Tipps für den Umgang mit dem Arbeitsamt?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich weis nicht was du für einen Abschluss hast, aber es gibt z.B. in Stuttgart direkt Arbeitsvermittler die nur Arbeitnehmer mit einem Hochschulstudium/Bachelor/Master etc. Abschluss betreuen.

Wenn du jahrelange Erfahrung in einer bestimmten Branche hast, dann wird der Arbeitsvermittler selbstverständlich versuchen dich in diese Branche wieder zu vermitteln. Es ist unzumutbar, wenn du jahrelang als Teamleiter gearbeitet hast, dir eine Stelle "auf zu zwingen" als Schuhverkäufer. :)

Du selber gibst an, im ersten Gespräch, in welchen Bereich du arbeiten möchtest. Dabei wird geschaut, was du für Abschlüsse hast, bei welchen Firmen du schon gearbeitet hast, wo deine Erfahrungen liegen etc. Auf deine Wünsche wird immer ein gegangen und es wird Versucht, dich in deinen "Wunschberuf" weiter zu vermitteln.

Du kannst dich z. B. auch auf der JOBBÖRSE der Agentur für Arbeit registrieren. Dort kannst du deine Unterlagen, wie Bewerbungsmappe und Zeugnisse etc. selber bearbeiten und hochladen. Auf jeden Fall benötigen die Arbeitvermittler beim ersten Gespräch deine komplette Bewerbungsmappe mit allen Zeugnissen. Je mehr Qualifikationen du hast, desto schneller bist du vermittelbar. Menschen mit Qualifikationen werden immer gesucht und sehr schnell vermittelt. Wichtig ist, dass du dich auch wirklich an die Sachen hälst, die vereinbart werden, dann kann dir gar nichts passieren. :-)

Das sind auch nur Menschen, die da arbeiten. Und die arbeiten da nicht, um anderen das Leben zur Hölle zu machen. Sei da nicht allzu besorgt.

Nun mach dir man keine Sorgen und gehe das Ganze locker an...

Das sind auch nur Menschen, die dort ihren Job machen...

Und so schnell schickt dich keiner Toiletten putzen...

Meine persönliche Erfahrung und Meinung:

Du bekommst zu erst Alg1. Bis zu Alg2 (hartz4) hast Du, glaube ich, eine Galgenfrist von einem Jahr. (oder hat man das inzwischen verkürzt?).

Bis zu Alg2 solltest Du wieder einen ausreichend bezahlten Arbeitsplatz gefunden haben, sonst könnte es schwer werden, da wieder heraus zu kommen und es wird leider nicht besser ....

Schaffe alles Vermögen beiseite (ohne Reserven hast Du ein Problem) und falls Du eine private Rentenvorsorge getroffen hast, setze sie unbedingt so fest, daß es unmöglich für Dich ist, an das "Vermögen" heranzukommen. Bezahle sofort alle Schulden, sonst wird es Dir als Vermögen angerechnet und Deine "Leistungen " werden gekürzt.

Vertraue niemals dem Amt, laß alles schriftlich bestätigen und informiere Dich immer bei unabhängigen Arbeitslosen-Beratungsstellen über Deine Möglichkeiten und Rechte. Denke daran: Du mußt immer Deine Unschuld beweisen können und die Sozialgesetze und Verwaltungsarbeit möglichst besser kennen, als die Angestellten der JobCenter. In den Sozialgesetzen hat das Amt die Rechte und der "Kunde" die Pflichten. Deine Rechte sind sehr begrenzt.

Besorge Dir ein Faxgerät. Das ist die preiswerteste Möglichkeit den Schriftverkehr nachweisen zu können und gilt auch vor Gericht als Beweiskräftig.

Gebe dem JobCenter so wenig Informationen wie möglich, nicht mehr als nötig, denn jede Info und Veränderung kann erst mal zu einer Geld-Sperrung führen. Ein Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung. D.h., Du mußt Dich gegebenenfalls ohne Geld wehren können, was einen schnell handlungsunfähig macht.

Das JobCenter ist nicht Dein Freund und Helfer. Ihre Aufgabe scheint es meiner Meinung nach zu sein, zu sparen, einen Arbeitslosenrückgang vozutäuschen und Lohndumping zu unterstützen. Obdachlose zählen nicht zu den Arbeitslosen. Falls Du eine Umschulung benötigtst, beantrage einen Bildungsgutschein am Besten sofort. Jetzt hast Du vielliecht noch eine Chance, einen zu bekommen.

Der formale Aufwand kann mitunter sehr hoch werden und viel Zeit kosten. Für jeden Fehler in der Verwaltung wirst i.A. Du zur Verantwortung gezogen. (Man darf sich nur auf Treu und Glaube berufen, wenn man nicht in grob fahrlässiger oder betrügerischer Absicht gehandelt hat. Ergo wird einem grobe Fahrlässigkeit oder betrügerische Abischt unterstellt, wenn man sich auf Treu und Glaube beruft.)

Die meisten von den Berechnungen und Behauptungen sind schlichtweg falsch und zu Deinem Nachteil. Also immer alles überprüfen.

Was im einzlenen auf Dich zukommen wird, ist Ermessungssache des jeweiligen JobCenters. Treffe Dich mit anderen auf Erwerbslosen-Treffen, informiere Dich genau über aktuelle Gesetze und Beratungsmöglichkeiten, treffe regerose Einsparungsmaßnahmen und denke immer 10 Schritte im voraus.

Das Hauptziel:

  1. Organisiere alles so, daß Du auch mit wenig Geld oder bei Geldstreichungen Handlungsfähig bleibst.
  2. Es geht nicht darum aus der Arbeitslosigkeit, sondern aus der Erwerbslosigkeit heraus zu kommen. Das ist die Kunst. ;-)

Und zweifle niemals an Deinem Wert. ;-)

Viel Glück