Lehrerin überfordert, Kollektivstrafe...

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt zwei Aspekte, die aus meiner Sicht zu beachten sind. Zum einen der Trend Lehrer aus witerführenden Schulen, die nach einem Burnout wieder zu arbeiten beginnen, an Grundschulen zu versetzen, wo sie ohne es je gelernt zu haben, wo sie weder die Didaktik, noch die Pädagogik beherrschen, unterrichten sollen. Zum anderen müssen, neben allem schon gesagten, die Auswirkungen auf die anderen Schüler beachtet werden. Nicht nur im Sinne von Schutz, sondern: Was lernen die fürs Leben? Immer wieder sehe ich in Schülerakten, dass vermeintlich "normale" Kinder erst durch solche eminenten Fehlentscheidungen wie hier zu verhaltensauffälligen Schülern werden. Sicher kann nicht eine schlechte Lehrerin ein Kind verbiegen. Sowas halte ich für ausgeschlossen, wenn die Bedingungen zuhause und im weiteren Umfeld stimmen. Aber wenn die Kinder allein gelassen werden, bekommen sie vermittelt, dass die Schule ihr Feind ist, dass man nur Aufmerksamkeit bekommt, wenn man sich daneben benimmt und dass man mit dem Übertreten von Schulregeln jeden erpresssen kann. Ich finde den von euch eingeschlagenen Weg richtig. Zuerst das Gespräche mit der Lehrerin suchen, dabei dafür sorgen, dass die Mütter aus dem Unterricht verschwinden. Vielleicht könntet ihr von der nächsten Uni einen Praktikanten bekommen? Schulhelfer bekommt man übers Jugendamt, Sozialpädagogen kann man einfordern. Während es für Grundschullehrer ganz normal ist, zu zweit in einer Klasse zu sein, ist das für Kollegen aus weiterführenden Schulen zT unvorstellbar, also vorsichtig vorgehen. UNABHÄNGIG davon, wie die Lehrerin reagiert, setze sie in Kenntnis, dass du ein Gespräch mit dem Schulleiter führen wirst. Versuche, bei all diesen Dingen nicht allein zu sein, sondern nimm andere Eltern mit. Wichtig! Warte nicht zwischendurch immer wieder ewig, ob sich was ändert. Dann ist das Schuljahr um und du hast nichts bewirkt. Änderungen müssen innerhalb einer Woche deutlich spürbar sein. Sonst den nächsten Schritt einleiten: Elternversammlung, Schulamt, Schulpsychologie, Jugendamt. Notfalls! Klassen- oder Schulwechsel für dein Kind. Wegrennen als Lösung sollte der letzte mögliche Ausweg sein.

DickeBohne  18.09.2009, 07:12

Achso, beinahe hätte ich die Kollektivstrafe vergessen: Sollte es wirklich dazu kommen, würde ich dir raten, dein Kind schreiben zu lassen. ich weiß, dass das in anderen Augen ein unmöglicher Rat ist, aber der einzige defensive Weg für das Kind. Das Kind als Machtinstrument gegen die Lehrerin zu missbrauchen, kommt aus meiner Sicht genausowenig infrage, wie die, das Kind sich mit den Verweigerern auf eine Stufe stellen zu lassen. Das Abschreiben tut ihm nicht weh, wenn du als Mutter gleichzeitig eine klare Haltung dazu beziehst und gegen solche Maßnahmen zu kämpfen beginnst. Überleg dir das noch mal.

Schon die Maßnahme, Schulregeln abzuschreiben, zeigt die pädagogische Hilflosigkeit dieser Lehrerin. Das ist leider kein Einzelfall, denn Lehrer sind leider keine Pädagogen, auch wenn sie häufig so bezeichnet werden. Erziehungswissenschaftliche Themen kommen im Studium kaum vor, daher sind Lehrer nicht ausreichend vorbereitet auf Verhaltensprobleme ihrer Schüler/innen.

