"Motor ölfeucht" bei Gebrauchtwagenkauf hinnehmen oder beanstanden?

Es kommt drauf an.

"Schwitzt" der Wagen nur oder "saut" er.....

Schwitzen ist bei manchen Modellen wie z.B. Ford und vielen engl. Automarken ist das leider normal....

Und wenn es nur von der Ölwannendichtung ist, es das zwar blöd aber weniger schlimm....

Und ja das ist Verschleiß, leider....

Von daher mal selber drunter schauen ob der "pinkelt" oder nur ein bischen schwitzt...,-)

Liebe Corinna,

das ist eine ganz heiße Kiste. Normalerweise haben Autohändler gute Beziehungen zum TÜV, so dass sie ihre Kisten viel leichter drüberkriegen, als du und ich. Ich habe es sogar schon erlebt, wie einer dem anderen einen ganzen Bogen Plaketten rübergeschoben hat und meinte, er solle seine Autos selbst prüfen und ihm den Rest der Plaketten morgen zurückgeben.

Wenn der TÜV schon beim Händlerauto "ölfeucht" draufschreibt, musst du dich darauf einstellen, dass der nächste Prüfer der Mangel nicht durchgehen lässt.

Es gibt Mängel, die sind so gering, dass der Prüfer sie auf dem Prüfbericht gar nicht erwähnt. Dann gibt es gravierende Mängel, die beseitigt werden müssen, bevor eine Plakette erteilt wird. Dann gibt es Mängel, die dazwischenliegen. Die werden dann im TÜV Bericht erwähnt, die Plakette wird aber trotzdem erteilt. Das heißt aber nicht, dass der Mangel nicht behoben werden muss. Rein theoretisch könnte bei der nächsten Polizeikontrolle dein Wagen stillgelegt werden, wenn der Mangel immer noch nicht behoben ist. Das ist auch der Grund, warum der TÜV-Bericht immer im Fahrzeug mitzuführen ist und die Plakette allein nicht ausreicht. Damit jederzeit überprüft werden kann, ob alle Mängel abgestellt sind.

Wenn dieser Mangel jetzt bereits im TÜV-Bericht steht, muss unterstellt werden, dass der Händler auf den TÜV-Prüfer wie auf ein krankes Huhn eingeredet hat, dass er doch bitte die Plakette zuteilen möge.

Gerade mit ölfeuchtem Motor würde ich nicht spaßen. Die Beseitigung einer Ölundichtigkeit kann, je nachdem woran es liegt, in die tausende Euro gehen. (Bei mir hat eine Motorabdichtung mal einen 5-stelligen Eurobetrag gekostet).

Also mir wäre ein Auto, das nicht unfallfrei ist, bei dem der Unfallschaden aber fachgerecht beseitigt wurde, allemal lieber, als ein Wagen, der ölfeucht ist.

Mein Tipp: Lass bloß die Finger davon. Das kann ein Fass ohne Boden sein.

Und noch etwas: Ich würde auch niemals die TÜV-Vorführung einem Händler überlassen. Ich habe mal erlebt, wie so etwas abläuft. So eine Plakette ist oft nicht das wert, was sie wert sein sollte. Man muss sich dann später nicht wundern, wenn der TÜV viel mehr findet, wenn man beim nächsten Mal selbst zur HU fährt.

Noch besser: Am besten selbst den ganzen Wagen ordentlich durchchecken. Ich habe mir persönlich mal einen Leitfaden angefertigt, nach dem ich immer vorgehe.

http://www.gutefrage.net/tipp/kosy-these-nr-7-autokauf

Knifflig für jemanden mit wenig Fachkenntnis.

Ölfeucht an sich ist erst mal nicht schlimm... Allerdings weißt du nicht wie gut sich Händler und Prüfer kennen, denn auch da gibts Ermessensspielräume auf Seiten des Prüfers und du weißt nicht ob der Händler kurz vor der Prüfung den "Ölverlust - abtropfend" nicht weggewischt hat...

Als mögliche Ursachen für äußeren Ölverlust kommen in Frage:

• Ventildeckeldichtung - sehr hohe Wahrscheinlichkeit - Kleinigkeit zu machen (unter 100 Euro)

• Zylinderkopdichtung - extrem unwahrscheinlich - erheblicher Aufwand (zusammen mit den üblichen Arbeiten die man in so einem Fall einfach mit macht kommen da gerne 1500 Euro zusammen)

• Ölwannendichtung - hohe Wahrscheinlichkeit - mittlerrer Aufwand (Bauchschätzung um die 200-250 Euro)

• Simmeringe an Wellendurchführung - mittlere bis hohe Wahrscheinlichkeit - hoher Aufwand mit u.U. 3- bis 4-stelligen Beträgen)

Ich würde das Auto auf keinen Fall kaufen bevor nicht Art und Umfang dieser "Ölfeuchte " ermittelt ist. Der Händler kann dir viel Erzählen.

Eine andere Kernfrage (ohne jetzt in eine komplette Kaufberatung einzusteigen) für den Händler ist, ob und wann (nachweislich!!!!) der Zahnriemen gemacht wurde. Zahnriemenwechsel kostet auch je nach Fahrzeug 6-700 Euro aufwärts und ist meist um die 100.000 km herum fällig und wird gerne vom Vorbesitzer rausgeschoben weil der Wagen ja eh verkauft wird... Ein gerissener Zahnriemen verursacht kapitale Motorschäden und würden für dein Fahrzeug einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten. Die Tatsache ob Zahnriemen gemacht oder nicht hat also einen nicht unerheblichen Enfluß auf den Kaufpreis .

Hallo Corinna, bei einem alten Motor ist "schwitzen" ganz normal. Sollte es sich allerdings um echten Ölverlust handeln,kann das sehr teuer werden.Auf die mündliche Aussage,der Motor ist ok.kannst du nichts geben,weil du das später nicht mehr beweisen kannst. Der Händler scheint nicht seriös zu sein,denn so eine Aussage bei einem Motor mit über 100000 ist schlichtweg Müll. Ich rate dir........such dir einen anderen Wagen und lass dir ALLES schriftlich geben.

von schmidtskatze , Leipzig Ölfeucht bedeutet bei meinem Renault Megane Groundtour BJ 2002 kein TÜV. Da steht : Umweltbelastung zu hoch ; Getriebe ölfeucht.Und das aber nach Ölwechsel durch Fachwerkstatt. Haben die vielleicht auch "gematscht" oder Lehrling ran gelassen.