Nachbar baut Erhöhung um über Zaun zu sehen, rechtens?
Hallo, wir haben aufgrund extrem neugieriger neuer Nachbarn, letztes Jahr einen Sichtschutz errichten lassen, welcher der ortsübliche Einfriedung entspricht . Heute habe ich gesehen, dass diese neugierigen Nachbarn sich direkt in Zaunnähe ein Podest gebaut haben aus Holz (obwohl eine riesige Terrasse am Haus vorhanden ist). Dieses Podest scheint hoch genug zu sein, dass ich eben sehen konnte, wie einer von diesen Nachbarn hoch genug darauf stand um rüber zu gucken und hat dann auch unüberhörbar den anderen mitgeteilt, was ich gerade in meinem Garten tue.
Muss man sich sowas wirklich gefallen lassen? Der Sichtschutz ist schließlich zur Wahrung der Privatsphäre und schon 2m hoch (hier ortsübliche maximale Höhe). Lohnt es sich, einen Anwalt zu nehmen? Ich möchte einfach nur in Ruhe Zeit in meinem Garten verbringen.
13 Antworten
Noch eine Anmerkung: der Presse in der EU wurde vor vielen Jahren per Gerichtsurteil untersagt, per langer Leiter über zum Teil 6 Meter hohe Mauern von VIPs zu sehen und Fotos zu machen.
Das ist ein illegaler Eingriff in die Privatsphäre.
Bei uns darf 3 Meter von der Grenze nichts bebaut werden, außer Carport direkt an der Grenze. Damit wäre sein Podest illegal.
Mache Notizen und Fotos, wie er rüberguckt.
Dann bitte die Schiedsperson der Gemeinde, zwischen euch zu vermitteln.
Ein Anwalt muss Partei für dich ergreifen. Damit würde für lange der Kontakt kaputt sein.
Die Schiedsperson muss unparteiisch sein. Daher darf sie auch weder bezahlt noch beschenkt werden.
Habe die Schiedsperson einmal in Anspruch genommen. Aufgrund meiner Aufzeichnungen ist die Gegenseite sofort eingebrochen und hat nicht weiter diskutiert.
Wenn du feststellst, dass er das Podest tatsächlich und beharrlich nutzt, um euch in eurer Privatspähre zu beobachten und ihr dadurch schwerwiegend beeinträchtigt werdet, solltest du zur Polizei und ihn wegen Nachstellung anzeigen. § 238 Abs. 1 Nr. 5 StGB träfe m.E. zu.
Aber selbst wenn das Strafverfahren nicht durchginge, so ein strafrechtlicher ""Schuss vor den Bug" wirkt Wunder.
Anwalt nehmen bedeutet, in den Kampf ziehen.
Das einzig sichere Ergebnis ist dann eine andauernde Feindschaft.
Das kostet zuerst einmal viel Geld, und die Problemlösung ist unsicher.
Den Vorschlag von gogogo halte ich noch für am nachhaltigsten.
Möglichst viel dokumentieren. Auch mit Tonaufnahmen. Die Videofunktion von Smartphones macht das ja leicht.
Dann hast du Material, um es kompetenten Entscheidern vorlegen zu können.
Du kannst ein solches Problem nicht mit einem Fingerschnips lösen. Du brauchst dafür einen langen Atem. Für hinterher Ruhe braucht man vorher Kampfgeist.
EIn - für diese Sachlage zwar übertriebenes, aber sinngemäß passendes - Sprichwort lautet: "Wenn du Frieden willst, mußt du in den Krieg ziehen".
Entspricht das Podest überhaupt dem Baurecht? kannst ja mal der Gemeinde einen Brief schreiben und fragen ob es dafür ne Baugenehmigung gibt ;)