Seit Samstag Mitglied bei der FFW, nur Angst vor Konsequenzen?
Hey Moin Moin, ich bin seit Samstag bei der FFW bei mir hier im Ort angemeldet (bin noch im Anfangsstadium, muss erst noch meine gesundheitliche Untersuchung machen).
Sollte ich jetzt ausgebildet sein, kann ich ja dann in Ernstfall mit auf Einsatz fahren. Nur, der Lagerleiter (in meinem Betrieb) meinte zu mir, da ich mich schon im Vorfeld mal erkundigt habe wie es aussieht, weil ich unserer ortsansässigen FFW beitreten will, er meinte zu mir mit ein paar Worten die mir grade nicht einfallen, es hat sich so angehört als würde er mir nit diesen Worten sagen wollen: Ich wäre NICHT verzichtbar im Falle wenn ich auf Arbeit bin und arbeite.
Was kann ich denn jetzt machen? Gesagt hab ich das den Leiter noch nicht. Ich sehe es auch übrigens nicht ein wieder ausszusteigen, nur weil die sich so affig haben. (Sorry für den Ausdruck, aber das sind meine Gedanken.)
Was kann / soll / muss ich denn jetzt machen, ich hab es ihm ja noch nicht gesagt?
Wie weit ist Arbeit und Feuerwehr auseinander?
Ähm 15,5KM
6 Antworten
In allen mir bekannten Bundesländern ist es so, dass der Arbeitgeber Dich für Einsätze und selbst für Übungen und Lehrgänge freizustellen hat. Über Übungen und Lehrgänge muss der frühestmöglich informiert werden, bei Einsätzen ist das natürlich nicht der Fall.
Ausnahmen gelten hier für "übergeordnete berufliche Interessen". Ein Arzt kann ja schlecht die OP unterbrechen, eine Erzieherin die Kindergartenkinder nicht unbeaufsichtigt lassen und ein Polizist kann ebenfalls seinen Dienst nicht unterbrechen. Ob nun rein wirtschaftliche Interessen "übergeordnet" sind, da gibt es verschiedene Meinungen (da ist natürlich immer auch etwas Fingerspitzengefühl notwendig).
Alle Landesgesetze haben gemein, dass dem Arbeitnehmer (Feuerwehrangehörigen) kein beruflicher oder finanzieller Nachteil entstehen darf. In aller Regel bedeutet dies, dass der Arbeitgeber das Gehalt normal weiter zahlen muss, sich die Lohnkosten für die Zeit der Abwesenheit aber vom Träger der Feuerwehr (Stadt oder Gemeide) erstatten lassen kann. Eine Kündigung aufgrund eines Einsatzes ist ebenfalls nicht möglich.
Aber: Letztendlich sitzt der Arbeitgeber immer am längeren Hebel. Wenn er Dich nicht aufgrund des Einsatzes entlassen kann, dann wird er andere (vorgeschobene) Gründe finden - oder Dir das Leben in der Firma richtig schwer machen.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass man das Ganze möglichst frühzeitg mit dem Arbeitgeber bespricht.
Bei mir war das ehrlich gesagt nie ein Problem. Alle Arbeitgeber haben mein Engagement bei der Feuerwehr immer mit getragen.
Auf der anderen Seite tun wir als Feuerwehr aber auch einiges dafür, dass Kräfte nicht unnötig von der Arbeit fernbleiben. So alarmieren wir beispielsweise ausschließlich "still" per Meldeempfänger und haben die Kräfte nach Alarmschleifen aufgeteilt. So wird nicht jeder ständig bei Kleinsteinsätzen alarmiert, sondern maximal eine Gruppe. Kräfte, die mehr als 10 Minuten von der Wache entfernt arbeiten, werden tagsüber nur bei grüößeren Einsätzen alarmiert. Und sollte der Einsatz nach erster Erkundung kleiner sein als angenommen, wird schnell auch "Abspannalarm" gegeben, so dass die auf Anfahrt befindlichen Kräfte gleich wieder umdrehen können und nur möglichst kurz in der Firma abwesend sind.
Da du 15 km weit weg arbeitest, macht es eigentlich keinen Sinn, wenn du von der Arbeit aus zum Einsatz gehst, denn du kommst viel zu spät an. Denn die brauchst ca. 20 min zum FW Haus und bis dahin ist normalerweise schon jedes Fahrzeug rausgerückt.
Abzuklären wäre, wie du dich Verhalten solltest, wenn in der Nacht/Früh ein Einsatz kommt und du es nicht pünktlich auf die Arbeit schaffst. Hier ist es auch entscheident, wie viele Einsätze ihr habt: kommt es nur 1-2 mal im Monat vor oder 1-2 mal die Woche. Und wie viele sind davon so, dass sie in deine Arbeitszeiten fallen.
