Neue Blaulicht-Regelung?
Einem Bericht des NDR zu Folge will das Verkehrsministerium die Blaulichtverordnung ändern.
Im neuen Entwurf heißt es unter Anderem, dass die Anzahl der "Blaulichter", sowohl die Hauptleuchten auf dem Dach, als auch Front- und Heckblitzer begrenzt wird.
Blaulicht, das nach hinten abstrahlt soll nach 60 Sekunden im Stand automatisch abgeschaltet werden.
Das Abstrahlen von Blaulicht und Martinshorn in einem 270° Winkel (also nach Vorn und zur Seite) sei genug.
Für mich als Rettungsdienstler ist das nicht nachvollziehbar, da diese Regelung viel mehr tödliche Unfälle nach sich ziehen würde.
Wie seht ihr das?
Auch gerne dir Meinung von Nicht-Blaulicht-Menschen 😉
12 Antworten
Finde den Vorschlag vollkommenen Schwachsinn, praxisfern und teilweise hoch gefährlich. Natürlich wurde sehr vereinzelt mit den Blaulichtern ein wenig übertrieben, kein Mensch benötigt beispielsweise 10 Frontblitzer, das kam jedoch sehr, sehr selten vor. Man hätte es auch nach zulässiger Gesamtmasse des Einsatzfahrzeuges regeln können, wenn man es schon regelt. Einsatzfahrzeuge unter 3,5 Tonnen ein Paar Frontblitzer und Einsatzfahrzeuge mit über 3,5 Tonnen zwei oder drei Paar Frontblitzer (zum Beispiel ein oder zwei Paar im Kühlergrill und ein Paar in den Außenspiegeln). Dies dient der Sicherheit, da während einem Überholvorgang auf der Landstraße der Gegenverkehr in der Regel zuerst die Frontblitzer in den Außenspiegeln wahrnimmt. Auch mindestens ein Paar Kreuzungsblitzer, sollten erlaubt sein, da diese bei der Einfahrt in einen Kreuzungsbereich die Sicherheit erhöhen.
Was mit "Blaulicht nach hinten begrenzen und nach 60 Sekunden im Stand automatische Abschaltung" gemeint sein soll, dass ist mir ein wenig unklar formuliert, wenn damit jedoch gemeint sein sollte, dass sich die hinteren beiden Blaulichter auf dem Dach nach 60 Sekunden Stand automatisch deaktivieren, dann ist diese Idee nicht nur einfach vollkommener Schwachsinn sondern absolut lebensgefährlich!. Wie sollen dann noch Unfallstellen außerorts aber auch innerorts effektiv abgesichert werden?!. Meint der Minister ernsthaft, dass die Warnblinkanlage ausreichend ist?!.
Mfg
Ja, die Erklärung/ Begründung kenne ich und diese ist absolut widersinnig, das wissen wir denke ich Alle. Ich habe es jedoch anders verstanden, nach meiner Auffassung, soll sich diese Vorschrift auf Heckblitzer beziehen, welche ausschließlich eine Wirkung nach Hinten haben. Die Blaulichter auf dem Dach, auch die hinteren, sind bei RTW's und Feuerwehrfahrzeugen Teil der Rundumleuchte und wirken ja nicht ausschließlich nach Hinten sondern auch zur Seite hin. Mfg
Ja. Doch die sollen, wenn man exakt nach drmEntwurf geht, nur noch im 270°-Winkel abstrahlen dürfen.
Also qasi nach vorn und zu den Seiten
aber als Rettungsdienstler weißt du auch das sie in 4 Wochen schon wieder auf was neues kommen was sie ändern wollen.
ich glaube nicht das die Anzahl der lichter am ende wesentlich einschränkt.
Ja klar. Dennoch. Allein der Vorschlag enzbehrt jeglicher Fachkenntniss des Rettungsdienstalltags
war schon mal Irgendein neuer Vorschlag voller Fachkenntnis ? und sollte es umgesetzt werden stellt man 1 jahr später fest ist doch schlecht alles wieder auf alt.
Hirnverbrannte Idee irgendwelcher Bürokraten, die keine Ahnung von der Branche haben, das ist meine Meinung dazu.
Meiner Meinung nach gibt es keinen rationalen Grund, eine Einrichtung, die der Sicherheit dient, so herunter zu regulieren. Man kann ja auch nicht zu viele Feuerlöscher oder Rauchmelder haben.
Auch, die Absicherung nach hinten zu verbieten, zeigt die Praxisferne: während der Fahrt, okay, da wäre es egal, aber dann im Stand brauche ich die Beleuchtung ja.
Mehr Licht mehr Sicherheit! Eine ganz alte Devise. Es nehmen ja manche nicht einmal den Fuß vom Gas wenn gelbe und blaue Blinklichter leuchten.
Vollkommen dämliche Idee, das wird so nicht kommen.
Blitzen kann es gar nicht genug :D Außerdem fände ich die Einführung des Wail-Systems ganz gut; hört sich besser/cooler an und von Einsatzkräften soll man auch Stimmen vernehmen, dass bei Testzwecken die Resonanz der anderen Verkehrsteilnehmer durchaus positiv war und man besser wahrgenommen wurde.
Blitzen kann es gar nicht genug
Doch... denn irgendwann ist der Punkt erreicht, wo mehr Licht nicht mehr für eine bessere Wahrnehmung sorgt, sondern für das genaue Gegenteil. Vor allem dann, wenn die Lichter eben ohne Konzept, sondern "irgendwie so" installiert werden. So gibt es sehr gute Systeme mit rund ums Fahrzeug angebrachten Blitzlichtern, die für eine optimale Wahrnehmung sorgen. Es gab in der Vergangenheit aber leider auch Beispiele, wo z.B. am Kühlergrill eines Lkw 12 (!) Frontblitzer verbaut worden sind (mit exakt derselben Abstrahlrichtung). Das wiederum sorgt dann dafür, dass vorausfahrende Autos die vielen Blitzleuchten auf kleinem Raum nicht mehr als solche, sondern als ein einfaches, großes Dauerlicht wahrnehmen.
Außerdem fände ich die Einführung des Wail-Systems ganz gut; hört sich besser/cooler
Es soll sich aber nicht "cool anhören", sondern einen bestimmten Zweck erfüllen. Ich persönlich bin absolut gegen das Wail/Yelp-Signal. Man hört es nicht besser oder schlechter als das elektronische Tonfolgehorn aus Deutschland. Ich würde sogar sagen, das klassische Martinhorn ist nach wie vor durchdringender.
Hinzu kommt, dass es die Deutschen einfach nicht gewohnt sind und dass das Tonfolgehorn im allgemeinen Verkehrslärm nahezu einmalig ist.
Genau damit sind, so wie ich den Text verstehe, alle Blaulichteinrichtungen gemeint, die primär nach hinten abstrahlen und so das Einsatzfahrzeug auch von hinten sichtbar machen.
Erklärung des Verkehrsministeriums ist sinngemäß, dass das viele Blaulicht andere Verkehrsteilnehmer irritieren könnte