Sohn zwingen zum sprechen
Mein sohn wird am 25. Mai, 2 jahr alt. Er kann schon Mami und Papi sagen. Mutterberatung sagt: Es müsse ein Sozialpädagog zu uns kommen damit er alles spricht. Sie wollen ihn zwingen und sagt: das sei das beste für ihn. Die spinnt doch... Kinderarzt sagte: mit 3 jahren muss er Mama und Papa sagen können. Das kann er ja schon sehr gut. Heute kommt mein Mann mit zur Mutterberatung und sagt ihr: wir zwingen ihn nicht und wollen keine sozialpädagogin bei uns. Mit zwingen erreicht mann nichts, finde ich. Was meint ihr:
54 Antworten
Was ist denn eine Mutterberatung?
Also mein Sohn hat bis 3 Monate nach seinem zweiten Geburtstag nur ganz wenig gesprochen: Oma, Opa, Mama, Papa, Didor (Traktor), nein und ja. Dann ist seine Sprache sprichwörtlich explodiert. Mit etwas über 2,5 Jahren hat er auf ein Mal 4-6 Wortsätze gesprochen und jetzt mit fast 4 Jahren spricht er besser als viele ältere Kinder. Er hat einen großes Wortschatz, keinen Sprachfehler (was ja viele Kinder in den Jahren noch haben) und macht nur noch bei den Artikeln und beim Plural Fehler und natürlich gibt es hier und da mal eine lustige Wortkreation.
So die Kids lernen es von ganz alleine. Mach Dir keinen Kopf und lass Dich nicht auf so Experimente ein. Dein Kind ist noch klein und sollte sich nach seinem Rhytmus entwickeln dürfen. Jungs sind ja eh immer ein bisschen langsamer in der Entwicklung. Irgendwann juckt das keinen Menschen mehr wann das Kind sich gedreht hat, trocken wurde, Zähne bekommen hat, gesprochen hat oder was auch immer - weil dann alle gleich auf sind.
Die Mütterberatung wird von einer Kinderkrankenschwester gemacht.
Jungs fangen das Sprechen später an als Mädchen. Macht euch und das Kind nicht verrückt alles kommt schon von alleine, sollte er mit drei immer noch nicht sprechen dann kann man reagieren.
Na, da freue ich mich doch auch, dass ich einen so pragmatischen Arzt habe.
Der hat bei meinem 2Jährigen einfach nur die Diagnose "sprachfaul" auf's U-Heft gebabbt... nun ist er knapp 3 und brasselt wie blöd!
Ist nunmal nicht jeder zur gleichen Zeit bereit, größere Vorträge zu halten und insofern ist die Entwicklung völlig im Rahmen. Wenn er jetzt 4 wäre und immer noch nur "Mama" und "Papa" sagen könnte, wär's schon was Anderes.
Wer kommt denn bloß auf so eine schiefe Idee, ein 2jähriges Kind zum Sprechen zu zwingen??? Vor allem "zwingen"!
Eure Einstellung ist völlig richtig! Lasst Euch da bloß nicht von abbringen!
Die wollen Dein Kind foerdern und nicht zum sprechen zwingen. Mit Spielen, mit viel reden und die wollen schauen, ob alles in Ordnung ist bei euch. Da steht keiner und schuettelt das Kind und sagt, jetzt rede endlich.
Also wenn er mit 3 Jahren erst Mama und Papa sagt, dann ist in der Entwicklung was schief gegangen und das ist niemals mehr zu korrigieren. Aber er ist ja noch keine 2. Jahre und manche sind schon etwas spaeter dran. Mein Sohn hat auch erst mit 19/20 Monaten angefangen zu sprechen, aber dann mit mehreren neuen Woertern pro Woche.
Es gibt Sprachfenster und wenn diese uebergangen werden, dann kann das sehr schlimm sein, denn spaetestens im Kindergarten mit 3 Jahren muessen sie sich ja mit anderen fluessig unterhalten koennen. Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die hatte sehr oft Streit mit ihrem Mann, da flogen die Fetzen. Sie schafte es aber erst, sich zu trennen, als ihre Tochter schon 3 Jahre alt war. Aus Protest gegen die Situation zu Hause hat sie einfach nicht gesprochen (die Art Kommunikation, die sie kannte, wollte sie nicht lernen). Danach war es fuer vieles zu spaet. Sie lernte zwar noch sprechen, blieb aber Zeitlebens lernbehindert und musste zur Sonderschule.
