Kollegin postet aus dem Krank Bilder?
Eine Kollegin wurde am Freitag von der Arbeit nach Hause geschickt, weil es, so sagte die Chefin am Telefon, ihr nicht gut ging. Ich weiß nicht konkret, warum sie heimgeschickt wurde, aber vor geraumer Zeit äußerte die Kollegin selbst mal, dass bei ihr aufgrund einer Schilddrüsenfehlfunktion Depressionen auftreten.
Diese Kollegin war in den letzten 5 Monaten jeden Monat mindestens 7 Tage krank, wegen diverser Sachen (Erkältung, Zeh gebrochen, Schmerzen in Schulter, hoher Blutdruck etc).
Nun postet sie am Freitagabend, also an dem Tag, als sie krank von der Arbeit nach Hause geschickt wurde, eine Statusmeldung: 'Genieße den Abend mit meinem Mann im Freibad.'
Gestern Abend postete sie ein Bild mit drei Gläsern drauf, die vermutlich alkoholischen Inhalt hatten und schrieb dazu: 'Schönen Abend mit Schwager und Freundin gehabt'. Man sieht, dass es wohl zuhause aufgenommen wurde.
Ich bin darüber maßlos wütend, weil ich für sie den Dienst ändern musste und ich es einfach nur frech finden, dass sie im Krank so was postet. Ich weiß, dass Depressionen schlimm sind und man das nicht auf die leichte Schulter nehmen darf, aber ist so was gerechtfertigt? Ich wollte auch einen schönen Abend haben am Freitag.
Wie soll ich reagieren? Ich bin echt stinkig. Vor allem, weil die Chefin auch noch die schützende Hand drauf hält. Sie darf oft heimgehen, wenn es ihr nicht gut geht. Andere nicht.
Ergänzung: sie ist das Wochenende krankgeschrieben, sie hätte gestern und heute Dienst gehabt.
13 Antworten
Bist du sauer oder eifersüchtig? Niemand kann dich zwingen, kurzfristig deinen Dienst zu ändern. Wenn man dich das nächste Mal "fragt", hast du eben schon feste Pläne, die du nicht mehr umwerfen kannst. Erfordert zwar etwas Mut, das durchzusetzen, aber man kann es lernen.
Auch zu "Erledigen Sie doch bitte noch die Aufgaben von Frau X, die fühlt sich mal wieder nicht so!" muss man nicht "Ja, sicher!" sagen. Wie wäre es mit: "Sobald ich mit meiner Arbeit fertig bin!" oder "Kann ich machen, wenn jemand anderes dafür einen Teil meiner Aufgaben übernimmt!"
Trotzdem solltest du die Sache auch mal generell ansprechen - nicht in deiner momentanen, aufgebrachten Stimmung, sondern ruhig und sachlich. Wenn möglich, hol dir Hilfe von anderen Kollegen/ dem Betriebsrat.
Lass Instagram raus und sprich darüber, dass du viel Extra-Arbeit und Planänderungen mitmachen musstest. Erwähne, dass sowohl deine Arbeit als auch die der Kollegin darunter leiden, dass du immer wieder improvisieren musst.
Schlage andere Lösungen vor: neue Aufgabenverteilung, bei der die Kollegin Bereiche zugewiesen bekommt, die weniger dringend sind, oder Dinge, die sie auch zuhause erledigen kann, wenn es ihr zwischendurch wieder besser geht, die Einstellung einer Vertretung, um weitere Ausfälle auszugleichen, wenn die zu erwarten sind usw.
Evtl. wäre auch eine Reha/ Kur/ Langzeitbehandlung eine Hilfe für die arme, kranke Frau.
Wenn du aber das Gefühl hast, dass du in diesem Betrieb nichts mehr erreichen kannst, spar dir das Theater und such dir einen anderen Job.
Wenn du einen wichtigen Termin hättest, verreist oder selbst krank wärst, müsstest du auch absagen...
Du scheinst auf der Arbeit ja nicht ausgelastet zu sein, wenn du noch ausreichend Zeit hast, die Kollegen zu beobachten und mitzuzählen.
Warum darf man keinen Besuch bekommen, auf der Terrasse sitzen und Alkohol trinken, wenn es einem zwei Tage vorher nicht gut ging?
