Kündigung vorab ankündigen?
Ich bin sicher meinen Job bis 31.07 kündigen zu wollen, da ich zu meinem Freund (350km Entfernung) ziehen werde. Die Sache ist auch ganz klar. Um einen neuen Job geht es in erster Linie nicht. Da ich aber eine leitende Position genieße und die Einarbeitung Zeit für meinen Nachfolger lange Zeit in Anspruch nicht, frage ich mich, ob ich meine Kündigung jetzt ankündigen soll? Normal habe ich eine 2 monatige Frist. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Trotzdem kann der Arbeitgeber mir auch zuvorkommen und mich kündigen? Bitte dringend um Hilfe
6 Antworten
Eine Kündigung nur als Rache auf deine Kündigung ist nicht zulässig. Sollte das passieren, könntest du sie anfechten.
Der Betrieb sollte froh sein, wenn du frühzeitig Bescheid gibst, damit er sich drauf einstellen kann. Und wir haben die freie Berufswahl. Ein Betrieb sollte gar nicht erst auf die Idee kommen, einen Mitarbeiter unter Druck zu setzen, weil er gehen will.
Ich vermute mal, Du bist schon länger als sechs Monate im Betrieb und es handelt sich nicht um einen Kleinbetrieb mit nicht mehr als 10 ständigen Vollzeitkräften.
Da geht das nicht mit der "Gegenkündigung" aus Rache, weil Du gehen willst. Außerdem schreibst Du, dass Du ein sehr gutes Verhältnis zu Deinem Vorgesetzten hast. Warum sollte er Dir dann kündigen wollen?
Ohne Grund ist eine Gegenkündigung nicht möglich.
Das kannst nur du alleine entscheiden. Ich würde sowas unter gar keinen Umständen machen.
Bei einer Kündigungsfrist von 2 Monaten gelingt es jedem Arbeitgeber, den neuen Mitarbeiter einzuarbeiten. Außerdem klingt der Fragesteller mehr als unsicher hinsichtlich seines "guten" Arbeitsverhältnisses, wenn er die Sorge einer "Gegenkündigung" hat. Weiterhin kann niemand wissen, wie sicher es ist, dass der FS auch wirklich am 31.07. zum Freund zieht. Was ist, wenn die Geschichte mit dem Freund bis dahin "durch" ist und der FS auf der Straße steht?
Nichts ist im Leben ohne Risiko, und niemand kann in die Zukunft schauen!
Dann könntest Du auch befürchten, dass gleich ein notlandendes Flugzeug auf Dein Haus stürzen könnte.
==> So kommt man im Leben (und gerade im Berufsleben) nicht weiter!
Ich erwarte von keinem meiner Mitarbeiter, dass er 5 Monate vor Frist kündigt. Ein guter Chef hat solche Dinge immer im Griff. Für mich ist das übertriebene Panikmacher. Kein Mitarbeiter ist unersetzbar. Wenn ich mich als Chef von einem Mitarbeiter so abhängig mache, dass ich nicht mit einer Kündigungsfrist von 2 Monaten klar komme, habe ich grundlegend etwas falsch gemacht.
Meine Betriebsstrukturen sind ISO 9001 zertifiziert. Da kann an jeder Stelle zu jeder Zeit ein neuer Mitarbeiter einsteigen und sich sofort zurecht finden. In der heutigen Zeit ist das Format, dass ein Mitarbeiter alles weiß und die anderen nicht, nicht mehr zeitgemäß
Das ist zwar vom Grundsatz her richtig, aber da Du ja alles so genau weißt und "im Griff" hast, weißt Du auch, dass zwei Monate schnell vergehen, und wenn man dann erst anfängt, eine Führungspositiion auszuschreiben, die Zeit (inklusive der Einarbeitungszeit) doch verdammt knapp wird.
Und erzähle mir bitte nichts von ISO-Normen - ich war selbst als Auditor tätig!
Vielen Dank für Ihre Sicht auf meine Situation. Ich muss dazu sagen, dass der Hausbau von meinem Freund/Verlobten und mir im August abgeschlossen sein wird, daher habe ich da keine Bedenken. Arbeit ist nicht alles für mich, da ich bisher eine gute Karriere absolviert habe. Leider läuft nicht jedes Unternehmen, hinsichtlich der Personalverwaltung, so gut wie von Ihnen beschrieben. Daher möchte ich, trotz meiner Entscheidung, dem Unternehmen so viel helfen wie es nur geht. Also bezieht sich meine Frage auf die Fairness und sollte alle AG's hier ansprechen
Hallo,
Ich würde wie folgt handeln,
Einfach mit deinem Vorgesetzten drüber sprechen, es ist ja nicht so das du unzufrieden bist, sondern umziehst. Vielleicht kann er dir ja dann auch etwas anbieten was du dort weiterführen kannst ?
Je nachdem aber ich denke das er Verständnis haben sollte.
Wenn Sie wirklich ein so sehr gutes Verhältnis zu ihrem Chef haben würde ich es ihm sagen und sollten Sie sich in ihm getäuscht haben, kann er Sie nicht einfach so kündigen, zu mal er auch dann niemand hätte, der jemand anderes einarbeiten kann.
(Zitat) "...unter gar keinen Umständen..." (Zitat Ende).
Das sollte man so nicht sagen!
Die Prämisse lautet, sich (wenn irgend möglich) immer im Guten von einem Unternehmen zu trennen! Und wenn das Verhältnis gut ist, sollte man aus Gründen der Fairness dem AG so früh wie möglich Bescheid geben. Man versetze sich bitte auch einmal in dessen Situation.
Außerdem wird sich das faire Verhalten in einem guten Arbeitszeugnis widerspiegeln...