Ist meine Wohnung hellhörig oder ich mittlerweile verrückt?
Seit Frühsommer 2015 bin ich in meiner aktuellen Stadt nun (seit Herbst letzten Jahres) in meiner 4. Wohnung angekommen.
Meine erste war extrem hellhörig und mit Nachbarn unten und links, die wegen Schwerhörigkeit und Kind extrem laut waren - ich bin nach einem halben Jahr ausgezogen, obwohl ich einiges an Geld in die Sanierung gesteckt hatte.
Meine 2. Wohnung war ein Baumangel - feuchte Wände und zur Sanierung musste ich raus (obwohl sie nicht saniert wurde, einfach neu vermietet), dort war ich 4 Monate.
Meine 3. Wohnung wurde zu schnell ausgesucht, weil ich raus musste und war mir dann obwohl zwar saniert und mit Tiefgarage zu schlecht geschnitten und vor Allem direkt an einer stark befahrenen Straße gelegen, im Erdgeschosse (viel Dreck, Haustür und Treppenhauslärm) und vor allem hellhörig - ich hörte meine Nachbarn nebenan rumpeln und jeden Tag lautstark telefonieren. Vor Allem aber meinen Nachbarn über mir, der offenbar Schichtarbeiter war, alle paar Tage mitten in der Nacht (2 Uhr, 3 Uhr...) rumpeln und laufen und vor Allem reden und TV, seine Freundin war dann immer da und die hat man auch laut lachen gehört... Keine Einsicht, keine Redebereitschaft.
Nun wohne ich in einer Ende der 90er erbauten DG Wohnung, extrem ruhiges Umfeld. Hochwertig saniert, auch recht teuer. Ich habe links und rechts sowie unter mir Nachbarn, unter mir eine schwerhörige Frau, deren TV ich anfangs immer so laut hörte, dass ich das Programm erraten konnte. Nach einem Gespräch nutzt sie jetzt aber Kopfhörer, von ihr höre ich absolut nichts mehr.
Sicher auch weil man hier in der Gegend absolut nichts hört und ich alleine bin sowie die Wände gespachtelt und Laminat verlegt sind, höre ich jetzt aber verstärkt die anderen Nachbarn. Jeweils berufstätige Ehepaare 40-50 Jahre, keine Kinder.
Von rechts vor Allem trampeln (dumpf) und frühs 6-7 Uhr diverses Gerumpel und kurz auch mal leise Stimmen. Von links im Wohnzimmer vor Allem leise die Gespräche, die Frau lacht gern, das hört man dann auch lauter. Auch manchmal Stühlerücken, das ist sehr laut. Und Geschirrklirren kann man ebenso wahrnehmen.
Nun bin ich allein und sehr ruhig, laufe auch so dass es nicht trampelt und frage mich vor Allem, wieso man so laut leben muss, das getrampel und vor Allem das gerumpel, ich sehe es ja bei mir - da rumpelt nichts, was machen die nur dass man ständig was klopfen oder rumpeln hört....
Die Wahrnehmungen sind jeweils, wenn ich ruhig und ohne eigene Geräuschquellen in der Wohnung bin...
Ich habe nun schon einige Möbel gekauft und in ein paar Tagen kommt ein riesen Kleiderschrank - wenn ich nochmal umziehe, wird das teurer, überlege schon ob ich den Kleiderschrank nochmal abbestellen soll...
Ich hätte damals einfach ein Haus bauen sollen - jetzt habe ich einen anderen großen Kredit und das geht nichtmehr so einfach... mache mir immer Vorwürfe und Gedanken, was ich nur falsch gemacht habe und wo das hinführen soll... : (
5 Antworten
Wenn Du da wohnen willst, dann kann ich Dir nur raten ein paar Schallschlucker, Teppiche und (wenn man's mag) Wandbehang anzuschaffen. Auch der große Kleiderschrank wird vielleicht helfen.
Der Schall ist wie ein Ball, der prallt von der Wand ab (bzw. wird reflektiert) und kommt zurück. Je weniger Flächen sich parallel gegenüber stehen, bzw. je kleiner sie sind desto mehr wird der Schall gebrochen.
Viel Erfolg
Ich denke so wie es bei dir ist, ist es schon super leise.
Komplett ruhig wird es in einem Mehrfamilienhaus nie werden. Da wäre wirklich nur ein eigenes Haus ein Ausweg. Aber wenn das nicht mehr in Frage kommt, dann würde ich aufhören darüber nachzudenken. Ändern kann man es nicht mehr, vielleicht hättest du dort sogar nervige Nachbarn gehabt, die ständig laut sind oder mit denen es anderen Stress gibt...
Normales Leben macht eben Lärm, mir wäre gar nicht bewusst wann ich wie laut bin, da ich da nie drauf geachtet habe. Ich komme aus einem Haus, jetzt habe ich eine Wohnung.
Wenn meine Nachbarn kommen klingt es, als würde jemand bei mir in der Wohnung stehen. Wenn sie duschen oder Wäsche waschen weiß ich immer wann. Ebenso wenn die andere Seite Besuch hat, wenn sie laut reden höre ich sogar einzelne Wortteile.
