Bis wie viele Kilometer lohnt es sich noch ein Dieselfahrzeug zu kaufen?
Hallo Leute, da ich nun ein neues Auto benötige bin ich auf der Suche nach einem Diesel, zur Verfügung habe ich um die 2000-2500€.
Ins Auge gefallen sind mir da 2 PKWs, jeweils für knappe 2000€:
- BMW E46 320d BJ 2000
- VW Passat 3B 1.9 TDI mit 131PS (zwecks robustem Motor) BJ 2001
Bis wie viel Kilometer lohnt sich hier noch der Kauf? Habe ein paar ordentliche (auch Rentnerfahrzeuge) gefunden, mit TÜV/HU noch mindestens 12 Monaten, haben allerdings schon 250.000-300.000km auf der Uhr.
Kann man so einen noch getrost kaufen wenn HU neu ist und Karosserieteile neu gemacht wurden?
Wie verhält es sich mit Kandidaten über 300.000km?
Danke schonmal für eure Antworten
6 Antworten
Hallo!
Beim Passat - gerade wenn es ein TDI & dann am besten noch ein Kombi ist - kriegst du bis 2500 Euro bei einem 3BG eigentlich nur Kernschrott bzw. ausgelutschte Autos, die bestenfalls fürs Ausland geeignet sind.. Stichwort ausrangierte Taxis, Exemplare mit ellenlangem Wartungsstau & grundsätzlich weit überfälligem Zahnriemenwechsel sowie diversten Macken die in der Behebung richtig Kohle kosten, sodass man da letztendlich auch 'nen viel besseren "Passerati" hätte kriegen können.. Rost ist zwar kein Thema, aber gute Passat TDI die noch 'nen paar Jahre vor sich haben können sind keine Sonderangebote --------> sorry, der Passat TDI ist wenn man nur verhältnismäßig wenig Geld ausgeben will die denkbar schlechteste Wahl!
Der Ford-Mondeo Mk3 ab 2000 ist zwar als TDCi oder TDDi bis 2500 Euro zu haben aber hier haben die Diesel einige Probleme ------> Stichwort Turbolader und Einspritzungen. Außerdem waren diese Autos erst ab 2003 ausgereift & die modellgepflegten Mondeos sind für 2500 Euro nur selten zu finden. Ähnliches gilt für den Opel-Vectra, der eig. 'nen prima Auto ist: Nur als Benziner bitte :)
Bei BMW ist es ähnlich.. zumal der E46 durch seine Beliebtheit immernoch relativ teuer gehandelt wird. Der 320d ist zwar recht robust, aber dafür sind hier Rost, Elektrikmängel und Fahrwerksprobleme aller Art bekannt. Auch hier läufste für 2500 Euro Gefahr dir 'nen rollenden Sarg ans Bein zu binden, der nur Ärger macht ähnlich wie beim Passat.
Es bieten sich mMn nur zwei Optionen an!
Einmal die Mercedes C-Klasse W202 aus den 90ern (wenn dir die E-Klasse zu protzig ist).. hier drohen nur Rostprobleme & selbst wenn die Karren durch sind, kannste sie im Export für gutes Geld weiterverkaufen, wo sie dann in Afrika die Million Kilometer vollmachen. Außerdem ist die Unterhaltung durch niedrige Versicherungsprämien (fahre selbst einen W202), die geringe Störanfälligkeit & die günstigen Ersatzteile preislich für diese Klasse echt nicht teuer.
Ein anderer Ausweg wäre ein Außenseiter den niemand auf der Rechnung hat ohne dass er dadurch schlechter wäre. Beispielhaft nenne ich dir mal den Mitsubishi-Charisma 1,9 DI-D mit 102 oder 115 PS und den Citroen Xantia oder C5 HDi. Sind alle für unter 2500 Euro zu kriegen & das in 'nem Zustand, der gewährleistet dass man an so 'nem Wagen noch jahrelang was von hat. Klar ist die Verarbeitung nicht perfekt & klar ist das Image keinesfalls so "cool" wie bei VW oder BMW.. aber darum geht's in der Klasse nicht. Wenn ich die Wahl hätte zwischen 'nem ausgelutschten Passat oder BMW und einem soliden Charisma oder C5/Xantia würde ich ohne mit der Wimper zu zucken den Mitsubishi oder den Citroen (bspw.) nehmen.
