Selbstständigkeit mit Eröffnung eines Lager - Lohnt sich das?
Hallo zusammen,
ich arbeite als Teamleiter der Werkslogistik in einem Solarunternehmen und möchte mich nun Selbstständig machen, am besten mit einen Außenlager für die Fa., in der ich z.Z. eingestellt bin, da das Lager viel zu klein ist und es bereits ein Außenlager in der Umgebung gibt, das viel zu teuer für die Firma ist.
Zu meinen Vorstellungen: Ein eigenes Logistikunternehmen gründen, in der Lagerarbeiten und Kommissionierarbeiten für Kunden durchgeführt werden. Anfangspersonal mit ca. 2-3 Personen (Je nach Auftragslage).
Die Frage ist nun folgende: Wie gehe ich erst einmal vor? Wie komme ich an weitere Aufträge? Und lohnt sich das Geschäft "Lager/Logistik" überhaupt? Ich weiß nicht was man für Kommissionierarbeiten und Lagerei pauschal bekommt.
Einige werden natürlich die Solarbranche kritisieren, zwecks Aufträge (Sommer mehr; Winter weniger), aber die letzten Jahre haben speziell im jetzigen Unternehmen das Gegenteil gezeigt.
Problem wird auch sein, dass SAP benötigt wird, daher auch die Frage: Weiß jmd was ein SAP Account monatl. pauschal kostet?
6 Antworten
Ich denke es wäre theoretisch möglich, aber bedenke, dass du dafür einen enormen Kredit brauchst und somit ein großes Risiko eingehst.
Die Preise für das Einlagern von Sachen sind z.Zt. auch nicht besonders hoch und Möglichkeiten bzw Angebote gibt es nahezu überall.
Speziell für Solar muss ich noch sagen: Im Moment stellt sich das alles auf China um, sobald die Förderung hier eingestellt wird, werden die Firmen hier nicht mehr konkurrenzfähig sein.
No risk no fun bedeutet hier allerdings
risk = no more fun the rest of your life
und kein Geld .. ^^ bzw. bis nach der Privatinsolvenz.
Soltlest du das alles natürlich dennoch auf dich nehmen wollen, mach einen guten Plan und such dir nen paar Investoren etc..
Ich wünsch ich dir schonmal viel Erfolg und alles Gute.
Das ist mir schon bewusst :-/
Aber wie komme ich vorab an Aufträge bzw. Kunden? Gibt es evtl. Internetportale dafür?
Und danke für die Wünsche ;)
Ja das wird mit das Schwerste am Anfang. Du hast ja z.B. erwähnt das eventuell dein alter Arbeitgeber so ein Lager benötigt, das wäre dann ja schonmal der erste Ansatz.
Dann würde ich mal schauen was es noch für Unternehmen in deiner nähe gibt und ob diese evtl. auch weitere Lagermöglichkeiten benötigen. Fragen kostet nichts wie es so schön immer heißt.
Bevor du allerdings herumgehst und fragst sollte natürlich schon ein komplettes Konzept, bzw. der Businessplan stehen und um für diese Leute interessant zu sein solltest du schon in der Lage sein Preise zu nennen, was nicht einfach werden dürfte, da du keine Berechnungsgrundlagen hast.
Genau das ist das Problem. Berechnungsgrundlagen existieren nicht, außer ich erkundige mich bei meinem jetzigen Arbeitgeber, wobei der mir auch irgend ein Quatsch erzählen kann.. Ich glaube das beste wäre, mich erst einmal mit meinem jetzigen Arbeitgeber in Verbindung zu setzen, oder!?
Ja aber seine Grundlagen würden nicht deinen Grundlagen entsprechen, da dort ja Miete für das Lager, Personalkosten etc etc einfließen.
Grundsätzlich solltest du als allererstes deine Investitionen betrachten, die zur Eröffnung eines Lagers notwendig sind: du brauchst eine Halle, Regale, Flurförderzeuge (Stapler,...), natürlich ein entsprechendes Computersystem (das nicht zwangsweise SAP - sehr teuer - sein muss, ist aber natürlich zu empfehlen, wenn es die Hauptkunden auch verwenden), und du brauchst natürlich auch Personal (das du unter Umständen auch schon brauchst, bevor du etwas einnimmst),...
Grundsätzlich solltest du auch beachten, dass das Lagern von Gütern keine wertschöpfenden Tätigkeiten sind - dementsprechend werden Firmen prinzipiell nicht bereit sein, besonders viel dafür zu bezahlen (weil es deren Kunden ja auch nicht sind).
Dazu kommt noch die allgemeine Standortwahl: wenn da jetzt einige Aufträge in der Nähe zustande kommen könnten ist das gut, aber wie schaut es aus wenn es diese Firmen vielleicht einmal nicht mehr gibt? Das ist es auf jeden Fall besser, wenn das Lager in der Nähe einer größeren Stadt steht, um da dann trotzdem noch Aufträge zu bekommen.
Abschließend solltest du auch das beachten, dass für jeden Selbstständigen gilt: du wirst vor allem am Anfang sehr viel selbst arbeiten müssen, wirst kaum Urlaub (vielleicht nicht mal Wochenende) haben und gehst natürlich bei der Menge an Investitionen, die zu tätigen sind, auch ein enormes finanzielles Risiko ein. Ob es dir das alles wert ist, musst du selbst wissen. Ich hoffe ich konnte dir mit meiner Antwort eine kleine Entscheidungshilfe geben, bei weiteren Fragen beantworte ich diese jederzeit gerne!
Warum wird unbedingt SAP benötigt, fordert das die Firma, die Kunde ist? es gibt nämlich auch gute kostenlose Software von z. B. Oracle, die gerade in so einem kleinen Rahmen viel angebrachter wäre. Selbstständigkeit hat immer ein gewisses Risiko, denn wenn keine Aufträge reinkommen sitzt man auf den Kosten fest.
Also wie alle schon erwähnt haben, sieht die Solarbranche natürlich nicht rosig aus (außer bei uns..), aber ich müsste natürlich mit der Zeit mehr Aufträge suchen. Aufgrund der guten Kontakte zu meinem ehemaligen Arbeitgeber würde sich da evtl. auch etwas ergeben.. Jedoch ist ja das größte Problem "der erste Schritt".. den man eben wagen muss..
Hast du als Teamleiter der Logistik einen Blick auf die Zahlen der Firma oder is das nur deine Schätzung das es bei euch gut läuft?
Ich habe einen Blick auf die Zahlen, die Umsätze was die Logistik betrifft und die Auftragslage..
Ohne genügend Eigenkapital kannst du das vergessen. Die deutsche Solarbranche bricht bald zusammen.
Eigenkapital hätte ich schon, aber ein zzgl. Kredit brauche ich natürlich auch noch, das ist klar. Was die Solarbranche betrifft, im Moment gibt es Aufträge die noch mind. zwei Jahre halten, zwar sind bereits mehrere Solarunternehmen insolvent, jedoch läuft es hier NOCH gut. Daher würde ich erst einmal damit anfangen und dann weitere Aufträge suchen.
Der Kredit ist natürlich nötig, das Risiko ist ja auch da, will ich gar nicht abstreiten. But no risk no fun :) Die Förderung schwebt ja eigentlich in der Luft zur Zeit, da sind die ja noch dran. Da hoffe ich natürlich, dass das für die Solarbranche positiv ausgeht sowohl für meinen jetzigen Arbeitsplatz als auch für die Zukunft der Solarfirmen.