LKW Fahren als Selbstständiger
Hallo, wenn man sich einen kompletten Sattelzug (Sattelzugmaschine und Auflieger) kauft, wieviel Geld muss man dann in einem monat einfahren um klar zu kommen? Bzw. wieviel geld bekommt man wo? Wenn man beispielsweise für dsv fahren will, wie viel geld bekommt man im monat? und wieviel geld bekommt man, wenn man sich seine touren selber besorgt??
8 Antworten
Du musst mal anfangen mit der Unternehmerprüfung.
Dann Gewerbe anmelden.
Dann das Fahrzeug kaufen.
Dann brauchst Du die ganzen Versicherungen. Betriebshaftpflicht, Transportversicherung, usw.
Dann brauchst Du mal eine Genehmigung. Eine Genehmigung zum gewerblichen Güterverkehr. Diese bekommst Du nur wenn Du die Unternehmerprüfung hast und ausreichend Kapital hast, um im Schadenfall immer Zahlungsfähig zu sein. Verlasse Dich nicht auf meine folgende Aussage, denn ich weiß die Werte nicht 100%ig: Für das erste Fahrzeug 10000€ und für jedes weitere 5000€, also im Falle eines Sattelkraftfahrzeugs 15000€ und mehr.
Du brauchst Überblick über die "Bürosachen": Finanzamt, Buchhaltung, Kostenkalkulation, Angebote, Bankenverhandlungen......
Desweiteren musst Du beachten dass der Gesetzgeber in Zukunft die Arbeitszeiten von Selbständigen auch begrenzen will. Das heißt, Deine ganzen Büroarbeiten, Verhandlungen mit Banken und Auftraggebern, Reparaturen, usw sind von der durchschnittlichen Arbeitszeit von 48 Stunden in der Woche abzuziehen.... Das wird hart.... Brauchst dann schon sehr gute Fuhren....
Siehst Du, bevor Du überhaupt mal anfangen kannst zu Fahren, musst Du schon mal x-tausende Euro investieren um überhaupt mal am Anfang zu stehen.
Hast Du dann mal Deine Unternehmerprüfung, oder bildest Dich mal weiter zum KVM, brauchst Du die Frage nicht mehr zu stellen, denn Angebotskalkulationen und die Berücksichtigung von sämtlichen laufenden Kosten und Nebenkosten (Reifen, Diesel, Maut, evtl. Reparaturen, Steuer, Versicherung.....) hast Du dann im Zuge Deiner Ausbildung oder Deiner Unternehmerprüfung gelernt.
Glaube mir, mit einfacher Einnahme-Überschussrechnung ist es nicht abgetan......
Ich will Dir nichts schwarz malen, aber ich glaube daß Du es nicht in den schwarzen Zahlen halten kannst. Mit nur einem Fahrzeug und auf eigene Rechnung gegen die Billig-Speditionen oder die "Großen" Logistiker.... Entweder Du fährst rund um die Uhr, oder erledigst Deine Büroarbeit schwarz ( damit Du die volle Lenk-und Ruhezeit hast) und kommst so gerade noch um die Runden, oder Du gehst gnadenlos unter. Ich glaube eher zweiteres.....
Aber falls es funktioniert wünsche ich Dir viel Erfolg.... Falls.....
ich bin erst in der berufsorientierung und da ich seit jahren mit verwandten mitfahre hat es michs chon immer interessiert. aber ich bin auf einem gymnasium und mit einem einfachen angestellten job würde ich mich nicht zufriedenstellen ;) dafür bin ich nicht 12 jahre in der schule :-)
Das ist schon klar, dass Du nicht gleich mehrere kaufen kannst, aber ich meinte als "kleiner" mit einem Fahrzeug. Viele andere Billigspeditionen fahren unter 1€ pro Km.... Andere kompensieren, d.h. eine Tour eines Kunden zum Spottpreis, bei dem nichts abfällt, dies aber auch nur weil sie dann schonmal Kundenkontakt haben und andere Fuhren für diese Kundschaft haben und da zum normalen Preis fahren können....
Mit einem Fahrzeug, der typische Selbstfahrer ist jemand der als Subunternehmer fährt. Und als Sub für DSV oder Dettendorfer oder oder DHL oder Schenker oder sonst was, hast Du garantiert keine Fuhren von denen man sagen kann dass es sich aufstrebend auf das Gewerbe auswirkt....
