Kündigung seitens Arbeitnehmer wegen Gewaltandrohung und Beleidigungen?
Hi Leute.
Ich arbeite seit knapp 10 Jahren In der selben kleinen Firma.
Vor 2 Jahren hat der alte Inhaber aus gesundheitlichen Gründen die Firma verkaufen müssen und sie wurde von jemandem samt Mitarbeitern übernommen.
Seitdem läuft alles nur noch bergab... Aufträge schwinden, Arbeiter wurden entlassen und ich muss so gut wie alles alleine machen.... Stress pur!!!
Letzte Woche ruft der Chef mich an während ich am arbeiten bin und schreit sofort los was ich nicht alles noch zu machen hätte usw... Nach kurzem hin und her fing er an mich zu beledigen, ich solle meine fresse halten, ich habe zu machen was er sagt... Und das er mir 'mein Gesicht kaputt' schlagen will....
Ich habe aufgelegt, meine Sachen gepackt und bin gegangen. Und gehe da auch nicht mehr hin
Bis heute keine Entschuldigung....
Ich bekomme auch keine Kündigung von ihm...
Es ist ja auch seitens Arbeitnehmer möglich eine fristlose Kündigung zu schreiben.
Nur wie soll ich so etwas formulieren, um keine Nachteile wegen einem ALG Antrag zu haben?
Denn normalerweise ist es ja so das wenn man selbst kündigt keinen Anspruch hat.
Gewaltandrohung, psychische Belastung etc?
Ich danke euch im voraus für eure Meinungen :)
5 Antworten
Das klappt erfahrungsgemäß leider nicht, wenn man nichts dokumentiert hat.
Du brauchst also Zeugen und nach Möglichkeit auch die exakte Dokumentation mehrerer Vorfälle, um daraus eine Kündigung machen zu können, bei der du nicht draufzahlst.
Mein Rat in einem solchen völlig ungebührlichen Verhalten eines Chefs: erst mal zwei Wochen krank!
Auf längere Sicht: Neuen Job suchen und dann kündigen.
Wenn Du ohne Entschuldigung und ohne Krankmeldung der arbeit fern bleibst bekommst Du eine fristlose Kündigung und demnach möglicherweise auch eine Sperre, daß Du dies provoziert hast.
Daher würde ich mich zur Sicherheit bis auf weiteres krank schreiben lassen, denn eine Kündigung kommt demnächst so oder so.
Unbedingt vorher zum Arzt gehen und ihm die Sache schildern. Evl. erstmal krankschreiben lassen. Wenn du einfach so kündigst, steht am Ende Aussage gegen Aussage und das könnte dir negativ ausgelegt werden und am Ende stehst du mit einer Sperre da. Lass dir vom Arzt alles bestätigen.
Ich würde zu einem Psychologen gehen der Dich erstmal krank schreibt und diese Belastung auch bestätigen kann. Während der Krankschreibung kannst Du Dich dann in Ruhe um eine neue Stelle kümmern und dann die fristlose Kündigung mit eben dem Gutachten in der Hinterhand schreiben.
Wichtig wäre aber trotzdem das attestieren zu lassen.
Natürlich kannst Du kündigen, du musst es nur tun - und vielleicht (frag beim Jobcenter) weitere Schritte erwägen (Anzeige oder so)
Das geht eher nicht. Abgesehen von der Frage, ob hier tatsächlich eine fristlose Kündigung möglich ist, kann eine fristlose Kündigung nur genutzt werden, wenn eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses als unzumutbar angesehen wird. Deshalb muss sie innerhalb von 14 Tagen nach dem entsprechenden Ereignis erfolgen, da es bei längerer Wartezeit als nicht unzumutbar angesehen wird. Bei längerer Wartezeit kann nur noch eine ordentliche Kündigung erfolgen.