Lehrer - Arbeit zu Hause?
Ich möchte einmal beschreiben, was mir auffällt: Ich habe rund 34 Stunden die Woche als Schüler, muss auch lernen und Hausaufgeben machen, etc.
Ich gehe in eine höhere Schule und mir fällt auf, dass meine Lehrer alle ca. 18 - 19 Stunden die Woche haben. Kombiniere: Fast halb so viel wie ich!
Es heißt, Lehrer müssen Tests machen, korrigieren, Stunden vorbereiten. Doch ist das für einen Lehrer mit etwas Routine nicht ziemlich "normal". Wenn ich mir einen normal arbeitenden Menschen vorstelle, der rund 40 Stunden die Woche hat, möchte ich schon meinen, dass dies doch beträchtlich mehr ist. Von den Ferien abgesehen, nur die normale Woche.
Ich möchte keine Lehrer schlecht machen, ganz im Gegenteil. Ich überlege Englisch-Lehrer zu werden (das ist mein absolut bestes Fach) und meine Freunde sagen dann Dinge wie: Da hast du's ja dann schön......viel zu Hause,..etc.
Aber bitte ganz ehrlich. Haben Lehrer wirklich (wenn es nur ein bisschen ist) mehr Freizeit als Andere.
Ich danke herzlichst für hilfreiche Antworten!
8 Antworten
Ich kenne Lehrer und habe auch welche in der Verwandtschaft, ein weiterer wohnt in Sichtweite in der Nachbarschaft.
Meine Erkenntnis und Einstellung dazu ist.
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Die schlechtesten Schüler werden Lehrer, das gilt auch für meine Verwandten. (Englisch 5 ist heute Englischlehrer und war noch niemals in einem englischsprachigen Land.
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Der Sportlehrer hat keinerlei Wettkampfleistung erbracht oder auch nur daran teilgenommen. Kann wegen "körperlicher" Beschwerden den Sportunterricht nur mit Worten leiten, keine Hilfestellung geben. Die lässt er durch andere Schüler aus Versicherungsgründen leisten. Sein Wissen holt er sich aus der Sportschau, damit die Schüler montags nicht mehr wissen als er.
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Mein Nachbar fährt mindestens 3 x in der Woche um 9.30 Uhr zur Schule, der Weg ist ca. 25 Minuten mit dem Auto. Gegen 13.30 erscheint er pünktlich zu Mittagessen.
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Aus der Schulzeit meiner Kinder kenne ich die Aufgaben zu Klassenarbeiten sehr gut, da ich sie aufgehoben habe. Sie haben sich Jahre später im Gymnasium, beim selben Lehrer, für die jüngeren Kinder exakt wiederholt. Dazu war keinerlei Vorbereitung erforderlich. Es wurden Kopien der alten Aufgaben verteilt.
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Die Ehefrau des Lehrers sagt, am liebsten sind meinem Mann die Schüler, die schon alles können, wenn sie zur Schule kommen.
Du merkst, ich komme ins Schwärmen und muss dabei gut aufpassen, nicht noch aus meiner Schulzeit zu berichten. Z.B. von dem Lehrer der 3 Berufe noch nebenbei ausübte und morgens vor der Klasse einschlief. Wir haben ihn nicht gestört, denn sonst war er eigentlich ganz nett.
Ergo: Lehrer ist ein super Beruf für Menschen, die die richtige Einstellung dazu mitbringen und mit ihrer Freizeit dann was anzufangen wissen.
Da musst du aber viele Zeugnisse bei der Studienbewerbung eingesehen haben, um dies überhaupt bewerten zu können.
Du kannst dir mal die Reportage anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=_4Fdkg7fGec
18 Stunden sind eher eine Teilzeitstelle. Schau dir mal den Link von MistF an.
Es hängt sicherlich von der Persönlichkeit des Lehres , der Routine , Schulform und den Fächern ab, wieviel zu Hause gemacht werden muss.
Wenn man da an die Unterrichtsvorbereitung denkt, so werden diejenigen mit Routine und einem vorhandenen Kontingent an Unterrichtsmaterialien wohl etwas weniger Zeit investieren als Berufsanfänger. Wobei ein eingagierter Lehrer je nach Fach seinen Unterricht auch immer wieder neu anpasst. Oder die Lehrpläne und Richtlinien ändern sich.