Auch die Mutter hat nichts im Unterricht zu suchen - sie ist ja Teil des Verhaltensproblems des Kindes...und eine Kollektivstrafe, um auf die anderen Kinder Druck auszuüben, ihre schwierigen Mitschüler/innen zu maßregeln, ist eine Katastrophe!

Die Schule muss sich Hilfe holen, wenn sie selbst die Probleme nicht lösen kann. Schulpsychologie, Fortbildung, Coaching...Umgang mit Verhaltensschwierigkeiten im Unterricht. Diese Zustände sind nicht haltbar. Wenn die Schulleitung nicht reagiert, dann muss die Schulaufsicht eingeschaltet werden, am besten mit mehreren Eltern.

Melly1878 
Beitragsersteller
 17.09.2009, 09:15

Ja- wir haben uns da jetzt auch sehr viele Gedanken in diese Richtung gemacht. Wir möchten wie gesagt jetzt erstmal ein Gespräch mit der Lehrerin selbst führen, da wir sie da auch nicht einfach übergehen wollen.

Je nachdem, was da dann raus kommt, müssen wir dann weitere Schritte einleiten. Denn so kann das in der Tat nicht weiter gehen...

Die Schule hatte bis vor einem Jahr auch noch eine Schulpsychologin (die sämtliche Schulen im Umkreis betreut hat), aber diese Stelle ist wohl wegrationalisiert worden... Bisher gibt es jedenfalls noch keinen Ersatz...

caramello  17.09.2009, 09:29
@Melly1878

Ja, die Reihenfolge ist ersteinmal richtig, auch wenn wir wissen, dass diese Lehrerin nicht in der Lage ist, eine Veränderung herbeizuführen.

Bezüglich der Schulpsychologin umso wichtiger, was zu unternehmen, denn die Bildungsministerien müssen erfahren, welche Auswirkungen es hat, wenn die Probleme in den Bildungseinrichtungen größer - und zugleich Unterstützungen weggestrichen werden...!

Viele Aspekte sind schon genannt worden. Erst mal folgendes zu der Maßnahme an sich: Das wird wohl scheitern. Die Chaoten müssen ja so oder so schreiben, da wird es ihnen wohl egal sein, wenn die anderen auch schreiben müssen. Es gibt durchaus Konzepte mit schwierigen Kindern umzugehen. Da müsstet Ihr Euch mal organisieren und dabei die Eltern der schwierigen Schüler mit ins Boot holen. Eine Ausgrenzung dieser Eltern würde nämlich die Situation möglicherweise noch verschärfen. Vllt gibt es einen gemeinsamen Weg. Man muss das auch mal so sehen, dass die Kinder, die das Theater veranstalten auch Hilfe brauchen. Ihr, die Lehrer und die Eltern solltet Vereinbarungen treffen, ein Ziel vereinbaren und regelmäßig in Kontakt bleiben, um neue Ziele zu formulieren und ggf auszuloten, warum Ziele nicht erreicht worden sind. Dies ist ein langer Weg. Kurzfristig schafft das nicht unbedingt Entlastung. Aber auch hier muss das Gespräch gesucht werden. Alle Schüler haben das Recht ungestört etwas zu lernen, alle Lehrer haben das Recht ungestört zu arbeiten. Wird durch das Verhalten einiger Schüler dieses Recht in Frage gestellt, müssen die Eltern vielleicht auch mal ihr Kind aus der Schule abholen. Letztlich gibt es die Möglichkeit, Disziplinarmaßnahmen einzuleiten (in NRW: Teilkonferenz). Viele Glück

es gibt keine schwierigen kinder. aber menschen, die nicht genug geschult sind, um mit allen kindern richtig umzugehen. seid ihr schonmal an die direktion herangetreten? - die lehrerin braucht hilfe. aber nicht von den müttern, das ist der falsche weg - durch kompetenz!

