Karrierechancen Bachelor of Laws Finanzverwaltung vs Rechtspfleger (FH)?
Welcher Studiengang hat eurer Meinung nach größeres Karrierepotential?
Meine persönlichen Interessen sind sehr sehr stark juristisch geprägt. Ich habe jedoch keine Abneigung gegen kaufmännische Inhalte. Was ich garnicht haben kann sind Sachen wie Controlling, damit kann ich wenig anfangen. Interessant finde ich privat Recht, öffentliches Recht usw. ich bin also eher der Jurist. Da es sich aber hierbei um einen juristischen Bachelor beim FA handelt, denke ich er könnte vielleicht etwas für mich sein? Hat jdm damit Erfahrungen gemacht. Mir ist viel Kontakt mit Menschen wichtig und auch gute Aufstiegsmöglichkeiten.
3 Antworten
Mit einem juristischen Bachelor stehen dir eben nicht die normalen Juraberufe zur Verfügung.
wieso willst du eigentlich nicht die klassische juristische Laufbahn einschlagen, wenn die das vertreten vor Gericht (finanzgericht, Amtsanwalt) spontan zusagt?
Viel Kontakt mit Menschen wirst du beim Finanzamt für gewöhnlich nicht haben. Außer vielleicht im Außendienst. Beim Rechtspfleger auch nicht in jedem Bereich, aber deutlich häufiger, z. B. beim Nachlass- oder Betreuungsgericht.
Weit gefächerte juristische Inhalte werden beim Finanzamt nicht vermittelt werden, das konzentriert sich eher auf Steuerrecht und allenfalls Grundlagen im Rest (wie der Bachelor sich nennt, ist völlig irrelevant). Dafür gibt es beim Rechtspfleger so gut wie keine kaufmännischen Inhalte. Nach Aufstiegsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst zu fragen ist immer etwas gewagt, da die Laufbahnen nicht sehr durchlässig sind. Wird sich beides nicht viel geben und letzten Endes kommt es dabei auf einen selbst an.
In der Stellenanzeige für das FA steht genau das Gegenteil, nämlich viel Kontakt mit Menschen. (Beispielsweise Betriebsprüfung, Steuerfahndung etc.)
Wenn mich nicht alles täuscht, kann man beim Rechtspfleger in manchen Bundesländern bis zum Amtsanwalt aufsteigen, beim FA fällt mir so auf die Stelle bis auf den Aufstieg zum Sachgebietsleiter nichts ein. Oder irre ich mich?
(Beispielsweise Betriebsprüfung, Steuerfahndung etc.)
Also Außendienst. Soweit ich weiß, ist das nur eine Minderheit, die dort tätig ist. Aber man kann mich gerne berichtigen. Ob das der wünschenswerte "Kontakt" mit Menschen ist, kann man auch in Frage stellen. Die werden wohl selten dankbar sein.
Wenn mich nicht alles täuscht, kann man beim Rechtspfleger in manchen Bundesländern bis zum Amtsanwalt aufsteigen, beim FA fällt mir so auf die Stelle bis auf den Aufstieg zum Sachgebietsleiter nichts ein.
Der Amtsanwalt ist kein Aufstieg, sondern eine Sonderlaufbahn. Beim Finanzamt gibt es keine Sonderlaufbahn. Aber für manche interessant ist sicherlich der Steuerberaterberuf, den einige nach dem Studium und entsprechender Arbeitserfahrung (und Ablegung der Prüfung) ergreifen. Nur ist man dann natürlich kein Beamter mehr.
Ich habe auch etwas über eine Tätigkeit im Innendienst gelesen beim FA. Beispielsweise vertritt man das Land vor dem Finanzgericht, auch das Stelle ich mir durchaus sehr interessant vor. Die typische Sachbearbeiterstelle im FA ohne Kontakt nach außen stelle ich mir hier im Gegensatz dazu eher langweilig vor muss ich sagen.
Die Frage ist natürlich was sich hier der Amtsanwalt und der Sachgebietsleiter von der Verantwortung her nehmen. Mit einem dualen Studium zum Rechtspfleger kann man ja nach einer Zusatzausbildung im Strafrecht zum Amtanwalt berufen werden und ist somit Vertreter der Staatsanwaltschaft, was mich sehr stark reizen würde.
Welcher Teil der Finanzverwaltung bietet denn einen juristischen Bachelor an?
Die Steuerverwaltung in Baden-Württemberg. Ich habe da ein Schreiben bekommen, das Interesse an meiner Person besteht
Die will ich sowieso nicht ergreifen, ich weiß dass das nicht funktioniert (da kein Volljurist) Deswegen habe ich in der Frage explizit die beiden Studiengänge erwähnt. Vielleicht hat ja hier schon jdm Erfahrungen gemacht.