Mietwohnung Kinderlärm gegen Nachbar
Hallo, ich bin vor knapp 3 Monaten mit meinem vierjährigen Sohn in ein Zweifamilien Haus gezogen. Das Haus ist ein älteres Baujahr somit wohl auch ziemlich hellhörig. Die Wohnung in die wir gezogen sind stand vor unserem Einzug einige Zeit leer und wurde davor von der Mutter unseres Obermieters bewohnt. Über uns wohnt ein Ehepaar, ca. Ende 40/Anfang 50. Er Deutscher und Hartz4 Empfänger, sie Thailänderin und geht tagsüber putzen. Nun zur eigentlichen Problematik: Mein Sohn ist, meiner Meinung nach ein normales Kind welches spielt, rennt, singt etc. Mein Obermieter fühlt sich gestört, wenn mein Sohn knetet und die Knete auf den Tisch klopft, wenn er mit seinem Playmobil Autos durch die Wohnung fährt, wenn er von seinem Zimmer ins Wohnzimmer rennt oder Kinderlieder singt. Er macht sich bemerkbar durch klopfen, vermutlich stampft er auf den Boden oder keine Ahnung. Außerdem hat er meine Mutter versucht zu belehren, von wann bis wann denn Mittagsruhe ist und da sollen wir uns doch bitte dran halten, denn er bekomme Kopfschmerzen von dem Getrampel. Zu mir selbst hat er noch nichts gesagt. In letzter Zeit ist das Geklopfe doch häufiger geworden, dass ich mich schon gestört davon fühle. Beispielsweise gerade eben: Mein Sohn ist krank und liegt auf dem Sofa, ich setze mich neben ihm und die Fernbedienung fiel auf den Fußboden, schon klopft es von oben. Im Wohnzimmer ist Parkettboden, auf dem ein Teppichläufer liegt, in allen anderen Zimmern liegt PVC. Ich habe es mir auch schon angewöhnt zurück zu klopfen, denn er klopft auch schon wenn ich in der Küche nur den Stuhl verschiebe. Ich habe bisher immer versucht Rücksicht zu nehmen, ich habe auch versucht meinen Sohn zu absoluter Stille zu ermahnen. Aber es tut mir im Herz weh, wenn ich sehe wie er sich einschränkt, immerhin ist er ein Kind und er soll sich doch frei bewegen. Außerdem finde ich dass er nicht lauter ist wie andere Kinder in seinem Alter. Meine eigentliche Frage ist nun, was kann ich tun? Wie kann ich dem entgegen wirken? Ich möchte nicht dass das in einen Nacharschaftsstreit ausartet aber ich möchte mich hier wenigstens zu Hause fühlen und mich in meinen vier Wänden frei bewegen können ohne jedesmal darüber nachzudenken. Ich habe kurzfristig auch darüer nachgedacht mir eine neue Wohnung zu suchen, sehe dies aber nicht ein, denn wir haben eine Menge Geld, Arbeit und Zeit in die Renovierung gesteckt, wir haben einen Garten und sie ist relativ günstig.
Ich wäre für Antworten dankbar!
9 Antworten
Kinderlärm ist lt. neuester Rechtsprechung zu akzeptieren. Das ist zwar so, aber trotzdem sollten sich alle Parteien in nachbarschaftlicher Einträchtigkeit um ein friedliches Miteinander bemühen
Wie allgemein bekannt ist ist Kinder"lärm" zu dulden. Ein Kind muss sich normal bewegen und spielen dürfen auch in der Wohnung. Die Mittagsruhezeiten von 13 bis 15 Uhr sind schon lange veraltet und gelten gar nicht mehr. Das was Du beschreibst ist ganz normaler Kinderlärm und auch hinzunehmen. Ich nehme auch an, dass Dein Kind nicht nach 22 Uhr noch viel Lärm macht, da es zu dieser Zeit bestimmt schon schläft. Sprich mit der Hausverwaltung, dass Du immer wieder genervt wirst von Deinem Obermieter und und vielleicht sorgt der Vermieter für besseren Dämmschutz. Ausziehen würde ich auch nicht. Alles Gute
Diesen Ärger hatte ich auch mit meiner Nachbarin unter mir. Mein Enkel (5) muss nur mal einen Bauklotz fallen lassen und schon meinte sie, es wäre ein Erdbeben. Ich habe zuerst mal mit ihr gesprochen und ihr versichert, dass ich während der Ruhezeiten sehr darauf achten werde, dass der Junge leise ist. Da man ein Kind aber nicht festbinden kann, fand sie auch außerhalb der Ruhezeiten immer wieder was zum bemängeln. Sie hat sich dann auch noch beim Vermieter beschwert. Dort bekam sie dann die Antwort, dass man gegen Kinderlärm einfach nichts machen könne, da das eine natürliche Lebensäußerungen von Kindern ist. Sie hat sich dann noch ein paar Dellen in ihre Zimmerdecke gebollert, aber jetzt ist Ruhe.