Mit der Aussage "mit nur einem Fahrzeug" wollte ich sagen dass Du als Selbstfahrer nicht das bieten kannst wie große Logistiker, und das ist schonmal ein großer Nachteil. Du kannst keine Begegnung anbieten, kein Einlagern, kein Kommisionieren,......)
Um diese Frage beantworten zu können, musst Du erst einmal eine Kostenkalkulation durchführen (können). Wenn Du Dir das Ziel einer Selbständigkeit in diesem Bereich setzt, solltest Du also zunächst einmal einen Kurs für Existenzgründer (z.B. bei der IHK) absolvieren. Ohne hier solche Grundlagen geschaffen zu haben, solltest Du diesen Gedanken gar nicht erst in die Praxis umsetzen.
Zu den Zahlen wurde Dir hier schon einiges gesagt. Kannst mit ca. 0,60-0,70 Euro an Kosten je Kilometer rechnen. Da spielen viele Faktoren rein. Musst Du selbst ausrechnen.
Was aber gang essenziell wichtig ist: Dein Startkapital muss mindestens so hoch sein, dass Du drei Monate ohne Einnahmen, aber mit vollen Kosten überleben kannst. Fakt ist nämlich, dass die Zahlungsmoral unter aller -entschuldigung- Sau ist. Vor allem bei deutschen Gläubigern ist man als Dienstleister der letzte Dussel. Zahlungsziele von 90-120 Tagen sind keine Seltenheit.
Drum prüfe die Bonität neuer Kunden über eine Institution wie die CreditReform. Das allein ist aber noch kein Garant für eine pünktliche Zahlung.
Alternativ kannst Du Deine Forderungen auch direkt an eine "Factoring"-Gesellschaft verkaufen. Allerdings meist nur zu 95-90% der Rechnungssumme, schließlich wollen die auch was verdienen. Vorteil: Hast Deine Kohle sofort, Nachteil: machst weniger Gewinn.
DSV ist ein zweischneidiges Schwert. Ich kenne einen Unternehmer, der mit DSV gut hoch gekommen ist, dafür aber auch zwei andere die fallen gelassen worden... Gleiches gilt für LKW-Walter & Co.
kannst du mir mehr zu einer factoring gesellschaft sagen?
Das sind meist Banken oder auch Inkassounternehmen. Die kaufen quasi Deine Forderungen auf und der Kunde/Rechnungsempfänger überweist dann nicht an Dich, sondern direkt an diese Firma.
Ich bin mit LKW´s aufgewachsen. Mein Vater hatte welche und ich machte mich auch Selbständig 1991. Nach und nach wurden es bei mir 4 LKW. Nah- und Int. Fernverkehr. Aufträge waren vorhanden, aber von heute auf morgen kommt dann , wenn Du für größere Speditionen tätig bist, dass sie Dich im Preis drücken, Sch... Touren vergeben mit langen Stand / Ladezeiten oder sich beim Bezahlen zeit lassen und Dich verhungern lassen. An lukrative Aufträge zu kommen ist sehr schwer bis fast unmöglich, da Du nicht mit den großen Konkurrieren kannst. Sei es von den Anforderungen vom Material , bis zu Ersatzfahrzeugen. Ich werde diesen Monat endlich fertig mit Schulden abbezahlen. Und kann nur sagen: von LKW´s, so schön es erscheint, bin ich geheilt und will nichts mehr wissen. Solltest du es dennoch wagen : Viel Glück! Auch mit der Familie.
€ 30.000 musst Du im Monat schon machen im Fernverkehr. Und es ist harter Markt. Lange Arbeitszeit und immer on thre Road. Und es ist die große Frage der Bankzinsen und der Wartung und Reparatur.
ich kenne den markt :) ich frage mich bloß, wenn man bei als sub für eine spedition fährt wie dsv, etc.. bei welcher kommt man auf 30000€ im monat? und wenn man im inet in der frachtboerse anchschaut.. das ist ja das Letzte. 1€/Kilometer, damit kommt man doch vorn und hinten nicht kalr :D
Ich sage ja ist sehr schwer. Und ein neuer Motor oder so eine Reparatur haut die oft um. Von Frachtbörsen kannst Du nicht leben. Du musst gute und feste Auftraggeber haben als Basis.
bloß wie kommt man an feste auftragsgeber die gleichzeitig gut bezahlen?
Fast immer über gute persönliche Beziehungen. Bei Verladern oder Speditionen.
hätte man bei schwerlasttransporter bessere chancen?
ich kenne jemanden, der sich vor einiger zeit selbstständig gemacht hat. er hat einen daf 105.510 und es scheint ihm recht gut zugehen.