Ich will Dir hier keine Angst machen, aber die Sozialpaedagogin will nur helfen, herauszufinden, ob es schlechte Voraussetzungen gibt, die man aendern koennte, um deinen Sohn optimal und rechtzeitig foerdern zu koennen. Sie kann euch vielleicht aufzeigen, wie ihr besser mit ihm kommunizieren koennt, damit ihm das Erlernen leichter faellt. MIt Zwingen hat das nichts zu tun. Und wenn ihr alles richtig macht und er nur etwas spaet dran ist, dann wird sie das auch erkennen. Es geht um dein Kind und seine Chancen im Leben.
das macht mir keine Angst. Ich war auch in einer kleinklasse, weil ich Schreibfehler habe und nicht gut rechnen kann. und als kind konnte ich nicht Michelle sagen sondern Miselle. Papa und Mama kanner.. Er hat auch schon Deutsland gesagt.. ja und eins kann er auch. Ich weiss nicht was die Frau hat. Gehe am 28. Mai zu unserem Kinderarzt und spreche nochmals mit ihm, der hat mir heute am telefon gesagt, das müssen wir nicht. Nico ist einwenig längsämer aber das ist schon gut. Wenn er jetzt nicht mal papi und mama sagen konnte wäre es zum anschauen. Habe auch zu meinem Mann gesagt ich möchte nur noch aargauerdeutsch sprechen , weil für mich das Walliserdeutsch auch schwer ist. Ist vieleicht zu viel für ihn.
Wallisere isch ja au mega schwer. Bei unseren Nachbarn ist die Mutter aus dem Wallis und der Vater ist Deutscher trotzdem sprachen die Kinder Deutsch, weil es einfach einfacher ist. Doch nun bedienen sie sich beider Sprachen einfach so wie man sie Anspricht. Ach ja und mit uns Zürcher Dialekt. Mach dir nicht so viele Gedanken, dein Kinderarzt scheint ja sehr vernünftig zu sein.
Du solltest unbedingt DEINEN Dialekt sprechen. Kinder haben kein Problem damit, wenn die Eltern unetrschiedlich sprechen - solange jede Person bei der eigenen Muttersprache bleibt. Und Aargauer und Walliser Dialekt sind nunmal 2 komplett verschiedene Klänge.
Ich verstehe deine Einstellung nicht: Hauptsache dem Kind wird nicht geholfen oder was? Solange man dir bestätigt, dass man auf keinen Fall was machen muss oder sollte, ist alles ok für dich und sobald man sagt nimm die Hilfe doch an, es will keiner was böses, dann wehrst du dich. Da hättest du dir die Frage hier auch sparen können.
Ich habe mit zig Eltern zu tun und alle glauben sie hätten das tollste und talentierteste Kind überhaupt. Wenn es dann Probleme gibt, wollen sie nichts davon hören. Ich hatte schon ein Kind, das lispelte bis zum Anschlag und man verstand ehrlich kaum ein Wort. Aber dass das Kind ein Problem hat und vllt mal ein Logopäde auf dem Plan stehen sollte wurde nicht eingesehen! Unser Kind ist gut so, das braucht keine Hilfe!
Wie kann man als Eltern nur so engstirnig sein? Das ist bei weitem kein Einzelfall und man tut dem Kind keinen Gefallen. Wenn man sich dermaßen gegen HILFE wehrt, muss ich mich ernsthaft fragen ob nicht was anderes im Busch ist und was man zu verbergen hat!
Findest du nicht, dass du übertreibst? Nur weil eine Kinderkrankenschwester findet das Kind brauche einen Sozialpädagogen weil es nicht viel spricht?! Der Kinderarzt sieht kein Handlungsbedarf und ich kann den ehrlich gesagt auch nicht erkennen. Das Kind liegt noch lange in der Norm. Wenn überhaupt käme ja eine Logopädin in Frage. Die Eltern des Kindes sprechen verschiedene Dialekte, wobei der vom Vater enorm schwierig ist. Zu frühes eingreifen kann dem Kind sehr schaden.
Ich weiß nicht, was die Kinderkrankenschwester da entdeckt haben will. Aber sie kommt bestimmt nicht einfach aus dem Nichts auf so eine Idee, schließlich hat sie es wahrscheinlich mit sehr vielen Kindern zu tun. SIe wird bestimmt nicht für jedes Kind dort eine Sozialarbeiterin bestellen wollen!
Daher gehe ich mal davon aus, dass durchaus etwas vorliegt, das ihr wichtig genug vorkommt für eine solche Maßnahme. Ihr fällt da vielleicht auch etwas auf, das dem Kinderarzt nicht auffällt - zum Beispiel weil viel intensivere Gespräche mit der Mutter stattfinden.
