Mein Sohn (19Jahre) stürzt ab....
....das Gefühl habe ich zumindest. Mit 18 Jahren zog er freiwillig daheim aus. Während der Ausbildung. Ich unterstütze ihn finanziel und seit er im August diesen Jahres seine Ausbildung erfolgreich abschloss und auch in der Firma übernommen wurde, steht er auf eigenen Beinen. Da wir nur fünf Minuten voneinander weg wohnen kommt er ab und an zum Essen vorbei oder einfach mal so. Leider war in der Vergangenheit einiges im argen...er hatte anfang des Jahres kriminelle Freunde ....dadurch Kontakt mit der Polizei, stellte auch etwas übles an und wurde mit einer Geldstrafe vom Gericht bestraft. Die kriminellen alten Freunde sind jetzt Gott sei Dank weg, aber nun hat er wieder merkwürdige Bekannte bei sich in der Wohnung.....teils übernachten die dort.....es wird PS gespielt, Filme geschaut...die belagern ihn sobald er aus dem Geschäft kommt. Das Problem ist das es teils Minderjährige sind, Ausreißer....sie haben Probleme daheim und er will ihnen helfen. Er versteht nicht das DAS keine wirkliche Hilfe ist. Leider muss ich ihn immer wieder morgens per Handy wecken da es mit diesen Typen am Abend zu spät wurde und er dann morgens schlicht weg verschläft. Heute hörte er das Handy nicht...also lief ich zu ihm rum und da lagen wieder zwei Gestalten....die Bude war unaufgeräumt.....es roch nach Zigaretten und Bier......Ich habe ihn durch das klingeln an der Tür geweckt....ihm noch schnell Geld gegeben da er vergessen hatte etwas zu holen ( sonst hätte er wieder schwarz fahren müssen) und mein Rad geliehen damit er schnell genug zum Bahnhof kommt. Jetzt hoffe ich nur das er im Büro bleibt, oft genug kam es schon vor das er krank gemacht hat. Aber er ist noch bis Januar in der Probezeit. Irgendwie versteht er noch nicht wie das Leben so laufen muss damit es klappt....aufs Geld achten, keine merkwürdigen Freunde einladen, regelmäßig arbeiten, Wohnung aufräumen, er kann ja gerne feiern.....aber nicht in der Woche bis ewig in die Nacht rein. So wie es scheint wird dann an diesen Abenden auch Gras geraucht.....nicht täglich aber immerhin..... Ich dreh durch vor Sorge....weiß nicht mehr was ich tun soll ....vielleicht helfe ich zuviel vielleicht sollte ich ihn einfach mal in sein Unglück laufen lassen. Doch was ist wenn er dann vollends abstürzt ? Ihn nervt das alles.....ich solle nicht solche Panik haben, er hätte doch alles im Griff. Klar er ist 19 und ich habe im Grunde keine handhabe mehr....doch ich bin völlig in Panik. Dazu muss ich sagen das mein Mann ( sein Stiefvater ) vor fünf Wochen unerwartet starb und ich daher schon mit den Nerven runter bin. Ist sowas noch normal ? Kontrollier ich zuviel ? Muss er auch mal üble Erfahrungen machen ? Er hatte eine absolut friedliche Pupertät.....pflegeleicht geradezu.....tolle Schulfreunde....aber davon ist jetzt irgendwie nichts mehr übrig. Probiert er sich nur aus ? Wenn ich sage was ich denke ist er wütend das ich ihm nicht vertraue....und schmeißt mich auch schonmal aus seiner Wohnung. Was soll ich tun
9 Antworten
Erst einmal: Mein Beileid. Dann: Oh je, Ähliches kenne ich von meinem Sohn! Nicht ganz so krass wie bei dir (z.B. so was wie das Aufnehmen von Obdachlosen ist mir erspart geblieben), aber genug, um dir sagen zu können was ich falsch gemacht habe - und leider teilweise noch immer mache. (Auch ich bin immer durchgedreht vor Sorgen. Und hoffe nur, dass es so gut bleibt wie im Moment.)
Also: JA! Du hilfst und kontrollierst zu viel! Aber was ist die Alternative? Ihn komplett absacken zu sehen? Schöne Scheiße.
Ich denke, mit den Weckrufen tust du etwas Gutes. Lass die also nicht fallen.
Aber versuch tatsächlich, ihn nicht zu stoppen und aufzufangen, wenn er droht auf die Schnauze zu fallen. Und ihn mehr auf sich gestellt zu lassen. (Ja ja, ich kann gut dazu raten, es aber selbst oft nicht durchführen. Aber auch ich versuch es immer wieder erneut.) Du wirst nichts gegen sein Verhalten tun können, solange er es für normal ansieht. Aber versuch immer wieder mal mit ihm, nicht ganz so verbissen, über die Situation zu sprechen. Z.B. sag ihn, wenn er wieder mal tönt "Ich hab alles im Griff", dass verschlafen, krank feiern und Geld ausleihen für dich nicht unter die Definition "Alles im Griff" fällt. Und das es doch auch ihm klar sein könnte, dass seine Kumpels, die nicht arbeiten gehen, nun mal ein ganz anderes Leben führen - welches sich nicht mir dem geregelten Leben eines Arbeitenden vereinbaren lässt. Und dass sich diese Kumpels bei dem örtlichen Jugendamt oder Streetworkern Hilfe suchen können.
Was seine eigene Bude angeht da wirst du wohl nichts machen können. Also sieh sie dir so wenig wie möglich an.
Und erfreue dich daran, dass er eine Ausbildung abgeschlossen hat. Sag ihm auch, dass du stolz darauf bist. Und Lob ihn für alles was er gut macht. Versuch, wenn ihr zusammen seid, ihm die Zeit so heimisch wie möglich zu machen.
Ich hoffe für dich, dass sich alles zum Guten wendet.
Ich danke dir für die HA.
Ich hätte viel zu viel Respekt, meine Eltern aus meiner Wohnung zu schmeißen. Schließlich wollen sie ja auch nur das Beste für mich.. - auch wenn es da mal zu Streit kommt. Ich würde mich mit ihm mal ruhig darüber unterhalten und wenn's nichts bringt, musst du ihn wohl sein Ding durchziehen lassen..
ich denke, dass es richtig ist, ihm zu zeigen wo es langgeht ABER es gibt ncht umsonst folgendes sprichwort : wer nicht hören will muss fühlen..... klar du bist die mama, die natürlich nur das beste will, wollte meine mutter auch und ich hörte nicht- stürzte ab.... wenn man es selber merkt , dass der eingeschlagende weg falsch ist, dann ist man auch bereit sich helfen zu lassen und dann solltest du für ihn da sein. bis dahin muss er selbst merken, was richtig und falsch ist. es wird schwer sein für dich aber manchmal gehört es zum erwachsen werden dazu :-D könnte auch sein dass du versuchst zu klammern, da du deinen mann verloren hast ( mein beileid dafür) und dein sohn verarbeitet die trauer mit ,,freunden,, bier und drogen. mehr als gute ratschläge kannst du aber nicht geben... er wirds früher oder später selbst einsehen und merken. wünsch dir/ euch alles gute
Ist normal dass du dir Sorgen machst,aber er muß eigene Erfahrungen machen...
Auch wenn es hart ist: er muss seine Fehler selber machen. Er ist erwachsen! Wie lange willst du ihm noch alle Steine aus dem Weg räumen? Er hat ja keinen Grund was zu ändern -Mama regelt ja alles. Lass ihn auf eeigenen Beinen stehen- laufen muss er selber.