Kritische Stelle an Falz mit Lackstift behandeln, oder ist das nur Schminke?
Mein zwar schon 2002 gebauter aber noch sehr tauglicher und wegen der gemäßigten darin verbauten Elektronik mir sehr sympathischer Golf IV erlitt durch mein Verschulden (streifte bei einem Ausweich- und Einparkmanöver einen vor dem meinigen parkenden andern PKW) einen Unfallschaden: In Fahrtrichtung rechts zieht sich jetzt in Kniehöhe über fast die ganze Seite eine flache Delle und der Lack ist duch die Streifung etwas abgeschabt.
Kritisch ist dabei eine Stelle am Flügel über dem rechten Hinterrad, wo ja das Blech von Natur aus doppelt gefalzt ist; an diesem scharfen Falz könnte es leicht rosten.
===> Würde die Rost-Anfälligkeit an dieser Stelle gebremst, erhielte ich dafür eine Art Schutz, wenn ich die abgeschrammte Stelle dort mit Farb- und Lackstift zudeckte?
===> Oder wäre das eher eine abratenswerte "Schminkung", wodurch mir gerade ein Rosten am Blech unter der so behandelten Stelle entgehen würde?
Ansonsten würde eine fachmännische Reparatur des Ganzen mindestens 1500 EUR kosten. Das bei einem 14-jährigen Auto, das wohl heute trotz seines sonst guten Zustands nie mehr als c 4500 EUR einbringen würde.
Mir wird von einer fachmännischen Reparatur abgeraten, weil ja sogar ohne mein Verschulden ein weiterer Schaden an das Auto kommen könnte und mir dann eventuell gar nicht mehr der volle Preis der Reparatur erstattet, sondern vielmehr das Ganze als Totalschaden eingestuft würde.
Daher wollte ich den größten Teil des Schadens jetzt lieber noch eine Weile beobachten. Sollte sich doch ein Hang zum Rosten zeigen, dann würde ich eine Reparatur des jetzigen Schadens dann durchführen lassen (in den sauren Apfel beißen), weil ich das Auto eben gern noch länger weiter behielte.
Kritisch ist das Nicht-Reparieren eben nur bei der rostanfälligen gefalzten Stelle über dem rechten Hinterrad. Bzw die Frage, hier Farb- und Lackstift anwenden oder nicht?
1 Antwort
Würde erst mit Lackstift drüber gehen und dann evtl nochmal ne Schicht Klarlack drüber machen, sieht dann zwar wahrscheinlich nicht so super aus aber dürfte auch nicht rosten. Reparatur für sowas in der Werkstatt lohnt bei älteren Autos leider meist nichtmehr da der "Restwert" zu gering ist um die Reparaturkosten zu rechtfertigen.
Hatte ähnliches mit meinem Ford Focus BJ 2006, da hat mir jemand die Vorfahrt genommen, komplette rechte Seite war im Eimer und die Achse hinten etwas verzogen, der Gutachter meinte dann das ein Wagen in meinem Zustand für circa 4.000 auf dem Gebrauchtmarkt zu finden ist, die komplette fachmännische Reparatur hätte mich allerdings mindest 5.000 gekostet, wirtschaftlicher Totalschaden nennt der Fachmann sowas.
Also ich hänge auch immer sehr an meinen Autos deswegen ist sowas umso ärgerlicher.
Wenn ich das richtig verstehe hat der Lackstift aber nur 2 Komponenten und der Klarlack fehlt, beim normalen lackieren nutze ich immer Haftgrund/Grundierung, dann kommen 2-3 Schichten Farbe und dann der Klarlack also ich würde den Stift anwenden wie beschrieben und dann zur Sicherheit nochmal mit Klarlack drüber, schaden kann es ja nicht und wenn man nur eine Schickt vorsichtig macht und evtl das ganze Bauteil gleich lackiert sollte man das auch nicht sehen.
Der Lack wäre also wirklich Schutz und nicht bloß Schminke, die mir ggf verbirgt, wenn es darunter zu rosten anfängt?
Richtig, wenn der Lack bündig die Stelle verschließt und dann noch durch Klarlack geschützt ist sollte dir da nichts mehr passieren.
Würde es sich empfehlen, vor dem Auftragen der ersten Farbschicht Rostumwandler aufzubringen, auch wenn noch KEIN Rost zu sehen ist?
Wenn du 100% Sicher gehen willst ja, aber selbst Flugrost würdest du ja sehen und da die Stelle wie beschrieben nicht sonderlich groß ist denk ich nicht das das notwendig ist. Wenn er aber eh in der Garage steht, warum nicht, schaden kann es nicht. :)
Dankeschön. Nein, Auto steht auf der Straße. Dann lass ich das mal mit dem Rostumwandler.--- In dem ewähnten Lackstift-Doppelpack von VW war tatsächlich das eine Fläschchen, das man nach 24 Std Warten auf die zuvor aufgetragene Farbe (das andere Fläschchen) auftragen soll, Klarlack, wie du empfohlen hast.
Also hab ich das jetzt beides gebrauchsanweisungsgemäß angewendet und hoffe das Beste! Eventuell, wenn alles getrocknet ist, wende ich noch etwas zusätzlichen Klarlack an, wie du gesagt hast. Den beschaffe ich mir zusätzlich, da ja in diesem Fläschchen aus dem Doppelpack nicht viel Klarlack drin ist..
Danke.---Der professionelle Lackstift, den man mir bei VW für 17 EUR verkauft hat, hat zwei Elemente, die in zwei Phasen. aufgebracht werden sollen. Erst eine Schicht Farbe darüberstreichenn. mit Stift 1, die Stelle 24 Stunden trocknen lassen, dann mit Stift 2 den Lack aufbringen, was gern auch schön dick sein dürfe, meint die Gebrauchsanweisung. Das Letztere ist vielleicht sinngemäß genau das, was Sie mit Ihrem Klarlack bei der nachträglichen, zweiten Behandlung meinen?
Was Sie schildern, ist genau die Situation, vor der ich gewarnt worden bin. Zum Beispiel würde ich bei Werkstatt-Reparatur noch (mindestens) 1500 EUR jetzt bezahlen, und eine Woche drauf zB erlitte ich den von Ihnen geschiilderten Totalschaden in ähnlicher Art. Dann würde ich mich schwarz ärgern, falls ich jetzt noch diese 1500 (bzw nach Kostenvoranschlag sogar noch mehr) EUR in die professionelle Reparatur gesteckt hätte.