Überforderung durch Ausbildung, Kind und eigenen Haushalt
Unsere Tochter ist 20 Jahre alt und hat ein 1 1/2-jähriges Kind. Sie wohnt seit 1 3/4 Jahren in einer eigenen Wohnung und macht seit August letzten Jahres eine schulische Ausbildung. Bis vor kurzem lief eigentlich alles ganz gut. Jetzt stellt sich aber heraus, dass sie mit der ganzen Situation überfordert ist. Sie schafft es im Moment nicht, Schule Haushalt und Kind unter einen Hut zu bekommen. Sie hat einen Sportunfall zum Anlass genommen, bereits die vierte Woche in Folge in der Schule zu fehlen. Durch bereits vorhandene krankheitsbedingte(Kind krank) Fehlzeiten könnte es sein, dass sie die Ausbildung nicht fortführen kann. Wir sind beide berufstätig und damit zeitlich nur bedingt in der Lage, z.B. in der Woche unser Enkelkind zu beaufsichtigen. Welche Möglichkeiten gibt es in einer solchen Situation Unterstützung zu bekommen, ohne dass es heißt, sie ist nicht in der Lage, für ihr Kind zu sorgen?
4 Antworten
Das sind immer so die großen Teufel, die an die Wand gemalt werden. Ich denke (hoffe mal?), dass es so schnell nicht geht, dass z.B. ein Jugendamt eingreift.
Bei uns gibt es einen Tagesmütterverein ("Familiendienst" nennt sich das seit Neuestem), an den man sich wenden kann.
Die Frage ist, wie das finanziert wird. Wenn sie als Alleinerziehend gilt, könnte es sein, dass sie die Tagesmutter vom Jugendamt gestellt kriegt. Aber evtl. müsste man das auch selbst zahlen.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, das Kind in eine Krippe zu geben, wobei Plätze nicht von jetzt auf gleich frei sein werden.
Evtl. gibt es ja "irgendeine" liebe Nachbarin, die sich um den Kleinen (gegen kleine "Aufwandsentschädigung") kümmern kann, damit die Tochter ihre Ausbildung machen kann?
Wo ist der Kleine denn sonst gewesen, als alles gut lief?
Natürlich gibt es mal Zeiten, in denen man ausgepowert ist... aber mal ehrlich: sie hat doch dann den ganzen Tag "ihre Ruhe", um sich ihrer Ausbildung zu widmen?! Ich dachte, der Kleine ist noch andauernd zu Hause! Also, so sehe ich da eigentlich keine großartige Überforderung! Es mangelt anscheinend an der rechten Zeiteinteilung. Dann kann sie sich nachmittags / abends auch dem Kleinen widmen (raus gehen, spielen, etc.) und dann schläft er vllt auch wieder besser.
Kinder sind nunmal nicht immer reines Zuckerschlecken :o)
Ich denke mal, Du verstehst das genau so wenig, oder? Vllt sollte sie mal andere Situationen kennen lernen, damit sie ihre kleine Welt mit ihren doch noch kleinen Aufgaben zu schätzen weiß...
Sicher hat sie mit dem doch recht "zeitigen" Mutterseins nicht gerade die einfachste Schiene gewählt und wie schön, dass sie das Kind bekommen hat, aber machbar ist das allemal...
Schlimm nur, wenn der Kleine unter ihrer Motivationslosigkeit zu leiden hätte...
Weißt Du, das Problem ist, dass es eben eine ganze Weile echt gut läuft und du denkst, jetzt ist sie auf einem guten Weg und beißt sich durch. Und plötzlich erfährst du von einem Tag auf den anderen dass es nicht so ist. Ihre Bekannten z.B. aus dem Geburtsvorbereitungskurs mit denen sie in Kontakt steht, sind leider(für die natürlich klasse) mit Partner und haben da nicht die Probleme. Naja, wir wollen heute Abend mal zu ihr fahren und versuchen, ein hoffentlich vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen. Vielleicht ergibt sich ja auch noch die Möglichkeit, eine Freundin mit ins Boot zu holen. Danke erstmal für Deine Ratschläge.
:o/ Das Blöde ist, je mehr man versucht, jemanden zur Raison zu bringen, umso verbohrter wird er...
Aber vllt (vor allem, wenn sie merkt, dass es gut gemeint ist und um Hilfe geht) schafft Ihr ja was :o)
Wo ist denn der Vater des Kindes? Vorübergehende Überforderung kann ein Partner sehr gut auffangen. Ich sehe da in erster Linie den Vater in der Pflicht, nicht die Großeltern. Welche Form von Unterstützung meint ihr denn? Finanziell, personell...?
Sie ist alleinerziehend, mit dem Vater des Kindes gibt es keinen Kontakt. Er zahlt Unterhalt für das Kind, weiterer Kontakt ist weder von seiner Seite noch von der Seite unserer Tochter gewünscht. Da gab es in der Vergangenheit schon genug Querelen. Sie hat jetzt einen neuen Partner, leider aber eine Fernbeziehung.Damit steht sie in der Woche mit allem eben allein da. Keine Ahnung, welche Möglichkeiten es da gibt . Mit Geld ist da nicht geholfen. Ich dachte eher an jemanden, der ggf. als Gesprächspartner, "Mülleimer", Motivator etc. zur Verfügung steht. Jemand der völlig unvoreingenommen ist und mit geeigneten praktischen Tipps Hilfestellung geben kann, aber vielleicht auch einfach mal nur zuhört.
Das ist wirklich schade - vor allem für das Kind. Na dann kommt eventuell noch eine Familienhilfe in Frage. In solchen Fällen hilft das JA gerne. Angst vor Inobhutnahme durch das JA braucht sie dabei nicht haben. Sie lebt ja in geordneten Verhältnissen.
Ja, sehe ich auch so! Oder einfach mal "Gleichgesinnte" suchen... alleinerziehende Mütter, die es auch irgendwie schaffen (müssen). Das ist oft sehr hilfreich, denn da kann man sich ausk*tzen ;o) und kann auch viele Tipps und Tricks mitnehmen.
Vielleicht mal direkt mit dem Jugendamt in Kontakt treten? Nur weil einen gewisse Situationen überfordern heißt es ja nicht das sie keine gute Mutter o.ä wäre, ich Persönlich würde mich da mal ganz unverbindlich Telefonisch Informieren, man kann es ja ganz Anonym tun ohne den Namen zu nennen ich denke dort wird man dann nähere Informationen bekommen zu dem Thema.
Kita ganztägig. Haushalt kann der Vater helfen. Ansonsten Haushalt eine Putze anheuern.
Putzfrauen kosten ja auch Gott sei Dank nichts ;o)
Der Kleine geht seit August letzten Jahres in die Kita in die Ganztagsbetreuung. Er ist halt ein rechter Wirbelwind und zur Zeit recht anstrengend, schläft schlecht etc. Das zerrt natürlich an den Nerven... Es ist, als ob bei unserer Tochter jemand einen Schalter gedrückt hat, der bewirkt, dass sie jetzt sagt, sie schafft dass alles nicht.