Den Mitsubishi Charisma hatte mein Bruder über 80000 Km, bis auf die luschige Verarbeitung im Innenraum gab's nix zu meckern. Das Auto war top zuverlässig, langstreckentauglich, sehr sparsam (1,9 DI-D Elegance von 2004, 115 PS, konntest du unter 6 Litern auf 100 Km fahren), bot viel Platz & die Ausstattung ließ nix zu wünschen übrig inklusive Klima, Armlehne vorne, Fensterheber, Alus, Tempomat, CD Radio ab Werk.. der hatte nochmehr aber ich weiß es nicht mehr. War durch das Fließheck auch so praktisch dass der Wunsch nach 'nem Kombi nie aufkam. Kaufpreis 2014 beim Händler (1. Hand von einem alten Herrn, sehr gepflegt, rostfrei, komplett Scheckheft-gepflegt, originale 120000 Km, Zahnriemen & TÜV neu): Genau 2500 Euro.
Solche Angebote sind kein Einzelfall & unbedingt empfehlenswert. Klar muss einem sein, dass die Ersatzteile nicht zum Discountpreis zu haben sind und teurer kommen als bei den Deutschen (was für meinen Bruder das einzige Argument war keinen Mitsubishi mehr zu kaufen).. aber es sind faire Autos & da haste viel viel mehr davon als von einem abgerockten Passat oder BMW 320d.
Noch was allgemeines das aber nicht nur für den Dieselwagen gilt ---------> Die Kilometer sind zwar nicht allein ausschlaggebend & es kommt auf den Zustand und die Vorbesitzer an.. ich kannte etwa einen Mercedes C280 (W202) Benziner der von seinem Erstbesitzer nach über 550000 Km durch einen W210 ersetzt wurde & technisch erstklassig war.. aber den fraß der Rost auf. Allgemein kann man sagen: Ein Auto aus erster Hand mit 300000 Km mit allen pflichtigen Kundendienstnachweisen kann okay sein, gerade beim alten Mercedes, aber trotzdem kann einem hier zwei Stunden später alles zusammenbrechen. Lieber einen mit weniger Kilometern & dann eben kein Premiummodell, sondern der scheinbar so glanzlose und uncoole Underdog!
Meine Ansicht.. hoffe ich konnte dir helfen :)
Wie lange willst du den so ein Auto noch fahren. Prinzipiell lohnt es nicht einen 15 Jahre alten Diesel zu holen.
Wenn man die neuerlichen Diskussionen um den Diesel etwas mitverfolgt ist es sinnlos sich ein derart altes Fahrzeug zu kaufen, weil es schon bald nicht mehr erlaubt sein wird diesen in Städten zu fahren.
Generell würde ich deswegen zu einem neueren Fahrzeug raten, welches um die 5-8 Jahre alt ist. Da kriegt man schon einiges und es hält auch noch eine Weile. Ob es nun ein Diesel sein muss ist wohl deine Sache.
Was soll der Begriff 'Rentnerfahrzeug' aussagen?
Wer mit dem Auto gefahren ist, spielt keine Rolle. Relevant ist, wie damit gefahren wurde. Bei der von dir genannten Laufleistung ist das Risiko, dass teure Reperaturen anstehen, groß. Ob die HU bestanden wurde, hat darauf keinen Einfluss. Und neue Karosserieteile auch nicht (wobei ich noch keinen Passat 3BG (so nennt er sich bei Bj 2001) gesehen habe, der TÜV-relevante Rostschäden gehabt hatte).
