gewalt an grundschule - schulleitung macht nichts...
Hallo, in der Klasse meines Sohnes (4. Klasse) ist ein extrem auffälliges Kind. Es hört überhaupt nicht auf die Lehrerin, stört ständig, ist aggressiv... Die Eltern verstehen kaum Deutsch und sind nicht kooperativ. Das Kind hat bereits einmal die Schule gewechselt (ich weiß die Gründe nicht) und ist seit diesem Schuljahr mit in unserer Schule. Er hat fast jeden Tag Ärger, mobbt, schlägt... Die Lehrerin ist absolut überfordert. Gestern griff er einen Mitschüler an (Angreifer ist bereits 11, Opfer noch 9), schlug ihn auf den Hals und schleuderte ihn an die Wand. Das war am Ende der Pause vor vielen Zeugen, die den Vorfall der Lehrerin meldeten. Die sprach mit den Beteiligten vor dem Klassenzimmer und befragte 2 Zeugen. Am Ende wurde dem Angreifer gesagt, er solle das nicht wieder tun. Im Gespräch der Mutter mit der Schulleitung kam auch nichts heraus, es wird für das Kind keine Konsequenzen haben. Nachdem sie beim Jugendamt nachfragte, wurde sie abgewimmelt, das sei Sache der Schule, da mischt sich das Amt nicht ein.
Wo bitte bekommt man Hilfe in solch einem Fall. Muss erst was schlimmeres passieren? Der Junge hat Prellungen und eine leichte Gehirnerschütterung. Kennt sich jemand aus? Das ist kein Fall mehr für Kommentare wie "Das müssen die Kinder selbst regeln".
6 Antworten
Als ehemaliger Schulleiter einer kleinen Grundschule weiß ich noch, dass an unserer GS in einem kleinen Dorf auch die Gewalt zugenommen hatte. Wir hatten die Polizei bei uns und haben mit einem "Gewalt-Los"-Programm angefangen, hatten Sozialpädagogen da, die mit den Kindern Fallanalysen durchtrainiert haben. Die Polizei schlug uns damals vor: eine Schulordung verabschieden, in den Klassen bekannt geben und auch im Schulgebäude aufhängen. Alle Eltern haben diese Schulordnung zu Hause. Bei Gewaltaktionen gibt es vom Schulamt genehmigte Ordnungsmaßnahmen in Form von Ausschluss vom Unterricht. Schläge gegen andere Kinder ist strfwürdige Körperverletzung, auch wenn sie von anderen Kindern erfolgt. Die Polizei riet uns, sie anzurufen und eine Schlägerei zu melden. sie kämen dann, würden den Überltäter mitnehmen auf die Polizeiwache, von dort die Eltern anrufen, egal ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, die Eltern auf der Wache belehren, die danach ihr Kind wieder abholen. Seitdem ist das Gewaltproblem ziemlich gering geworden, weil vor allem meine Nachfolgerin konsequent durchgreift. Das Jugendamt spielt auch mit.
Ja, dabei mussten wir eingestehen, dass auch kleine Dorfschulen nich timmer mehr die "heile Welt" sind. Darüberhinaus kommt es auch auf die personelle Situation an. Zur Zeit sind nur wenig gewaltbereite Kinder dort, so dass sich das Problem momentan nicht stellt. Aber es gab in meiner Dienstzeit etliche schwierige Jahre. Eltern verkehrten mit mir nur noch per Anwalt, weil sie meine Methoden kritiisierten. Bescherten sich beim Schulamt über mich. Meine Nachfolgerin hat daraus gelernt und alle Maßnahmen mit dem Schulamt abgesprochen, so dass Beschwerden dort von Elternseite her überflüssig sind und entsprechend vom Schulamt zurückgewiesen werden.
Wenn der Junge wirklich eine Gehirnerschütterung und Prellungen hat, sollte man den 11-jährigen (oder eben seine Eltern) anklagen. Also, so könntet ihr zumindest was änderen außerdem muss das Jugendamt dann eingreifen. Würde mir aber gut überlegen ob ich das wirklich mache, denn man braucht einen Anwalt... außerdem, kann so ein Prozess ganz schön aufreibend sein. (Meine Mutter ist Lehrerin und hilft immer Eltern an anderen Schulen wenn es ähnliche Probleme gibt.)
So einen ähnlichen Fall gab es bei uns an der Schule auch.................
Nachdem alle Gespräche nichts geholfen haben, hat die Redaktion der Schülerzeitung einen Artikel in der Zeitung veröffentlicht.
Da wurde auch die Schule, die nichts getan hat, angeprangert.
Kurze Zeit später wurde der Schüler dann doch von der Schule verwiesen.
Nicht die optimalste Lösung, aber immerhin waren die anderen Kinder vor ihm geschützt!
Die Kinder an dieser Schule, aber die seiner neuen Schule wurden in Gefahr gebracht. Ein Schulverweis verschiebt das Problem nur, löst es aber nicht.
Deswegen schrieb ich ja"nicht die optimalste Lösung".
Dieser Schulleiter kam absolut nicht in die Puschen.Der neue hingegen erstickt solche Sachen oft schon im Keim, indem er dann "Strafarbeiten" verhängt, sprich: Schulhof vom Müll säubern, Klassenkonferenzen (mit den Beteiligten Personen)............. auch das alte Nachsitzen hat er schon zum Einsatz gebracht.
Und es klappt realtiv gut.
Wenn die Eltern nicht reagieren, sei es nun die der Täter oder der Opfer, ist es sehr schwierig irgendetwas auszurichten.
schwierige situation wenn es um aggressive kinder mit migranten hintergrund geht. da wird tatsächlich nichts unternommen...es könnte nämlich passieren, dass die schule eine anzeige wegen fremdenfeindlichkeit erhält, wenn konsequenzen durchgeführt werden....wer weiß, was dieses kind zu hause erlebt...zu strenge erziehung oder überhaupt keine. die kinder in der klasse sollten sich beraten und entscheiden, wie man mit so einem auffälligen kind umgeht. vielleicht hilft nur gegengewalt....ist ein schulpsychologe an dieser grundschule vorhanden? wenn alle kinder unter dieser situation leiden...sollte ein gemeinschaftlicher brief mit unterschriften an den stadtschulrat erfolgen und die eltern dieses kindes müssen dann auflagen über das jugendamt erfüllen...therapie in der kinder und jugendpsychiatrie wäre ein solcher ansatz....
Hallo,
da das Kind verletzt wurde, würde ich an Stelle der Eltern versuchen eine Zivilklage wegen Schmerzensgeld und Körperverletzung zu erreichen. Da müssten doch die Eltern des angreifenden Kindes haften. Des Weiteren würde ich mich mit mehreren Eltern zusammen tun und das Gespräch mit den Lehrern und der Schulleitung suchen. Wenn das nicht fruchtet, wendet euch an die ADD und macht dort eine Dienstaufsichtsbeschwerde
Dieses Vorgehen gefällt mir außerordentlich gut!