in den normalen Öffnungszeiten seines Betriebes nicht leisten kann, dann darf er keine Azubis einstellen. Es gibt ein Arbeitsrecht. Was der Ausbilder hier verlangt, sind schlichtweg Überstunden, die nicht vergütet werden.
Ich würde mir einen anderen Ausbildungsplatz suchen oder mal bei der Handwerkskammer vorsprechen.
...man sollte nicht immer fragen, ob etwas "erlaubt" ist. Schließlich ist es doch auch so, dass der Chef selbst seine Freizeit opfert, um seinen Azubis etwas beizubringen. Und es wird ja nicht an 5 Abenden die Woche stattfinden....
Ach, man sollte auch noch dankbar sein, dass man etwas lernt?
...sorry, man lernt doch für sich selbst und für das Leben! Nicht für die Schule oder für einen Ausbilder! Du verdienst doch mit dem Erlernten später Dein Geld! Über Aussagen wie Deine kann ich nur mit dem Kopf schütteln....und was hat es mit "billigen Arbeitskräften" zu tun, wenn ein Ausbilder seine Freizeit opfert, um seinen Schützlingen etwas mehr als üblich beizubringen. Oft sind es gerade frisch Ausgelernte bestimmter Betriebe, die aufgrund einer hervorragenden Ausbildung bei anderen Arbeitgebern "mit Kußhand" genommen werden....
Wie schon erwähnt, eine Ausbilder hat seine Azubis während der Arbeitszeiten auszubilden und nicht danach. Kann er das nicht leisten, darf er keine Azubis beschäftigen. Da kann er seine Azubis ja gleich, erst nach Geschäftsschluss antanzen lassen
Wie schon erwähnt, eine Ausbilder hat seine Azubis während der Arbeitszeiten auszubilden und nicht danach.
...das tut er doch! Er nimmt sich nur zusätzlich noch Zeit, um die Ausbildung zu verbessern und damit spätere Chancen zu verbessern.
Zitat Fragesteller: mit der Aussage das er sich dann auf die Azubis konzentrieren kann...
das impliziert, dass er das untertags nicht kann
...."untertags" tun das die Kolleg*innen, die dort beschäftigt sind. Als Chef hat er schon ein wenig mehr um die Ohren als sich den ganzen Tag um die Ausbildung seiner "Lehrlinge" zu kümmern.....
Man benötigt eine Meisterprüfung um Azubis beschäftigen und ausbilden zu dürfen und es ist Pflicht und Aufgabe eben dieses Meisters, die Azubis auszubilden und nicht Aufgabe der Gesellen.
...ich hoffe, Du merkst selbst, wie realitätsfern Deine Aussage ist....
...ich hoffe, Du merkst selbst, wie realitätsfern Deine Aussage ist....
Oder:
...ich hoffe, Du merkst selbst, wie sehr Deine Aussage an dem vorbeigeht, was erlaubt ist....
Wenn ich keine Zeit für die Auszubildenden habe, dann darf ich nicht ausbilden. Aber das sind so herrlich billige Arbeitskräfte, dann kann Meister nicht wiederstehen, insbesondere in diesem Beruf. Ich nenne das Ausbeutung. Denn in der Regel dürfen die Azubis dann auch noch den ganzen Salon putzen.
...hast Du mal eine Berufsausbildung gemacht? Wahrscheinlich nicht....denn sonst würdest Du nicht solch einen realitätsfernen Schwachsinn in die Welt setzen! Was lernt ein Azubi im Handwerk während der Ausbildung? Die grundsätzlichen Skills....und die kann der Geselle auf der Baustelle oft besser vermitteln als der Meister in der Werkstatt, dessen Aufgabe darin besteht, zu kontrollieren, ob der Azubi Fortschritte macht u. ggf. korrigierend einzugreifen Niemand erlernt einen Berufdadurch, dass er 3-3,5 Jahre auf des Meisters Schoß sitzt. Das wirkliche lernen beginnt ohnehin erst nach der Facharbeiterprüfung....
Ich empfehle, mal eine Handwerksausbildung zu machen....kann "man" sehr viel bei lernen...und nicht nur fachliches, sondern auch fürs Leben. Täte Dir vermutlich ganz gut!
Na, da habe ich ja jemanden so richtig auf die Palme gebracht, ich lach mich Schrott😂 🤣😂 🤣
Ich kenne mich im Umgang mit Azubis besser aus, als du dir das gerne ausmalen möchtest und daher kommt es für mich überhaupt nicht in Frage, einen Azubi nach Feierabend arbeiten zu lassen. Dafür ist die reguläre Arbeitszeit da. Wer das nicht leisten will oder kann, ist ein miserabler Ausbilder und noch schlechterer Geschäftsmann
..ja? Was qualifiziert Dich denn?
Das ist eine ziemlich unsinnige Antwort!
...unsinnig ist es, junge Leute davon abzuhalten, etwas zu lernen....
Es versucht niemand, jemanden vom Lernen abzuhalten.
Hier geht es um das unzulässige Vorgehen des Ausbildungsbetriebs!
....was ist daran unzulässig, solange es sich (wovon ich definitiv ausgehe) eine freiwillige Veranstaltung ist?
wovon ich definitiv ausgehe
Das ist erst einmal nur reine Spekulation.
Wenn das eine freiwillige Veranstaltung als Ergänzung zur Ausbildung während der regulären Arbeitszeit ist, dann ist dagegen nichts einzuwenden - so lange diejenigen, die nicht daran teilnehmen, nicht benachteiligt werden, weil eben die Ausbildung während der Arbeitszeit unzureichend sein sollte.
Das ist erst einmal nur reine Spekulation.
..."Spekulation" ist es doch wohl eher, dem Meister, der solche Angebote macht, zu unterstellen, seine eigentlichen Aufgaben bezüglich der Ausbildung auf "nach Geschäftsschluß" zu verlegen.
Solches Engagement von Meistern erlebe ich in meiner Region und meiner Branche sogar betriebsübergreifend, indem z.B. auch Meister anderer Betriebe ehrenamtlich am Samstagnachmittag unsere Werkstatt nutzen und dort praktische Ausbildungsarbeit mit Auszubildenden verschiedenster Betriebe zu deren Förderung leisten.
Die, die solche Angebote nicht wahrnehmen, werden nicht benachteiligt.....sie benachteiligen sich eher selber. Denn gerade in ruhiger und entspannter Atmosphäre, ohne (Zeit-) Druck durch Kundschaft oder dem Folgetermin lernt es sich am besten und manche dieser, teils sehr fröhlichen Runden sind auch zeitlich schon (freiwillig) aus dem Ruder gelaufen.
Darf ich Dich höflichst darum bitten, meinen Absatz "Wenn das eine freiwillige Veranstaltung als Ergänzung zur Ausbildung während der regulären Arbeitszeit ist, dann ist dagegen nichts einzuwenden" nicht zu ignorieren?!?!
...klar darfst Du! Wobei ich fest davon ausgehe, dass es eine freiwillige Veranstaltung ist....
Ach, man sollte auch noch dankbar sein, dass man etwas lernt? Vielleicht am besten auch noch dafür zahlen? Sorry, dafür fehlt mir jedes Verständnis. Azubis im Handwerk werden ohnehin als billige Arbeitskräfte ausgebeutet