Muss ich als Auszubildende für meine Kollegen Kaffee kochen?
Guten Tag allerseits.
Ich arbeite seit kurzem als Auszubildende in einer Apotheke (pharmazeutisch kaufmännische Angestellte) und habe folgendes Problem.
So wie mir von anderen Azubis berichtet wurde, wurde es bis jetzt immer so gehandhabt, dass die Azubis mehrmals täglich alles mögliche für die Kollegen aufsetzen (Tee, Kaffee usw.) und ein bisschen was zu essen hinzustellen. Jedenfalls stellen wir alles für die Kollegen in den Pausenraum, die nehmen sich dann ihre Pausen und legen dann ihr Geschirr zurück nach dem Motto "Der nächste Azubi wird es schon wegräumen" auf den Wagen. Ich sehe es nicht ein, warum diese Kollegen, wenn sie schon dafür Zeit haben, es nicht schaffen ihr Geschirr selbst wegzuräumen oder den Kaffee aufzusetzen.
Wir haben genug Azubis, deswegen verläuft das wohl jeden Tag reibungslos. Ich habe mich mal mit anderen Azubis darüber unterhalten, wie sie das ganze so betrachten. Da bekomme ich nur Aussagen wie "ist mir egal, sofern es meiner Arbeitszeit angerechnet wird" oder "Das wäre doch Arbeitsverweigerung." Wir sind ein recht großes Unternehmen und haben dementsprechend alles andere als wenig zu tun. Es nervt mich total, wenn ich mit den Dingen, die ich mir vorgenommen habe, nicht fertig werde, weil die anderen Kollegen ihren Kaffee serviert bekommen wollen. Das ganze wäre ja nicht so ein Problem, wenn ich diese Pausen auch nehmen (ich könnte theoretisch, aber möchte nicht unbedingt) oder mir auch nur ansatzweise dafür gedankt werden würde, aber dies ist eben nicht der Fall. Die Kollegen stempeln das eher als Selbstverständlichkeit ab, was ich wiederum unverschämt finde.
Kann ich da etwas machen bzw. die Arbeit verweigern? Ich bin vor kurzem aus der Probezeit raus, allerdings werde ich, aufgrund von meinen 16 Jahren, immer noch so behandelt, als müsste ich jeden möglichen Kram für meine Kollegen erledigen... Ich habe halt Angst, dass ich die erste bin, die sich weigert und eventuell wegen sowas gekündigt wird.
Danke für jede Hilfe und LG
12 Antworten
Also theoretisch kannst du alles verweigern was nicht mit deinem Beruf zusammenhängt oder mit privatem zusammenhängt. Es kann auch keiner von dir verlangen, das Auto vom Chef zu waschen.
Aber letzten endes ist es doch so:
- Man wird bezahlt dafür.
- Die Gesellen stehen halt nun mal über den Azubis und somit erlauben sie sich gerne mal was.
- Letzten endes ist es doch egal. Wenn es sich in Grenzen hält macht mans halt. Das ist wie mit dem Aufräumen. Bleibt bei vielen Berufen am Azubi hängen. Man hat halt den niedrigsten Rang
Am Ende kann man das schon verweigern. Allerdings wirst du dann keine Freundlichkeit mehr erwarten dürfen. Solange es nicht zu viel wird, macht mans. Es muss halt sein.
Zu meiner Zeit galt der Spruch: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre". Es ist wohl allgemein üblich, dass Auszubildende auch solche Tätigkeiten übernehmen. Rein arbeitsrechtlich könntest du dich wohl weigern, aber bei der nächsten kleinsten Verfehlung von dir, war`s das dann wohl mit deiner Ausbildung.
Nein allen möglichen Kram musst du für deine Kollegen nicht erledigen.
Dass ein Azubi auch Kaffee aufsetzt ist ok aber hinter den Leuten her räumen geht gar nicht.
Lehrjahre Sind keine Herrenjahre sagte man zu meiner Zeit immer.
Irgendwann kocht jemand Tee oder Kaffee für dich. Ich glaube auch nicht das du dir einen Zacken aus der Krone brichst wenn du das Spiel einfach mitmachst und dich ab und an in den Pausenraum verkrümelst.
Deine Lehrzeit geht vorbei und dann lachst du darüber.
Machen musst du das natürlich NICHT!!
Die ist aber schon klar, dass auch du als Azubi den Kollegen zusätzlichen Arbeitsaufwand bescherst? Klar ist es eigentlich nicht deine Aufgabe, anderen den Kaffee zu machen, aber in vielen Firmen ist es nun mal so üblich, dass der Azubi auch die Drecksarbeit macht. So lange du eine vernünftige Ausbildung bekommst und darum geht es letztendlich doch, so lange solltest du eben auf die Zähne beißen und es durchziehen. Klar gibt es auch Firmen, wo sich jeder sein Zeug selbst macht, aber du bist gewiss bei weitem nicht der/die Einzige, bei der/dem es so ist. Und die meisten anderen haben es auch überlebt.