Für die Sprachentwicklung ist nämlich nicht nur das Kind selbst "verantwortlich" sondern auch sehr stark das Umfeld.
Was sie da bemerkt haben will ist unbekannt - vielleicht auch der Mutter selbst nicht bekannt - also reine Spekulation. Eine mögliche Sache die ich mir vorstellen kann ist zum Beispiel, dass man bemerkt, dass die Mutter bzw. die Eltern im Vergleich zu anderen Eltern signifikant weniger mit dem Kind sprechen. Da hilft es dann, wenn man die Eltern und das Kind unterstützt. Das ist jetzt nur ein Beispiel dafür, dass nicht zwingend was mit dem Kind "nicht stimmt"
Nochmal: es will weder dem Kind noch den Eltern jemand was böses. Es soll eine Hilfe sein und man kann doch wenigstens mal anhören, wie mit dem Kind gearbeitet werden soll. Danach könnte man ja immer noch ablehnen, statt vehement dagegen zu sein.
Ich vermute mal, man fühlt sich auf den Schlips getreten nach dem Motto "sie machen da was falsch" und das sorgt dann für Ablehnung.
Zwang führt zuerst zu Angst. Er wird also Sprechen immer mit Angst verbinden.
Es gibt eben Frühsprecher, Normale und Spätsprecher. Ich habe sogar von Kindern gehört, die man erst für stumm hielt und die dann mit fast 5 (!) Jahren plötzlich ganze Sätze redeten - später wurden sie völlig normale Erwachsene.
Viele Kinder lernen durch hilflose Nachplapperversuche, manche durch jahrelange Zuhören und wieder andere müssen die Welt einfach länger auf sich wirken lassen. Soviel Individualität muss sein.
Wenn er in einem Jahr immer noch nicht spricht, solltet ihr ihn erstmal vernünftig untersuchen lassen. Es wird einen Grund haben, dass er nicht sprechen kann oder will. Vielleicht hört er schlecht, oder alle Erwachsenen um ihn herum reden zu schnell. Schlimmstenfalls, aber darauf deutet noch nichts hin, könnte es eventuell auch in Richtung Mutismus oder Autismus gehen, aber für so eine Vermutung ist es noch Jahre zu früh. Abwarten und Tee trinken!
kannst du quellen nennen, die belegen, dass 5jährige aus heiterem himmel gesprochen haben? wer allzu spät anfängt kann die sprache nämlich gar nicht mehr so richtig lernen, deshalb fällt es mir etwas schwer, das zu glauben. und wenn, dann sind es eher ausnahmen.
zudem: auch das "aussprechen" muss trainiert werden. das machen babys schon wenn sie brabbeln. die kinder immitieren damit sprache und sogar dieses brabbeln verändert sich (silben die immer komplexer werden, das wiederholen von silben, etc.). bereits in dieser zeit beginnen die kinder die laute der eigenen sprache zu verwenden und andere laute zu vergessen (daher der akzent, wenn man eine fremdsprache lernt). wenn man dann ab einem gewissen alter nicht mehr spricht, wie soll man sich dann entwickeln?
Das habe ich von der Person selbst und diejenige weiß es von ihrer Mutter. Ich darf hier niemanden namentlich bloßstellen.
Eine meiner Töchter hat bis 3 so gut wie gar nichts gesprochen und dann alles in perfekter Form und Aussprache. Noch heute ist sie der Lerntyp der erst alles durchschauen muss bevor sie beginnt es anzuwenden sie ist intelligent und ein ein absolutes Mathe- Genie. Ebenso ein Nachbarskind mit enormer Sprachbegabung und herausragender Intelligenz.
ich dachte dabei eigentlich an studien. du sprichst ja auch von "kindern", nicht von einer einzigen person. ausnahmen mag es immer geben, aber diese sind so selten, dass ich persönlich auf nummer sicher gehen würde.
3 jahre ist aber was anderes als 5 jahre.
die norm ist aber, dass im alter von 2 jahren 50 wörter gesprochen werden. ich würde dann auf nummer sicher gehen, wenn mein kind zu diesem zeitpunkt erst zwei wörter aktiv verwenden könnte, denn es kann nunmal durchaus negative folgen oder schwerwiegende ursachen haben. das heißt nicht, dass es immer so sein muss, aber ich würde lieber vorsorgen.
ich verstehe nicht, warum sprachförderung hier so kritisiert wird.
Welches "Expertenwissen" und welche Erfahrung ist bei der Mütterberatung vorhanden? Meines Wissens sind dort vor allem Leute, die Abläufe in der Familie neu organisieren wollen, weil durch ein Kind viele junge Mütter (leicht) überfordert sind.