TVÖD SuE – ist meine Stufe angemessen?
Hallo zusammen!
Ich arbeite seit September 2011 als staatlich anerkannte Erzieherin im Regelkindergarten. Gestartet bin ich mit Entgeltgruppe 6, Stufe 2 (das Berufspraktikum wurde richtigerweise als einjährige Berufserfahrung angerechnet).
Nach zwei Jahren habe ich den Arbeitsplatz gewechselt. Meine Stufe wurde beim neuen Arbeitgeber übernommen, aber die Stufenlaufzeit erlosch. Heute würde ich da wahrscheinlich etwas mehr dahinter sein, dass ich die Stufenlaufzeit gutgeschrieben bekomme, aber damals war ich einfach nur froh, eine neue Arbeit gefunden zu haben.
Ab September 2013 habe ich also wieder mit E6, Stufe 2 gearbeitet. Im Dezember 2015 habe ich dann vorübergehend die Leitung übernommen und wurde in E15 eingruppiert. Bevor ich damals zugesagt habe, sprach ich an, dass ich nicht wieder meine Stufenlaufzeit verlieren möchte und konnte eine Zusatzklausel im Arbeitsvertrag vereinbaren, die besagte, dass ich bei Rückkehr in meine bisherige Entgeltgruppe meine Stufenlaufzeit behalte.
Im Juni 2016 endete meine vorübergehende Leitungstätigkeit. Von da an sollte ich die ständige Stellvertretung übernehmen. Als solche wurde ich nun in E13 eingruppiert. Auf Nachfrage war aber schnell klar, dass ich nun wieder von vorn anfangen musste mit der Stufenlaufzeit. Was sehr ärgerlich war, denn drei Monate später wäre ich in Stufe 3 aufgestiegen.
Kürzlich habe ich mit der Leitung meine Stellenbeschreibung überarbeitet. Dort stand E13 Stufe 3 und ich habe sie darauf hingewiesen, dass das nicht stimmt. Sie konnte nicht verstehen, warum ich nicht in Stufe 3 bin, auch nicht als ich es ihr erklärt habe. Sie meinte, mir würde Stufe 3 zustehen.
Jetzt bin ich etwas verunsichert, denn ich befürchte zwar, dass das alles durchaus rechtens war, denn soweit ich informiert bin, muss man prinzipiell in einer neuen Entgeltgruppe mit Stufe 1 anfangen. Außer man würde dadurch weniger verdienen als vorher, dann steht einem eine höhere Stufe zu (so dass man am Ende mindestens genauso viel verdient wie vorher). Aber natürlich frage ich mich schon, ob sie nicht doch Recht haben könnte. Verschenken will ich natürlich nichts.
Kennt sich da jemand aus? Habe ich Anspruch auf Stufe 3? Und wenn nicht: Hätte ich irgendwas tun können, um die Stufenlaufzeit zu erhalten?
Danke für eure Antworten!
Liebe Grüße!
3 Antworten
Höhere Stufen stehen einem nicht zu, das sind kann stufen bei entsprechender leistung die in der regel gewährt werden aber NICHT MÜSSEN.
entgeltgruppe ist bindend
versuchen kann man alles, als erzieherin in stufe 13 zu kommen finde ich ungewöhnlich, hab aber mit sue tarifen nur sporadisch zu tun.
die stufen sollen leistung belohnen und werden meist automatisch gesteigert, aber bei gutem klima und wenn geld da ist, würd ich auch mal nachhaken.
Ich hab Quatsch geschrieben - Ich bin natürlich nicht in E13 sondern in S13, Stufe 2. Die Entgeltgruppe wird bei uns im Sozial- und Erziehungsdienst mit S angegeben und nicht mit E. Sorry.
Daher wahrscheinlich deine Irritation, denn die E-Stufen sind deutlich höher als unsere S-Stufen.
Als Erzieherin in S13 zu sein ist gar nicht so ungewöhnlich. Ich bin eben "ständig stellvertretende Leitung". Das bedeutet, dass ich meine ganz normale Arbeit als Erzieherin mache (ich bin Gruppenleitung einer 25-köpfigen Gruppe mit Kindern im Alter von 3 bis 6 und leite eine Berufspraktikantin an) und zusätzlich noch Leitungsaufgaben wahrnehme. Und zwar eben nicht nur in Vertretung, wenn die Leitung nicht da ist, sondern ständig. Ich habe feste Aufgabengebiete und treffe Entscheidungen mit der Leitung als Team. Das fordert viel Zeit und ist eine große Verantwortung, deswegen finde ich es durchaus gerechtfertigt dafür angemessen entlohnt zu werden.
Die Stufenerhöhung folgt bei uns wie du sagst automatisch. Nach einem Jahr in Stufe 1 kommt man in Stufe 2. Nach weiteren drei Jahren in Stufe 3. Dann sind es glaub ich fünf Jahre bis Stufe 4 usw. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand aus einem anderen Grund eine höhere Stufe bekommen hätte.
Mich ärgert einfach nur die Tatsache, dass ich zweimal den zeitlichen Stufenaufstieg knapp verpasst habe, einmal eben wegen Stellenwechsel und einmal wegen höherer Eingruppierung...