Lass dich vom Nachbarn nicht verunsichern und maßregle deinen Sohn nicht zu sehr. Der Nachbar kann dir und deinem Sohn rein gar nichts! Aber du könntest mal mit der Hausverwaltung über die ständige Klopferei des Nachbarn reden, denn das muss nicht sein!
Der Lärm spielender Kinder muss in gewissem Umfang von jedem Hausbewohner hingenommen werden. Allerdings müssen die Eltern, insbesondere während der allgemeinen Ruhezeiten – mittags von 13.00 bis 15.00 Uhr und abends ab 22.00 Uhr bis zum nächsten Morgen 7.00 Uhr – darauf achten, das Mitbewohner nicht unzumutbar gestört werden. Quelle: OLG Düsseldorf WM 97, 221 ; LG Regensburg NZM 99, 220 u.a.
In Deutschland ist die Mittagsruhe keine gesetzlich vorgegebene Zeit, wie viele vermuten. Rechtlich können Sie eine Mittagsruhe in Deutschland jedoch in der Hausordnung festlegen lassen. In Wohnsiedlungen oder auch auf dem Dorf werden Sie feststellen, dass die Mittagsruhe von 12 bis 14 Uhr eingehalten wird. In dieser Zeit wird darauf geachtet, dass keine lauten Geräusche oder Lärm verursacht wird. Gerade in Deutschland achten besonders ältere Menschen darauf, dass die Mittagsruhe eingehalten wird. Als rechtlich festgesetzt gilt lediglich die Nachtruhe, bzw. die Sonn- und Feiertagsruhe. Bei der Nachtruhe dürfen Sie von 22 bis 6 Uhr keinen Lärm machen. Am Sonn- und Feiertag ist es sogar ganztägig verboten und es kann bei Missachtung die Polizei verständigt werden.
Quelle: http://www.helpster.de/mittagsruhe-in-deutschland-das-sollten-sie-wissen_110428#zur-anleitung
Aber Kinderlärm lässt sich aber so ohne weiteres nicht abstellen und kann nicht verboten werden , logo oder? Dazu kommt hier noch die hellhörigkeit des Hauses. Bauliche Verhältnisse und normale Wohngeräusche sind zu berücksichtigen. (LG Hamburg WM 96, 159 ). Wird der Mieter durch Lärm aus der Nachbarwohnung gestört, kann er sich an den Vermieter wenden, er hat aber auch Ansprüche direkt gegen den lärmenden Nachbarn. Der Anspruch aus den §§ 862 und 906 BGB gegen den Nachbarn entfällt, wenn der Lärm auf Grund normaler Wohnungsnutzung, --Begehen der Wohnung mit Straßenschuhen, Babygeschrei und gelegentlichem Kindergetrampel -- entsteht und kein besonders rücksichtloses Verhalten der Nachbarn vorliegt.
Quelle: LG Hamburg WM 96, 159
Tjah, wo soll ich anfangen ?
Wieso hast du erwähnt, dass er HartzIV bezieht ? Und welche Abstammung seine Frau hat ? Ist das von Bedeutung ? Nein !!!
Er ist genervt von dem Kind bzw. wahrhscheinlich generell von euch, wenn er so an die Decke geht bei kleinen Geräuschen. Ich denke er schiebt das Kind nur in den Vordergrund und hätte euch gerne draußen. Manchmal ist Streitvermeidung besser als Kampf. Das spart Nerven und Tränen.
Ich würde das Gespräch suchen und ihn darum bitten, das Geklopfe zu unterlassen - denn mit dir hat er ja noch nicht gesprochen, sei ganz höflich, lad ihm zum Kaffee ein und klärt das in ruhiger Runde, nicht auf dem Gang.
Viel Glück
Hallo, nein es ist nicht von Bedeutung welche Herkunft seine Frau hat oder welcher Erwerbstätigkeit er nachgeht, ich habe es einfach zum besseren Verständnis erwähnt. Meine Vermutung ist, dass er einfach total viel Zeit hat durch seine Nichtbeschäftigung und so die Nadel im Heuhaufen sucht. Seine Frau ist auch eigentlich ganz nett und scheinbar kinderlieb, denn dieses geklopfe ist ist immer nur zu Zeiten wo sie scheinbar arbeiten ist.