Tarifverträge: Entgeltgruppe von Erfahrung abhängig oder von der Tätigkeit?
Hallo,
ich habe eine Frage bzgl. Tarifverträge. Und zwar gibt es ein Unternehmen (Berlin), bei dem ich mich später als Werkstudent bewerben möchte, mit dem Ziel, nach dem Studium übernommen zu werden. Dieses Unternehmen zahlt gemäß Tarif der Metall- und Elektroindustrie (West). Ich habe mich auf der Seite von IG Metall umgeschaut, dort gibt es verschiedene EG-Gruppen mit unterschiedlichem Entgelt für Berlin (https://www.igmetall.de/docs_MuE_ERA_Entgelte_Juni2018_78d3e1848939887f53dcf9506907870bb637c493.pdf)
So, meine Situation: Ich habe einen Bachelor in Maschinenbau und mache gerade meinen Master. Allerdings würde ich in dem Unternehmen im Qualitätsmanagement in der IT arbeiten, was eigentlich nichts mit Ingenieurwesen zu tun hat. Hat diese Tatsache dann einen Einfluss darauf, in welche Entgeltgruppe ich kommen würde? Ich glaube nämlich schon, dass es einen Unterschied macht ob ich mit meinem Master im Ingenieurwesen in der IT arbeite, oder eben Ingenieurs-Tätigkeiten mache im selben Unternehmen. Oder kommt es einfach nur darauf an, wie viel Erfahrung ich in diesem Bereich mitbringe und welchen Abschluss ich habe und dass ein Ingenieur mit Master als Berufsanfänger genau so viel verdienen würde wie ein Berufsanfänger mit Master in der IT?
2 Antworten
In der Regel ist es folgendermaßen:
Jede Stelle hat eine Stellenbeschreibung. Anhand dieser Stellenbeschreibung wird eine Ziel-EG festgelegt (zB bei meiner Stelle eine bayrische EG11).
Nach der Ausbildung habe ich hier mit EG6 angefangen. Mittlerweile habe ich mein Wirtschaftsinformatik Studium fertig um nach der jetzigen EG9 noch höher (auf 11) zu kommen.
Jedes Unternehmen regelt das etwas anders.
Manche setzen auf Erfahrung, das nächste nur auf den Abschluss, wieder das nächste lässt dich vllt gar nicht auf die Ziel-EG kommen. Alles eine Frage des Wohlwollens der Personalabteilung ;)
Als gerde fertig studierter Master würde ich mich nicht zwingend auf eine hohe EG oder gar die Ziel-EG versteifen. Die meisten Personaler argumentieren dann damit, dass man erst "in die Stelle reinwachsen" müsse.
Am Ende kommt es auf 5 Faktoren an:
Füllst du die Stellenbeschreibung aus?
Wie ist die Stelle bewertet?
Wieviel Erfahrung hast du?
Wie gut machst du den Job?
Wie wohlgesonnen ist dir die Personalabteilung?
Ich hoffe die Ausführung hilft dir was.
Danke sehr.
So wie Royce das schon geschrieben hat: Es hängt vor allem vom Unternehmen ab. Normalerweise ist der freien Stelle eine Entgeltgruppe zugewiesen, abhängig davon, welche Tätigkeiten und Fähigkeiten dafür verlangt werden. Dann gibt es noch eine entsprechende Leistungszulage, die davon abhängig ist, wie der Vorgesetzte die Leistung in diesem Bereich einstuft (wie das im einzelnen beurteilt wird, kann auch wieder vom Unternehmen abhängen, das im Tarifvertrag vorgesehene System ist jedenfalls ziemlich bescheuert).
Natürlich kann das Unternehmen einem auch mehr zahlen als im Tarif vorgesehen, wenn es glaubt, dass das angemessen ist. Je nach Leistung/ Erfahrung/ Aufgabenerweiterung kann dann vielleicht auch im Laufe der Zeit die Entgeltgruppe erhöht werden. Das ist aber auch wieder abhängig vom Unternehmen.