Ich mag ja auch gar nicht meckern. Ich verdiene relativ viel, dafür dass ich Erzieherin bin. Aber ich geb auch viel und das wird durchaus positiv wahrgenommen. Und trotzdem muss ich jetzt noch bis Juni 2019 in Stufe 2 arbeiten, bis ich aufsteige. Und das nur weil ich blöd geplant habe. Eigentlich wäre ich im September 2014 in Stufe 3 aufgestiegen und somit im September 2019 bereits in Stufe 4 gelangt... Da jede Stufe bei mir grob 100€ netto mehr bedeutet, ist das natürlich schon ärgerlich.
Eigentlich gehts mir auch nicht ums Geld. Sonst wäre ich nach dem Abi vermutlich BWL oder sonstwas studieren gegangen, anstatt Erzieherin zu werden. Ich will mich aber auch nicht übers Ohr hauen lassen oder irgendwas verschenken. Ich bin gut in meinem Job und das weiß ich, nicht zuletzt weil es mir immer wieder gesagt wird.
Verhandeln kann ich wahrscheinlich vergessen. Unser Personalchef hat es mir als absolut seltenes Zugeständnis verkauft, dass ich in meiner Stufe übernommen wurde. Was Quatsch ist, denn das ist heute eigentlich üblich. Gerade jetzt, wo der Arbeitsmarkt für uns Erzieher so günstig steht, dass alle händeringend nach gutem Personal suchen.
Aber gut. So ist es wahrscheinlich nun einmal. Ich hab blöd geplant und muss jetzt warten, bis ich wieder "3 Jahre voll" habe, bevor ich aufsteige.
Danke dir für deine Antworten!
das mit e hat ich überlesen, da erzieherin und sue klar sind.
s13 ist auch mehreren gründen ungewöhnlich und je nach deiner berufserfahrung sogar unzulässig.
aufgrund deiner tätigkeitsbeschreibung vollkommen überzogen
http://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/sue/entgeltordnung-s13.html
lg
Und wo ist das Problem? Da steht unter 2. doch:
"Beschäftigte, die durch ausdrückliche Anordnung als ständige Vertreterinnen/Vertreter von Leiterinnen/Leitern von Kindertagesstätten mit einer Durchschnittsbelegung von mindestens 100 Plätzen bestellt sind."
Genau das ist bei mir der Fall.
Du wurdest also im September 13 in S6/S2 eingestellt. Regulärer Stufenaufstieg September 16. Wurdest du auch im Juni 16 in die S13 /S2 eingruppiert?
Ich denke nicht, dass zurück in Stufe 1 bist, sondern den nächsten Aufstieg im Juni 19 hast. Die Frage wäre, ob du eine Chance auf einen vorzeitigen Stufenaufstieg hättest. Ihr habt doch bestimmt auch einen Personalrat, hier würde ich mir mal Unterstützung suchen.
Genau, ich wurde im Juni 16 in S13/S2 eingruppiert. Und ich steige im Juni 19 voraussichtlich in S13/S3 auf.
Das Ärgerliche an der Sache ist, dass ich zweimal den Aufstieg in Stufe 3 mehr oder weniger knapp verpasst habe. Ich hätte im September 14 in Stufe 3 aufsteigen können und dementsprechend im September 19 in Stufe 4 (wenn ich nicht einmal den Job gewechselt und einmal höher eingruppiert worden wäre). Den ersten Stufenaufstieg habe ich um ein Jahr verpasst und musste mit der Laufzeit von vorn anfangen, den zweiten habe ich nur um 3 Monate verpasst und musste von vorn anfangen...
Personalrat ist auch ein guter Tipp. Danke dir!
Warum fragst du nicht bei einer Gewerkschaft nach ? (Du musdt kein Mitglied sein)
Sprich mit jemandem von der GEW oder ÖTV - dafür sind Gewerkschaften (auch) da.
(Solltest du aber rechtlich was unternehmen wollen, wirst du den Rechtsbeistand nur als Mitglied der Gewrkschaft bekommen - aber dann sehr viel erfolgreicher sein)
Gewerkschaft ist ein guter Tipp, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
Allerdings ist es soo brisant nun auch wieder nicht. Wie gesagt, ich bin kein Profi was die Gesetze und Bestimmungen angeht, aber soweit ich weiß, war das - wie ich schon sagte - rechtlich schon in Ordnung so. Nicht nett. Aber völlig legal.
Ich wollte eben nur auf Nummer sicher gehen, da mich die Leitung eben drauf angesprochen hat. Schließlich lassen sich bekanntermaßen gerade Frauen in sozialen Berufen gern übers Ohr hauen, wenn es um eine angemessene Entlohnung geht. Da hab ich schon viel im Freundes- und Bekanntenkreis und auch auf beruflicher Ebene mitgekriegt...
Trotzdem vielen Dank für deine Antwort! Ich werde den Tipp mit der Gewerkschaft auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, falls mal wieder so ein Fall ansteht - und dann informier ich mich, bevor ich unterschreibe :)
Liebe Grüße!
Schön, wenn Du wieder beruhigt bist. Dennoch hole dir mal die Tariftabelle und lies darin auch die "Nebenleistungen" die bei Deiner Arbeit eine Rolle spoielen können und ggfs. zu berücksichigen sind, wenns ums Geld geht.
Viel Erfolg.
Danke für deine Antwort.
Ich habe zum Leitungswechsel ein Zwischenzeugnis beantragt, das ich nun (über ein Jahr später) doch endlich mal bekommen habe. Das ist sehr positiv ausgefallen. Habe ich dadurch eine Chance eine höhere Stufe wegen - wie du sagst - "entsprechender Leistung" zu beantragen?