Wenn du an solche Fächer wie Englisch denkst und dir mal überlegst, wieviel Schüler in einer Oberstufenklausur schreiben und dann davon ausgehst wieviele Schüler ihr in den jeweiligen Kursen und Klassen seid, kannst du dir eine Vorstellung davon machen, was ein Lehrer korrigieren muss. Die Klausuren müssen auch vorbereitet werden.
Ob es mehr Freizeit als in anderen Berufen ist, lässt sich schlecht sagen, es ist jedoch so, dass es auf jeden Fall wesentlich mehr Aufwand ist, als es nach Außen hin aussieht.
Es kommt auch darauf an, wie mit der nicht vorhandenen Trennung zwischen Arbeit und Freizeit umgegangen wird. Du kannst dir die Zeit einteilen und z.B. nach Feierabend zunächst etwas erledigen und dich anschließend deinen Auffgaben zuwenden. Vielleicht ist das ein Vorteil gegenüber einer anderen Tätigkeit, in der deine Arbeitszeiten sich zumeist auch mit dem Arbeitsort decken.
Gruß, Gugu
Ich kenne auch einige Lehrer und haben auch in der Familie eine Lehrerin. In ihrem Traumberuf mußte sie jeden Tag bis 17.00 arbeiten,
als ich sie fragte warum sie aufgehört hat, sagte sie weil sie zu wenig verdient, darum wurde sie Lehrerin und jetzt sagt sie, daß sie als Lehrerin auch mind. um 1.000 Euro zu wenig verdient und beklagt sich
darüber, daß es Beamte und Angestellte gibt, was ich persönlich auch
sehr unsozial finde.
Was mich so stört, daß die Lehrer immer erwähnen wieviel Stunden sie in der Woche arbeiten, na und es sind 50 hoffentlich noch mehr,
weil wir uns mal ausgerechnet haben, daß ein Lehrer mindestens
15 Stunden zusätzlich arbeiten muß, damit die freien Tage gerecht-
fertigt sind. Mich nervt, wenn sie sagen mußte am Abend sitzen und
korr., na und dafür hatten sie vermutlich am Nachmittag frei, wo alle
anderen arbeiten gehen, auch Sonntags, Feiertage und Nachts......
Die Jammerei der Lehrer ist schrecklich ........ und bedauernwert.
Ich glaube auch, daß sie nach Jahren immer wieder die gleichen Tests
austeilen. Habe schon bereut, daß ich nicht alles aufgehoben habe, für
die Enkelkinder .......
Kenne auch einen Lehrer, wo die Frau immer sagt, mein Mann hat so
viele Ämter, neben der Schule, vermutlich hat der zuviel Zeit, weil
das andere eben nicht können, weil sie das ganze Jahr arbeiten und
vor allem finde ich es nicht richtig das Beamte 1 Woche länger
Urlaubsanspruch haben und auch anscheinend zusätzliches Kinder-
geld bekommen. Habe mal gelesen, daß Lehrer gar nicht sagen
dürfen, wie toll ihr Beruf und ihre Freizeit ist, weil sie sonst von den
anderen Kollegen gemobbt werden.
Die Fortbildungen sind wirklich unter der Schulzeit und nicht wie
sie so oft behaupten in den Ferien. Auch wenn sie sagen, sie müssen
Orte besuchen, damit sie es den Kindern weitergeben können,
daß ist ja eine Frechheit, weil kein Arzt oder sonst wer, wenn er sich
weiterbildet. das Problem, daß sie in der Gesellschaft nicht gut
dastehen, darum habe ich das Gefühl, daß sie so viel jammern...........
Hahaahaha
Wenn du zum Studium angenommen werden solltest und in deinem ersten Praktikum steckst, sieht du das ganze mit anderen Augen und dann besinnst du dich und bittest den Support deine Frage zu löschen, weil sie dir peinlich ist, da du dann andere Erfahrungen gemacht hast.
Ich glaube nicht, dass ich den Support bitten werde, die Frage zu löschen.
18h - welches Bundesland ist das denn, da muss ich ja gleich auswandern!
Pflichtstundenzahl:
http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/lehrer-deputat-pflichtstunden/4370
Es gibt Verringerungen davon für verschiedene Tätigkeiten - mehr als 6/9 Stunden in der SekII, Funktionsstellen (Fachberater, Oberstufenkoordinator, ....)
Ob Du es glaubst oder nicht - Unterricht muss auch vorbereitet werden - Du hast sicher schon mal nen Vortrag gemacht - also solltest Du wissen, was gemeint ist.
