Rechtsschutzversicherung vs. Schadenspiegel

5 Antworten

Hallo, das ist leider so. Versicherer sind knallhart kalkulierende Unternehmen. Es ist oftmals besser einen Großschaden zu haben, als viele kleinere Schäden. Die Schadenshäufigkeit in einem 5-Jahres-Zeitraum spielt bei der Betrachtung eine wichtige Rolle.

Somit wirst Du Dich für einige Zeit sehr schwer tun einen Anschlußvertrag zu bekommen. Du wirst wohl ca. 2 - 3 Jahre warten dürfen, bis Dich wieder jemand versichert. Und wenn es sich wirklich um Bagatellschäden handelt, dann überlege bitte zukünftig vorab, ob Du den Schaden anzeigen willst, das Ergebnis siehst bzw. spürst Du ja gerade.

Du könntest Dich alternativ über Deine Lebensgefährtin mitversichern. Die hat ja ggf. noch eine "weiße Weste"

So ist das leider nun mal. Auch eine Versicherung muss mit ihren Kosten kalkulieren.

Als Kunde hast du ja auch die Möglichkeit, nach einem Schaden zu kündigen. Und das gleiche Recht gilt für die Versicherung auch.

Und gerade im Rechtsschutzfall werden nun auch andere Versicherungen davon ausgehen, dass du auch in Zukunft regelmäßig einen Anwalt einschalten könntest.

Eine Möglichkeit wäre vielleicht, eine Selbstbeteiligung mit einzuschließen.

Es bringt nichts, die Vorschäden zu verschweigen. Denn dann kannst du Probleme wegen Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht bekommen.

Ein Versicherer ist ein Wirtschaftsunternehmen und will Geld verdienen.

Du sprichst leider nur von "Kleinigkeiten" aber nennst keine Zahlen.

Was du als "Frechheit" empfindest nennt sich in Deutschland "Vertragsfreiheit" und ist gesetzlich zugesichert. Jeder kann sich (bis auf sehr wenige Ausnahmen) aussuchen, mit wem er Verträge abschliessen will und mit wem nicht.

Bei Versicherern läuft sowas in der Regel über die Schadenquote. Werden für eine Versicherung mehr Gelder ausgegeben wie eingenommen ist das ein Verlustgeschäft. Würdest du mit jemanden einen Vertrag abschliessen, bei dem du weisst, dass du da ein draufzahlst?

Nachdem auch andere Versicherer dich ablehnen muss ich dir aber leider bei den "Kleinigkeiten" widersprechen. Du hast bestimmt deutlich mehr Geld von der Versicherung bekommen, als du bezahlt hast. Ansonsten würden sie dich mit Kusshand nehmen.

Sporty39 
Beitragsersteller
 17.02.2014, 13:33

Ich hatte ingesamt 3 Rechtsfälle in ungefähr 4-5 Jahren und die Kosten lagen immer bei 200 - 400 Euro pro Fall. Ich hätte echt nicht gedacht, dass man mich wegen solcher Fälle kündigt. Aber es ist gut zu hören, was Du schreibst, das ist natürlich logisch. Ich werde dann wohl weiter irgendwie versuchen, eine neue Versicherung zu bekommen.

qugart  18.02.2014, 11:13
@Sporty39

Rechne es durch.

Ich nehm das Mittel und hab 900 Euro Auszahlbetrag (die Arbeit dahinter gar nicht gerechnet). Der durchschnittliche Rechtschutz kostet irgendwas von 110 Euro. Das auf 5 Jahren sind dann 550 Euro. Auch hier sind die Kosten (Jahresmeldungen, Versichertenkarte,...) nicht gerechnet.

Alleine dadurch sind das schon mal 350 Euro Verlust oder in Schadenquote: 163%

Man kann sich auch über einen Partner versichern lassen (so denn einer da ist). Ansonsten ist das Verschweigen von Vorschäden aber immer eine brenzlige Sache. Ich empfehle da gar nix.

Ich nehme auf die Ausführungen meiner "Vorschreiber" Bezug.

Für einen Rechtsschutzversicherer sind neben dem Kostenaspekt auch von Wichtigkeit, was die Ursache für die Anwaltstätigkeit war. Wenn also ein Bußgeld wegen Parkverbot oder Handynutzung im Auto Anwaltsgebühren von 200 - 400EUR ausgelöst hat, dann ist ein RSVersicherer gut beraten, bei mehreren Schadenfällen den Vertrag aufzuheben.

Eine RSVersicherung sollte meiner Auffassung nach helfen, dem Nichtjuristen zu einer Art Waffengleichgleichheit vor Gericht zu verhelfen. Und zwar in Fällen, die weh tun. Peanuts, die nur dem Anwalt die Taschen füllen, sind solche Fälle nicht.

Wenn Sie Sachversicherungen wie z.B. Hausrat- oder Privathaftpflichtversicherungen abgeschlossen haben, dann bitten Sie Ihren Vermittler um Hilfe.