Tischler Gewerbe (Künstler/Unikate) ohne Meister?
Hallo,
ich habe eine Frage zu der Gewerbeanmeldung im Bereich des Möbelbaus.
Es macht mir privat Spaß mich mit dem Werkstff Holz zu beschäftigen und ich habe diverse Möbelstücke hergestellt. Das Design stammt komplett von mir selbst und ich habe sie selbst gebaut. Dabei handelt es sich immer um Unikate, die ich bisher ohne Auftrag gefertigt habe. Ich hatte eine Idee, hab sie umgesetzt und dann entweder selbst benutzt oder zum Kauf angeboten.
Nun würde ich das ganze gerne größer und offiziel aufziehen. Ich habe eine Ausbildung als Technischer Zeichner und studiere aktuell Maschinenbau. Also keinen Bezug zu dem Beruf des Tischlers.
Ich habe mich jetzt bei der HWK meiner Region erkundigt und sie meinte, es gäbe für mich aktuell keine Möglichkeit ein Gewerbe anzumelden. Ich könne entweder einen Tischlermeister einstellen oder nach meinem Studium gibt es wohl eine Sonderregelung, dass ich als Ingenieur den Status eines Meisters bekommen kann, Aber nur dann wenn mein Studium in dem Bereich Holzbearbeitung liegt. Da ich jedoch im Metallbau tätig bin, habe ich da wohl keine Chance.
Nun habe ich im Internet diverse Beiträge gelesen, wo von einer Ausnahme für Künstler die Rede war. Dort hieß es, wenn man Unikate herstellt, gibt es eine Ausnahemregelung. Meine Ansprechpartnerin bei der HWK hat mir jedoch gesagt, dass das nicht möglich wäre.
Jetzt bin ich etwas verwirrt. Ich stelle wirklich nur Unikate her und bisher ohne Auftrag. In Zukunft stelle ich mir durchaus vor, dass ich Aufträge annehme, aber auch dann ohne genaue Beschreibung der Möbel. Der Kunde sagt mir nur: "Entwirf mir was passendes für mein Haus" und ich setze es dann um.
Kann ich dabei nicht eigentlich die WHK umgehen? Weil ich sozusagen ein freischaffender "Künstler" bin und mich nur beim FInanzamt melden? Oder muss es über die WHK gehen, weil ich Holzmöbel herstelle?
5 Antworten
Einfach Gewerbe anmelden mit der Haupttätigkeit „Handel mit Einrichtunggegenständen“, dann kommt eine andere Handwerkskammer ins Spiel und die interessiert kein Meisterbrief. Es wird sich die IHK melden und Dich nach Umsatz bzw. Gewinn und Mitarbeiteranzahl usw. eintaxieren und ein paar Euro Gebühr verlangen, um die man aber kaum oder nicht herumkommt.
habe ich seit 25 Jahren angemeldet und keinen Meister. Auch schon mehrmals umgemeldet und die Betriebsform geändert .. Sobald aber was von Fertigung oder Bearbeitung drin steht, folgen Auflagen und Kontrollen. Eigentlich einfach.
Richtig, das wird die IHK nicht interessieren. Nur eben bei der Angabe Fertigung und Bearbeitung will irgendeiner wissen, ob die Vorschriften eingehalten werden, wie zum Beispiel Abluftemmissionen, Umgang mit Giftstoffen, Abfallentsorgung usw usw.
Der Handel hat viel weniger Vorschriften als die Fertigung/Bearbeitung. Hatte mal ein Gewerbe angemeldet, um Kleinteile zu lackieren, das war extremst schwierig. Ein Handelsgewerbe dagegen nicht. Und klar können die Möbel egal woher stammen.
Okay, danke für deine Antwort!
Du brauchst keinen Meistertitel.
Melde ein Gewerbe bei der Stadt an. Wenn die HWK sich querstellt, was sie eigentlich nicht darf, dann geh zur IHK. Schließlich willst Du Möbel bauen und verkaufen, also auch Handel. Ich bin auch bei der IHK.
Du darfst sogar ausbilden, obwohl Du keinen Meistertitel hast.
Alleine kannst du arbeiten und tun und lassen was du möchtest. Du kannst jederzeit ein Gewerbe anmelden. Die darf dann nicht Schreinerei heißen sondern z.B. Kunstatelier.
Mehr Infos zu Gewerben ohne Meisterbrief:
Also das hängt stark von der Art der Möbel ab, wenn Sie grundsätzlich keine statischen oder Bau-vorschriften erfüllen müssen, sehe ich da eigendlich kein Problem einfach ein Gewerbe als Verkäufer an zu melden, was die Werkstatt angeht bin ich mir da auch nicht sicher.....
Einer Kammer muss man ohnehin nicht zugehörig sein, solang man alleine arbeitet
Echt ? Also an der IHK kommt man kaum vorbei, auch nicht als Einzelunternehmer
Hä??? Gewerbe anmelden und los legen und dem Finanzamt die Zahlen einreichen, knapp gesagt ;-)
Zur Ausübung ihrer Handwerksberufe brauchen Modellbauer, Drechsler (Elfenbeinschnitzer) und Holzspielzeugmacher, Holzbildhauer, Böttcher, Korbmacher keinen Meister...
Die IHK interessiert dann auch nicht woher die Möbel stammen? Könnte ja auch sein ich hab die Möbel auf nem Flohmarkt gekauft... Ist ja prinzipiell nicht nachweisbar oder?