Mit 2000 Euro mag der Preis in Ordnung sein, solange das Auto einen ordentlichen Eindruck macht. Aber Niemand kann wissen, wie lange es noch durchhalten wird.
Danke für die Antwort,
ich muss mich auch nicht unbedingt auf diese 2 Fahrzeuge festfahren oder auf einen Dieselmotor.
Ich benötige jediglich ein größeres Fahrzeug als einen Audi A3 8L mit 3 Türen.
Da meine Freundin und ich ein Haus geerbt haben und nun dort einziehen möchten, wollen wir schon ein wenig voraus denken und uns ein etwas größeres Fahrzeug, zum genannten Preis zulegen.
Hast du (oder auch alle andere Leser) einen Tipp für mich, was noch in Frage käme? Lieber einen Benziner mit weniger Km auf der Uhr, oder einen Diesel mit 200-300.000km? Fahre im Jahr um die 25.000km +-.
Ich würd mir im Leben keinen anfälligen überzüchteten ausgeltschten Turbodiesel mit so vielen Kilometern hinstellen. Ich bin überzeugt, das lohnt sich einfach nicht, wenn man das Reparaturrisiko mit einbezieht.
Aber ok, hier meine Vergleichstabelle mit Rechenbeispielen:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1rtAtEVXo0X7xNvFe5gs0Mb2n9ei6dGYTIJ9DFw_uc6w/edit#gid=0
Wo dein persönlicher "Break Even" liegt, musst du natürlich immer noch selbst überschlagen und dabei alle Kostenfaktoren mit einbeziehen.
Hallo Johroe!
Bei Dieselmotoren mit einer solchen Laufleistung sollte darauf geachtet werden, wann der letzte Partikelfilter-Wechsel war. Außerdem darauf achten, dass das Service nahtlos durchgeführt wurde.
Generell sind beide Kandidaten eine sehr gute Wahl, mein Vater fährt auch einen e46 320d mit knapp 250.000 KM und hatte bis jetzt wirklich keine großen Probleme, die Motoren sind einwandfrei.
Natürlich sind Rentnerfahrzeuge in diesem Fall die bessere Wahl, Dieselmotoren die durchweg getreten werden sind ziemlich bald reif für den Schrottplatz, da plötzlich sehr viel zusammen kommt.
Jedoch kann ich dir wärmstens die Mercedes E-Klasse aus den frühen 90ern empfehlen. Bei diesem Modell gibt es schon einige Berichte, dass diese über 500.000 KM kommen, ein paar haben sogar schon die 1.000.000 geknackt. Alles original.
-D
Da muss ich dir widersprechen, lieber ein TDI mit 200.000 km auf der Uhr und reines Langstreckenfahrzeug statt 10.000 und nur zum Brötchenholen wegen des günstigeren Kraftstoffs. Der Unterschied an AGR, Partikelfilter und Innenrost durch Kondenswasser im Auspuff.
Gerade bei den deutschen Wägen sind 300.000 Km und mehr kein Problem (Im Normalfall) wenn sie denn relativ moderat gefahren wurden. Gerade Turbodiesel leiden unter einer inkonsistenten Fahrweise. Bei regelmäßigem Service in einer Fachwerkstätte und guter Pflege sehe ich da kein Problem.
Naja, so protzig finde ich gar nicht mehr. Damals vielleicht ja, aber heute würde ich die schon eher als Liebhaberfahrzeug ansehen. Aber ja, wenn es denn etwas dezenter sein soll würde ich jedes deutsche Auto aus den frühen 90ern mit Dieselmotor empfehlen!
Danke für die schnelle Antwort,
ich schließe aus deiner Antwort, dass es als also kein Problem darstellen sollte, ein genanntes Fahrzeug mit knapp 300.000km zu kaufen wenn er vom Rentner kommt und der Service stimmt.
Mit den E-Klassen wusste ich schon, da bekannte von mir einen Taxi-Betrieb haben (:
Leider sind mir diese E-Klassen ein bisschen zu "protzig".