Relevanz Bachelorarbeit - welche Erfolgsaussichten hätte ich, wenn ich die Note anfechte?

2 Antworten

Hey Sarrik,

ehrlich gesagt kann ich mir kaum vorstellen, dass eine 3.7 sowenig Einfluss auf deinen Schnitt hat.
1.4 auf 1.6

Wäre das meine Note würde ich das nicht so hinnehmen, im Zweifel kann man ggf. die praktische Arbeit / Bachelorarbeit wiederholen.
Ich kenne zumindest zwei solcher Fälle. Ferner hätte dich der Prof. schon viel früher warnen können, dir gewisse Hinweise liefern sollen. Normalerweise erarbeitet man doch gemeinsam die Gliederung oder der Prof. nimmt diese schon mal ab.

Ja und Nein. Der Einfluss hat eher was mit dem Stempel im CV zutun.

Würde ich so eine Bewerbung lesen würde ich mir denken - hä? Das akzeptiert er einfach? Ich würde von einem Menschen der auf seine Noten schaut, sowas nicht erwarten. Auch nicht wenn er bereits an einen Master denkt. Die Master haben doch auch oft NC!

Menschen sind allerdings unterschiedlich, vielleicht sehen es einige auch total gelassen. Es gilt immerhin der höchste Abschluss.

Wenn du als Dr. zu mir kommst prüfe ich bestimmt nicht mehr deine Bachelorzeugnisse, weil das nichts mehr mit dir "aktuell" zutun hat.
Es ist eher nice-to-have, aus welcher Richtung kommt dieser Mensch denn.

 

SarriK 
Beitragsersteller
 11.09.2015, 10:56

Vielen Dank für deine Antwort! Zum Glück zählt die Arbeit nur 12 ECTS und damit so viel wie eine normale Hausarbeit. Aber es sieht doch im Zeugnis trotzdem doof aus und ist vor allem einfach so unfair. Die gesamte Gliederung wurde vorher abgenommen und für gut befunden. Wie gesagt, auch sprachlich, formal, orthografisch und optisch wurde die Arbeit als gut bis sehr gut bewertet. Wie kann es dann insgesamt trotzdem nur eine 3,7 sein? Da muss der Inhalt ja schon eine glatte 6 sein...? Welche Erfolgsaussichten hätte ich denn bei einer Anfechtung? Ich glaube, wiederholen würde gar nicht gehen, weil man dazu doch immatrikuliert sein muss oder? Und da ich ab dem nächsten Semester meinen Master machen werde, bin ich da schon an einer anderen Hochschule immatrikuliert.

safur  11.09.2015, 19:53
@SarriK

Ich bin kein Prof. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit einer Nachkorrektur.
Hast du den zweiten Prof mal gefragt, weshalb er deine Arbeit so sieht?

Man kann beim Prüfungsamt auch mal fragen ob eine Nachkorrektur möglich sei. Sprich: die dritte Meinung.

Überhaupt: Hat dir denn niemand gesagt was nicht stimmt? Du kannst dir einen Termin in der Sprechstrunde geben lassen oder schreib deinem Prof mal eine eMail.

Na ja wenn du die BA nochmal machst bzw. den praktischen Teil, dann verlängerst du natürlich um ein Semester. In dieser Zeit würdest du nochmal deine Bachelorarbeit schreiben. Das ist analog einem verlängerten Auslandspraktikum usw.
Ich würde das wohl nicht so einfach hinnehmen.

