Teilzeit 8-14Uhr nach Elternzeit abgelehnt - dann Ersatzangebot 11-17 Uhr - muss ich annehmen?

10 Antworten

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Die Arbeitgeberseite kann die Verringerung der Arbeitszeit oder deren gewünschte Verteilung aus betrieblichen Gründen ablehnen (§ 8 Abs. 4 Satz 1 TzBfG). Über einen Streitfall muss gegebenenfalls das Arbeitsgericht entscheiden. Die Darlegungs- und Beweislast trägt der Arbeitgeber, bei nur 25 Mitarbeitern sollte er sich hier aber ganz gut rechtfertigen können, wenn er dich loswerden will. Zudem muss auch der Antrag auf Teilzeit drei Monate vor Ablauf der Elternzeit gestellt werden- ist dies passiert? Die Frage mit der Kündigung erscheint mir juristisch sehr kompliziert- nach meinem Verständis musst du einfach Widerspruch gegen die neue Arbeitszeit erheben (vorausgesetzt die 3 monatige Frist wurde eingehalten), dann muss der Arbeitgeber dir ja eigentlich kündigen.

ZzzNaturezzZ 
Beitragsersteller
 08.05.2014, 11:29

Jein - drei Monate vor Ablauf der Elternzeit haut nicht ganz hin 6 Tage zu spät -- aber ich bin (vielleicht dummerweise) davon ausgegangen dass mein 1. Arbeitstag ja der 01. September ist von daher würds wieder passen. Ich hätte ja meine 37 Std die Woche wieder arbeiten können - aber wie gesagt, meine Kinderbetreuung für die Zeit von Kigaende bis ich wieder Heimkomme ist mir abgesprungen aus gesundheitlichen Gründen - eine Tagesmutter von Jugendamt gibt es auch keine ( keine hier die mir die Kinder abholen würde- die wollen sie alle gebracht haben) private hab ich mir 3 angesehen und muss sagen nein danke - und somit gab es nur noch die Möglichkeit Teilzeit zu beantragen.

Joergi666  08.05.2014, 11:57
@ZzzNaturezzZ

Dann müsstest du 6 Tage lang den Vollzeit-Vertrag erfüllen und ab dem 7. Tag müsste der AG eine Rechtfertigung finden, warum eine Weiterbschäftigung aus betrieblichen Gründen nicht möglich ist. Kündigen kann dir der AG natürlich auch erst nach Ablauf der Elternzeit. Und noch zum Thema Sperrfrist beim Arbeitslosengeld: Diese tritt nur ein, wenn kein wichtiger Grund für die Kündigung vorlag - in deinem Fall liegt aber eindeutig ein wichtiger Grund vor.

Muss ich nun kündigen????? Das wollte ich eigentlich nicht, da ich keine Sperre vom Arbeitsamt in Kauf nehmen möchte. Kann ich das Angebot ausschlagen?

Nein, du musst nicht kündigen. Du lehnst das Angebot ab, dann bekommst du eine Änderungskündigung, und du hast kein Problem mit dem ALG.

ZzzNaturezzZ 
Beitragsersteller
 08.05.2014, 10:07

Danke für die Antwort - aber Änderungskündigung bedeutet?

wiki01  08.05.2014, 21:24
@ZzzNaturezzZ

Das bedeutet, dass dir gekündigt wird, weil du die geänderten Bedingungen nicht akzeptierst.

Muss ich nun kündigen????? Das wollte ich eigentlich nicht, da ich keine Sperre vom Arbeitsamt in Kauf nehmen möchte. Kann ich das Angebot ausschlagen??? Was dann???

du musst nicht kündigen. dein alter arbeitsvertrag bleibt ja gültig. aber auch mit den vereinbarten arbeitszeiten. für eine änderung müssen immer beide vertragspartner zustimmen. Betrieblich kann es nicht immer möglich sein das die arbeitszeiten so aufgeteilt werden wie die mitarbeiter möchten.

du kannst das angebot annehmen, wie vorher arbeiten oder kündigen.

ZzzNaturezzZ 
Beitragsersteller
 08.05.2014, 12:16

Also lehne ich nun einfach das Angebot ab und harre der Dinge die da kommen? Oder Lehne ab und schicke gleich meine Kündigung mit?