Neben Tests/Klausuren/Belegarbeiten/Projetarbeiten und Prüfungen gibt es auch noch diverse Planungsaufgaben - Schulprofil, Integration, Inklusion, Berufsvorbereitung, Studienberatung, Konferenzen ...
Hinzu kommen Fort- und Weiterbildung, Tage der offenen Tür, Elternabende, -sprechtage, Klassenfahrten, Konzert- / Theaterbesuche (mit Schülern), Betriebspraktika ... sowie klassenorganisatorische Aufgaben.
... und sollte man so bescheuert sein und Info-Lehrer, dann wartet man wahrscheinlich auch noch die gesamte EDV der Schule ....
über so Dinge wie das Betreuen von verhaltensauffälligen Schülern, Fördern von Hochbegabten etc. hab ich dabei (fast) noch nichts geschrieben
Aber ja - Lehrer haben vormittags Recht, nachmittags frei und neben den Wochenenden noch rund 6 Monate Ferien - deshalb wirst Du wahrscheinlich Englisch-Lehrer werden wollen....
Du hast sicher schon mal nen Vortrag gemacht - also solltest Du wissen, was gemeint ist.
Klar, die habe ich auch in den Mappen liegen, kann sie aber auch vom Stick aus einsetzen.
Bei Goethe, Schiller und Lessing ändert sich nicht mehr viel, die kann man gut weiterverwenden. Andere Beispiele gefällig?
Ich möchte Englisch-Lehrer werden, weil ich auch nach der Schule viel Englisch reden möchte, mit anderen Leuten. Und es ausbauen, oder korrigieren. Mit den Kinder die vielleicht Freude an der Sprache haben (so wie ich).
Und dabei möchte ich nicht in ein Anderes Land auswandern oder so viel unterwegs sein.
Und dabei möchte ich nicht in ein Anderes Land auswandern oder so viel unterwegs sein
Damit wärst du den Schülern schon weit unterlegen, die aus Lust an der Sprache 1 Jahr nach Australien, Neuseeland, USA, oder Japan usw. auswandern.
.........und nach dem Abi noch mal ein Jahr rumreisen, weil sie den NC um 0,1 Punkt verpasst haben.
Ich würde ja liebend gern Reisen machen, wenn Zeit ist. Aber nicht dort arbeiten. Ein Beispiel.: Mein Geografie Lehrer flog diese Ferien über 1 Monat nach San Francisco. Meine Deutsch Lehrerin fährt mit ihrem Wohnmobil 3 Wochen in Skandinavien herum.
Richtig,.. 18 Stunden sind verhältnismäßig wenig. Meine Mentorin hat z.B. 24 Wochenstunden (es gibt bestimmt Leute mit mehr) und bekommt das doppelte an Stunden für die oben genannten Punkte vergütet.. Dafür arbeitet sie allerdings trotzdem noch viel um sonst. Wenn jetzt das Thema Ganztag flächendeckend umgesetzt wird, wird das wohl mit den Stunden bestimmt nochmal nach oben korrigiert...
Dann müsstest du aber auch für die 50+ Schüler da sein, die die Sprache nicht können, gar nicht damit klar kommen, somit hassen und das Lehren somit noch schwerer wird.
Zumindest zu meiner Schulzeit und auch bei meiner schulischen Ausbildung gab es vielleicht 2-3 Leute, die wirklich Spaß an Englisch hatten (mich eingeschlossen) 2-3, die trotz geringer Freude gute Noten schreiben konnten und 10-20 Leute, die sich mit ner 4 oder gar einer 5 zufrieden gaben.
Da vergeht einem als Lehrer fast der Spaß. Zumindest stelle ich mir das so vor. Allerdings sind die Schüler, die Freude dran haben, dann umso mehr ein Lichtblick im dunklen Unterrichts-Alltag.
Ich denke nicht, das sie mehr Freizeit haben. sie arbeiten viel zu Hause und Klassenarbeiten nachgucken, Unterricht vorbereiten und so weiter sind auch nicht mal eben in einer Stunde gemacht.
Zudem arbeiten sie auch, wenn du Ferien hast. Dann machen sie ,,nebenbei´´ noch Elternsprechtage, Klassenkonferenzen, usw. Also mehr Freizeit haben die sicher nicht.
Du zitierst nicht zufällig aus dem Lehrerhasserbuch ;-)