Ich habe daher schon angefangen nicht mehr nachts zu duschen. Fernsehen tue ich nur übers Laptop und da nutze ich immer Kopfhörer/Headsets. Aber gerade beim Kochen klappert es dann schon ma mehr, einfach weil ich viel gestapelt habe (Töpfe ineinander und so), mit vielen Sachen (Töpfen, Brettchen, …) koche usw.
Aber wirklich mal auf alles achten tue ich eben nicht, da ich es nie musste und es einfach für mich normale Lebensgeräusche sind.
Ich habe immer das Gefühl man hört alles, Freunde die aus Mehrfamilienhäusern kommen meinten aber, dass man ja quasi nichts von den Nachbarn mitbekommt. Vermutlich weil sie es nur so kennen, ich bin vollkommene Stille gewohnt.
Vielleicht wäre es was für dich einfach immer leise Musik, Radio oder Fernsehen laufen zu lassen, damit man nicht direkt jedes Geräusch der Nachbarn hört.
Da hast Du ja ausnehmend viel Pech gehabt mit der Wohnungswahl. Einiges hättest Du aber im Vorfeld auch abwenden können. Am besten wäre für Dich eine Wohnung in einem 2F Haus über einem Senioren oder ältern Ehepaar. Gleich auf gute Beziehungen bauen, mal hier und da zur Hand gehen, das wird gern gesehen. Wenn Dich dann mal der Fernseher stört, das bei einer Tasse Kaffee freundlich ansprechen. Wer viel erwartet muss auch viel zu geben bereit sein.
Ich kenne das Problem mit Lärmstörungen im Mietshaus. Von feiernden Nachteulen, Schichtarbeitern, schreienden und trampelnden Kindern etc. kann ich auch ein Lied singen. Meist sind das auch noch Leute die selber hochempfindlich sind wenn von einem selber ein Geräusch kommt oder man gar ein Musikinstrument spielt. Manches stört mich mehr, manches weniger. Achte mehr auf Dein zukünftiges Umfeld beim eventuellen Abschluss eines neuen Mietvertrags.
In einem Gebäude von Ende der 90er Jahre im Dachgeschoß darf man davon ausgehen, dass alle Baunormen bezüglich Schallübertragung eingehalten wurden.
Du hast über Dir niemanden mehr, der Dir auf der Decke rumtrampeln könnte, darüberhinaus eine sehr ruhige Nachbarin und ansonsten zwei Familien mit berufstätigen Erwachsenen und wohl auch schulpflichtigen Kindern.
Natürlich ist davon auszugehen, dass es zwischen 6 und 7 Uhr in diesen Familien einigermaßen hektisch zu geht. Zu verlangen, dass sie sich in dieser Zeit absolut ruhig verhalten sollen, wäre weltfremd.
Andererseits wirst Du niemals eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus finden, in der es stets absolut ruhig ist. So wie jetzt, ist es schon das Optimale.
Wie Du schreibst, hörst Du die Nachbarschaft vor allem, wenn Du selbst ruhig bist und kein Radio oder TV an hast. Das ist völlig normal.
Wenn Dich die Geräusche stören, solltest Du Dir Strategien überlegen, wie Du damit klar kommen kannst. Beispielsweise, dass Du selbst grundsätzlich um 6 Uhr aufstehst, wenn Dich die Geräusche stören. Mach Radio oder Fernseher an und wenn es wieder ruhig im Haus ist, kannst Du Dich wieder hinlegen, falls Dein Schlafbedürfnis noch nicht gedeckt ist.
Dann gibt es Zeiten, wo die Kinder und die Erwachsenen von Schule und Arbeit kommen. Such Dir Aktivitäten, die dafür sorgen, dass Du um diese Zeit raus gehen kannst oder musst, um so den Geräuschen zu entgehen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du nach und nach auch selbst toleranter wirst, wenn die bewußten Störungen eher im Unterbewußtsein verschwinden.
Ein eigenes Haus, in dem man für sich allein in Ruhe wohnen kann, setzt aber auch voraus, dass die Lage rund herum absolut in Ordnung ist. Und selbst, wenn man glaubt, dass man ein ruhiges Wohngebiet mit lauter Einfamilienhäusern gefunden hat, wird man mit Geräuschen rechnen müssen. Gerade im Sommer, wenn es draussen am schönsten ist, kann das für lärmempfindliche Gemüter zu einer Belastung werden: Rasenmäher, Laubbläser, Modellspielzeug, Parties, Bassboxen von durchfahrenden Autos, spielende Kinder sowieso und vieles mehr. Empfindliche Gemüter können dabei wahnsinnig werden.
Vermutlich bist du eher empfindlich, was Lärm angeht.
Aber ein 90er Jahre Gebäude, das bereits saniert werden musste? Scheint mir keine gute Bausubstanz zu sein. Vermutlich wurde da auch bei der Trittschalldämmung sehr gespart.