Das Problem ist, dass der Betrieb so scheinbar auf der sicheren Seite ist. Er hat dir einen Arbeitsplatz freigehalten und würde dir sogar noch eine Teilzeitstelle anbieten.

Dass diese nun nicht in dein neues Zeitschema passt, dafür kann der Betrieb ja nix.

Allerdings sind diese Sprüche die da geäussert werden, keinesfalls in Ordnung und lassen schon fast an Mobbing denken. Die Aussage, dass du, aus Rücksicht auf andere und den Betrieb, doch kündigen sollst erfüllt den Tatbestand der Nötigung.

Lass dich doch mal bei einer öffentlichen Stelle (Arbeitsnehmerverband) oder so beraten, was du tun könntest.

Eventuell könntest du den Betrieb wegen den Aussagen und der Tatsache, dass du nicht die einzigste bist, der es so geht, belangen. Vielleicht würde sogar eine Entschädigung oder ein Vergleich dabei herauskommen. Du kündigst und die Firma zahlt dir eine Abfindung, damit du keine Verluste aus deine Kündigung hast.

Eventuell würde ein Gericht sogar bestätigen, dass es sehr wohl möglich wäre, in dieser Firma von 8-14 Uhr zu arbeiten und der Chef die Arbeitszeiten absichtlich so setzt, dass sie für Wiedereinsteigerinnen nicht gehn. Da hätte er dann natürlich etwas mehr an der Backe. Allerdings weiss ich nicht, wie du dann weiterhin zufrieden in der Firma arbeiten willst. Aber vielleicht gibt es dir einfach etwas Zeit, um was neues zu finden.

Joergi666  08.05.2014, 10:20

ich würde mal empfehlen, einen Blick ins Gesetz zum Thema Nötigung zu werfen, dass ist etwas komplett anderes.

Der Arbeitgeber muss dich zu gleichen Bedingungen zurücknehmen wie du in die Schwangerschaftspause/Elternzeit und ähnliches gegangen bist. Er muss dir auch dein Recht auf Teilzeitarbeit zugestehen.

Was er nicht muss, ist sich von die Arbeitszeiten diktieren zu lassen. Wenn es ein kleiner Betrieb ist kann er darauf auch keine Rücksicht nehmen.

Wenn du nicht derbe Stress haben willst wird es besser sein wenn man ein offenes Gespräch führt, ich denke aber du wirst dir einen neuen Job suchen müssen.

Joergi666  08.05.2014, 10:22

Die Arbeitgeberseite kann die Verringerung der Arbeitszeit oder deren gewünschte Verteilung aus betrieblichen Gründen ablehnen (§ 8 Abs. 4 Satz 1 TzBfG)

ZzzNaturezzZ 
Beitragsersteller
 08.05.2014, 12:14

ich bin ja schon auf der Suche auch schon vor dem Theater habe ich gesucht, damit ich etwas finde was näher an meinem Wohnort liegt. Das Vertrauensverhältnis zu diesem Chef war eh nie sehr groß, da das Verhalten zu einem Großteil der Angestellten teilweise unfair und unangemessen war. Es gibt Chefs Lieblinge die dürfen und bekommen alles und es gibt die Nichtlieblinge und die haben es nicht leicht, schon zweimal nicht wenn man offen seine Meinung sagt. Da die Bereichsleitung aber definitiv auf Chefs Seite ist kann man da auch nicht wirklich Unterstützung erwarten, der Betriebsrat ist auch recht machtlos - das die oberen 10000 davon ausgehen was Chef sagt stimmt und muss so sein, dann kann man da nichts machen und es ist zum besten des Betriebs. Es ist nicht so leicht die Zustände zu beschreiben, aber Kommentare wie man kann nicht Rücksicht nehmen auf Mütter mit Kindern, oder Äußerungen auf dem Flur, dass man froh ist wenn bestimmte Mitarbeiter nicht wiederkommen ( während den Öffnungszeiten wenn auch Eltern in der Nähe sind die das mithören können), Freundliches Lächeln in dein Gesicht und sobald du dich umdrehst hast nen 15 teiligen Messerblock im Rücken.... das ist alles nur die Spitze des Eisberges - es wird in erster Linie darauf geschaut, dass das Haus nach außen hin gut darsteht - hinter die Kulissen will keiner blicken und das ist mehr als schade, denn es ist so ein schönes und großes Haus mit soviel Potential.....