SarriK 
Beitragsersteller
 11.09.2015, 23:43
@safur

Ja, ich weiß, was angeblich falsch ist, weil ich beide Gutachten gelesen habe. Die beiden Prüfer haben zugegeben, sich untereinander abgesprochen und sich auf die Note 3,7 geeinigt zu haben. Die Begründungen erscheinen mir hierzu allerdings komplett willkürlich. Diesen Eindruck haben auch Freunde, die die Gutachten gelesen haben. Welche Chancen habe ich denn mit einer Anfechtung des Ergebnisses? Hat da jemand schon Erfahrung mit? Ich möchte diese Note wirklich nicht auf mir sitzen lassen. Es kann doch nicht sein, dass ich eigentlich ein absoluter 1er-Student bin und ausgerechnet die Abschlussarbeit, die von mehreren Akademikern (einer davon sogar ein Doktor) korrekturgelesen wurde, soll dann plötzlich so schlecht sein... Aber sitzt man nicht als Student immer am kürzeren Hebel bei der Anfechtung einer Note?

safur  12.09.2015, 10:48
@SarriK

Natürlich sprechen sich beide Korrektoren ab und finden deine Meinung. Meist überwiegt die des ersten natürlich, weil er mit dir zusammen die Arbeit betreut hat.
Welche Erfolge? Ich kann es dir leider nicht sagen. Wie gesagt ich würde einfach mal zum Prüfungsamt gehen und nachfragen, welche Möglichkeiten es gibt.
Ich kenne selbst solche Fälle, wie gesagt die haben dann das Praktikum bzw. die BA noch einmal komplett neu gemacht.
Das liegt auch oft daran, weil sich der Prof. nicht genau einbringt oder deine Reife total unterschätzt und viele triviale Kindergartenansätze erwartet. (weil so von anderen Studenten gewöhnt)
Viel Glück.

SarriK 
Beitragsersteller
 12.09.2015, 12:03
@safur

Vielen Dank für deine Antworten!! Ich habe im Prüfungssekretariat schon nachgefragt: ich habe die Möglichkeit, Einspruch einzulegen. Leider konnte mir dort nichts über die Erfolgsaussichten gesagt werden...also werde ich es vermutlich mal probieren und gucken, was passiert. 

Das sieht für mich nach "Thema verfehlt" wegen fehlender Abstimmung mit dem Betreuer aus.

Wie gut war der Kontakt? Was ist die mündliche Erläuterung? (nicht das Gutachten!). Hast Du mal mit dem Betreuer über die Thematik gesprochen??

SarriK 
Beitragsersteller
 12.09.2015, 11:59

Der Kontakt war eigentlich immer sehr gut. Ich war oft in der Sprechstunde, habe die Gliederung und den Fragebogen für den empirischen Teil besprochen. In der mündlichen Begründung zur Note wurde im Prinzip nur wiederholt, was auch schon im Gutachten steht. Ich war nach dem Gespräch also leider kein Stück schlauer als vorher.

Zu meinem Thema: ich habe einen empirischen Teil in meine Arbeit integriert, da dies für mein Themengebiet sinnvoll ist. Allerdings war Statistik nichtmal im Ansatz Teil meines Studiums. Mir wurde aber im Vorfeld versichert, dass

A. Der Schwierigkeitsgrad meines Themas (es gibt kaum Literatur dazu) und 

B. Die Tatsache, dass ich mir sämtliche statistische Kenntnisse innerhalb kürzester Zeit selbst angeeignet habe

bei der Benotung berücksichtigt werden. Nichts dergleichen war leider offensichtlich der Fall. Jetzt heißt es, meine Arbeit würde nicht dem statistischen Standard entsprechen - wie auch? Man kann doch meine Arbeit nicht mit denen von promovierten Empirikern vergleichen? Das war doch auch im Vorfeld so abgesprochen.

Zudem war es so, dass ich meiner Betreuerin nach Aufforderung ihrerseits im Vorfeld die komplette, ausformulierte Überprüfung einer meiner Hypothesen - also einen großen Auszug meiner Arbeit - geschickt habe. Dies kann ich auch beweisen, da diese Mail und auch ihre Antwort noch vorliegen. Alle statistischen Mängel, die mir jetzt angekreidet werden, habe ich auch in dieser Hypothesenprüfung gemacht. Und sie hat sich nicht dazu geäußert, hat mich nicht drauf hingewiesen, dass Dinge fehlen oder fehlerhaft notiert sind. Ich würde dieses Verhalten mal unter "unzureichende Betreuung" fassen oder was meint ihr?