Hier solltest du einfach mal in aller Ruhe mit deinem Vorgesetzten reden. Wo und bis wann du dich dann melden sollst.
Vielleicht wäre ein persönliches Gespräch mit dem Betriebsrat noch etwas. Möglicherweise hat es soeine Situation schon mal gegeben und die können dir ein paar Tipps geben. Aber du solltest nicht mit dem BR bei deinem Chef auftauchen.
An sich, darf dir durch den Feuerwehrdienst kein Nachteil entstehen, aber wenn du mehr Feuerwehrmann als Lagerist bist, dann ziehst du früher oder später auf der Arbeit den kürzeren.
Weiß ja nicht wie langsam ihr ausdrückt, aber bei uns ist nach spätestens 5 min das letzte Fahrzeug weg...
Das sind 17 Minuten Fahrt😅 So schwer wiegend ist das auch nicht....
Und denk ja nicht dran, dass du jetzt einfach mal mit 100 durch ne Ortschaft bretterst. Denn dann hast nur sehr kurz was davon, dass du bei der Feuerwehr bist...
Die Ganzen Mitglieder der FF sind ja auch selber Arbeiten.
Und dafür ist der Kommandant verantwortlich, dafür zu sorgen, dass auch tagsüber die Alarmbereitschaft gegeben ist und sollte es nicht durch die eigenen Kräfte machbar sein, dann wird automatisch die Nachbarwehr alarmiert.
Was ist denn bei euch los, bei uns rückt das letzte Fahrzeug spätestens nach 12 Minuten oder so aus und der längste Anfahrtsweg zum Gerätehaus liegt vielleicht bei 5 km und das dauert oft schon zu lang. Bei 17 Minuten fahrt ist die Hilfsfrist ja schon fast 3 mal überschritten wenn du am Unfallort ankommst.
12 Minuten? Bei uns für das HLF 10 3-4 Minuten (Gruppe), für das TLF 4000 (Selbstständigertrupp) 4 Minuten und für die Nachzügler bleibt der MTW.
Naja es gibt vielleicht auch größere Ortschaften und Wehren mit mehr als 3 Fahrzeugen, zum Beispiel bei uns. Da brauchen die Kräfte länger zum Gerätehaus und müssen mehr Fahrzeuge besetzten.
das ist gesetzlich geregelt!
Dein Arbeitgeber muss dich gehen lassen, auch für Fortbildungen und Ausbildungen.
Du musst selber wissen wie weit du auf dein recht hier pochst.
Bei mir war es auch schwierig zu gehen, wir fanden dann vorläufig ein Kompromiss das ich erst ab Stuffe 2 gehe. es will denke ich doch keiner sein Arbeitgeber als Feind haben, außer man hat eh vor zu kündigen.
Meinem Arbeitgeber gab ich auch folgende Gesetze mit auf dem weg.
FwG § 15
FwG § 16
FwG § 14
nachdem Sie das gelesen haben durfte ich auf einmal sogar ab Stufe K, 1, 2, Usw. gehen. :-)
Sie meinten noch Sie wären selber froh wenn sie einen Unfall haben und es wird Ihnen geholfen.
Entweder stellt dich der Arbeitgeber für Einsätze frei, oder nicht. Falls nein, kannst Du ja außerhalb der Arbeitszeiten ausrücken.
Na ja- es ist kein Grund die freiwillige Feuerwehr wieder aufzugeben.
Du kannst im Moment- nichts tun. Du kannst dich bei deinen Kameraden der Feuerwehr nach rechtlichen Grundlagen informieren. Teilweise ist die Verpflichtung zur Freistellung gesetzlich verankert, ob überall - weiß ich nicht.
Danach wie du dich verhalten sollst, wenn du gerufen wirst und der AG sich quer stellt.
Zum guten Schluss fragst du deinen Betriebsleiter irgendwann im ruhigen Ton , ob er seine Einstellung überdenken will - es könnte ja auch einmal er oder Familienangehörige im brennenden Auto eingeklemmt sein. Was geschieht mit dem Menschen, wenn alle AG seine Einstellung zu diesem Ehrenamt teilen und es kommt- Niemand.
Das Beispiel mit dem brennenden Familienheim - habe ich bewusst nicht genommen.
Aber selbst bei mir im öffentlichen Dienst - gibt es hier immer wieder Streitgespräche über die Berechnung Arbeitszeiten nach einem Einsatz.
Das sind 17 Minuten Fahrt😅 So schwer wiegend ist das auch nicht.... Die Ganzen Mitglieder der FF sind ja auch selber Arbeiten. Einer sogar in meiner Stadt