Melly1878 
Beitragsersteller
 17.09.2009, 09:10

Naja- schwierig werden Kinder oft dann, wenn sie von zu Hause aus nicht genügend Grenzen kennen gelernt haben oder aber nicht genug Aufmerksamkeit bekomme, weil die Eltern einfach desinteressiert sind... Ich suche den Fehler auch nicht grundsätzlich bei diesen Kindern- ärgere mich nur, wenn am Ende eine ganze Klasse für etwas bestraft werden soll, was einzelne verbocken...

Klar fehlt es da an Kompetenz. Wie extrem das ist, hat sich leider jetzt erst gezeigt. Von daher gab es da auch noch kein Gespräch mit der Schulleitung, bzw mit der Lehrerin selbst! Ich möchte sie da auch nicht übergehen, sondern schon erstmal mit ihr selbst sprechen, ehe ich weitere Schritte einleite. Denn ich hatte bisher eigentlich eine recht gute Meinung von ihr (auch wenn sie schon mal die ein oder andere Schwäche gezeigt hat- ist halt menschlich)! Und klar kann es nicht angehen, dass da jetzt ständig eine Mutter (die eigentlich berufstätig ist) im Unterricht sitzt. Lt meiner Tochter und einigen ihrer Mitschülerinnen hat im Übrigen auch das bisher nur mässig Erfolg gebracht... Und die Frau kann ihren Sohn ja nu schlecht bis Klasse 10 täglich in die Schule begleiten, nur weil die Lehrer nicht damit zurecht kommen...

princAss  17.09.2009, 15:21
@Melly1878

das einzige was das kind dadurch bekommt ist aufmerksamkeit - naturgemäß genau das, was es wie alle menschen will. die nummer mit der mutter geht also garnicht und zeugt von wenig fachwissen der lehrerin. dass ein kind zuhause grenzenlos ist, bedeutet fast genauso sicher, dass es zu schätzen weiß, wenn ihm anderswo grenzen gesetzt werden. dies schafft die lehrerin offensichtlich nicht. entweder versucht sie es auf die falsche art oder sie handelt inkonsequent den kindern gegenüber. ihre androhungen sind ein zeichen von hilflosigkeit. also weiß sie offensichtlich nicht, wie sie handeln soll. bei der schulleitung sollst du sie nicht anschwärzen, sondern um hilfe für sie bitten. gerade pädagogen sollten wissen, wie wichtig es ist zusammen zu arbeiten und sich zu unterstützen. weil man nicht alles selber kann und zum wohle der kinder.

firstguardian  17.09.2009, 09:03

Hört - hört!!!

also ich würd mein kind auf ne andere schule schicken. ganz ehrlich wenn 3-5 kinder in der klase sind die permanent stören und verbal und physisch andere angreifen dann gibt es nur noch diesen weg. wie soll das denn in der 4. klasse werden wenn diese kinder noch größer und stärker sind

Melly1878 
Beitragsersteller
 17.09.2009, 09:03

Das ist ein Problem. Es gibt zwar noch Schulen, aber die sind weiter weg- und die Fahrt dahin bezahlt uns keiner (sie fahren jetzt mit Bus- Fahrkarten werden gestellt- aber auch nur, weil's die nächstgelegene Schule ist).

Die Lehrerin selbst war früher auf einer Hauptschule- ist gegangen, als es ihr irgendwann zuviel wurde. Nunja- die Generationen ändern sich- heut sind die auf der GS teilweise so schlimm, wie früher auf der HS...

Wie das weiter gehen soll? Ist wirklich eine sehr gute Frage...

Fragant  17.09.2009, 09:10
@Melly1878

Wie wäre es, wenn Ihr zum Wohl der Kinder selbst für die Fahrtkosten in die Tasche greift? Immer wollen die Leute alles bezahlt bekommen...

Melly1878 
Beitragsersteller
 17.09.2009, 09:12
@Fragant

Wenn man aber nur ein Auto hat, welches mit dem berufstätigen Elternteil unterwegs ist, und es sonst keine Busverbindung gibt, dann ist das nunmal ein Problem, was nicht allein an den Finanzen hängt!