Prüfungsvorbereitung, muss der AG den Azubi hinschicken?
Hallo,
die Frage ist, ein Freund macht eine handwerkliche Ausbildung als Kfz Mechatroniker bei Audi und hat bald Zwischenprüfung. Sein Meister will ihn aber nicht zum Vorbereitungslehrgang schicken. Die anderen Azubis in seiner Klasse gehen aber zum Vorbereitungslehrgang. Dort wird wohl ca 90% das geübt, was in der Zwischenprüfung rankommt.
Was kann er tun?
11 Antworten
Normalerweise wird das, was in der Prüfung drankommt, zu 100% in der Berufsschule unterrichtet. Und wer dort was verpasst, kann es in seinen Büchern nachlesen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, sich alte Prüfungen mit Lösungen selbst zu besorgen, Mitschüler, Kollegen oder Vorgesetzte zu fragen.
Wenn dein Freund sich Sorgen macht, weil er schlecht vorbereitet ist, sollte er das seinem Chef sagen und darum BITTEN, an dem Lehrgang teilnehmen zu dürfen. Und auch anbieten, die Kosten selbst zu tragen, weil er im Unterricht nicht aufgepasst/ im Betreb nicht nachgefragt/ zuhause nicht gelernt hat.
Eine solche Vorbereitung ist gesetzlich nicht verpflichtend und der Ausbildungsbetrieb muss dich dafür weder freistellen noch muss er das bezahlen.
Wenn sein Meister das nicht möchte hat er seine Gründe, womöglich möchte der Meister sehen wie gut sein Lehrling die letzten 1,5 Jahre gelernt hat und wie fit er ist. Um das zu sehen gibt es die Zwischenprüfung eigentlich auch, also um zu erfahren, wo der Lehrling aktuell steht und wo noch Nachholbedarf ist.
Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet den Azubi für die Prüfungsvorbereitung freistellen. Nur an Prüfungstagen. Alles andere ist freiwillig oder in einer Betriebsvereinbarung festgehalten.
Audi ist ein großer Laden, der hat ganz bestimmt im Betriebsrat einen Ausbildungsvertreter - dahin sollte er gehen.
Wenn Dein Freund Angst hat, sonst durch die Prüfung zu fallen, wird der Betriebsrat dahingehend mit dem Meister mal reden. Dafür ist der Betriebsrat da, ist seine Aufgabe, die Azubis und Angestellten in ihren Interessen zu vertreten.
Rein rechtlich gesehen muss der Meister Deinen Freund nicht freistellen.
lg Lilo
Sein Meister will ihn aber nicht zum Vorbereitungslehrgang schicken.
Dieses Angebot ist "freiwillig" - weder muss ein Auszubildender daran teilmehmen, noch muss der Ausbildungsbetrieb seinen Auszubildenden dort anmelden bzw. dort hinschicken..
Mit anderen Worten - auch Nachhilfeunterricht muss ein ausbildendes Unternehmen nicht finanzieren.
In diesem Fall trifft das aber nicht das Problem. Der Azubi will ja hin und der Meister lehnt es ab.
Wollte damit auf die Aussage antworten
weder muss ein Auszubildender daran teilmehmen, noch muss der Ausbildungsbetrieb seinen Auszubildenden dort anmelden bzw. dort hinschicken..
Wenn der Meister sagt du hast da hin zu gehen, sollte man das doch auch machen und nicht einfach sagen, dass ich nicht daran teilnehmen muss