Pack deinen Neid wieder ein und kümmer dich um dein eigenes (langweiliges) Leben.
Sehr hilfreich!
Jetzt weiß ich direkt, wie ich mich verhalten soll. Nicht.
Mein Leben ist vielleicht deswegen langweilig, weil ich ständig Überstunden schieben muss für diese Kollegin. Hatte auch nen schönen Abend geplant, den ich dann mit meinen Pflegepatienten verbracht habe. Yippie!
Also, vielen Dank für deinen hilfreichen Kommentar. Ich weiß das echt zu schätzen.
Dann hättest du durchaus sagen können, dass du leider keine Zeit hast. Du kannst ja nun der Kollegin nicht anfassen, dass DU nicht in der Lage bist, auch mal "nein" zu sagen.
*anlasten
Gerade wenn sie Depressiv ist ist es wichtig das die positive Ereignisse hat und darüber zu berichten kann gut tun. Du warst mit Sicherheit nicht der Adressat der Postings. Deine Reaktion ist übrigens auch ein Grund warum ich niemanden aus meinen beruflichen Umfeld private Einblicke gebe über solche Plattformen.
Es könnte sein, dass sie sich am Wochenende mal erholen konnte und das nun postet. Dass die Chefin gesehen hat, dass sie nicht mehr arbeitsfähig war am Freitag und ihr daher quasi frei gegeben hat. Es kann aber auch sein, dass sie gar keine Bilder ihrer aktuellen Aktivitäten gepostet hat, sondern alte Bilder, die euch vorgaukeln sollen, dass es ihr gut geht, damit keiner fragt, was los ist. Schließlich weiß nicht jeder, der die Bilder (wo?) sehen kann, dass sie heimgeschickt wurde.
Wenn du wütend bist, rede am Montag ggf. mal mit der Chefin über deine Mehrarbeit. Sei nicht auf die Kollegin wütend, denn die Entscheidung, sie nach Hause zu schicken, traf die Chefin.
Ihr Privatleben geht dich gar nichts an, genauso wenig wieso oder weshalb sie krank ist.
Wenn sie wirklich unter Depressionen leidet und deine Chefin weiß davon, wird deine Chefin schon wissen was sie tut und wie sie damit umgehen muss.
Es bringt dir gar nichts wenn du dich darüber aufregst oder darüber redest.
Stimmt, geht mich nichts an. Wenn sie das aber öffentlich in Whatsapp und Facebook postet, sieht man das halt. Und macht irgendwie ungute Stimmung, weil das dazu geschriebene sehr höhnisch klingt.
Sicher ist alles erlaubt, was einer Genesung nicht im Wege steht und bei einer psychischen Erkrankung ist es wichtig, Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Ich finde es allerdings ungeschickt dies im Internet „breitzutreten“ und zu posten, was man in seinem krank gerade so tolles macht. Das wird dann nun mal gesehen, ggf. auch von Kollegen und hat nichts mit „hinterherspionieren“ zu tun, wie ein anderer hier geantwortet hat - wenn man dies quasi auf die Nase serviert bekommt. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn doch mal eine Nachfrage kommt. Privat lassen und alles ist gut
"Diese Kollegin war in den letzten 5 Monaten jeden Monat mindestens 7 Tage krank, wegen diverser Sachen (Erkältung, Zeh gebrochen, Schmerzen in Schulter, hoher Blutdruck etc)."
Und das stand auch alles im Internet? Oder eher auf der privaten Strichliste der Fragestellerin?
Was hat das jetzt damit zu tun?
"und hat nichts mit „hinterherspionieren“ zu tun, wie ein anderer hier geantwortet hat"
Auf Facebook etwas zu sehen ist eine Sache. Detailliert über Fehlzeiten und - gründe einer Kollegin über Monate hinweg (!) informiert zu sein eine andere...
Der Punkt ist - kurz und knapp: es ist nicht gerade so cool, wenn man krank ist und andere Kollegen einspringen müssen zu posten, wie schön es gerade im Freibad ist. Der gesunde Menschenverstand würde (mir persönlich zumindest) sagen, es dann vielleicht einfach mal sein zu lassen und mich in so einem Falle vielleicht doch eher zu Hause aufhalten sollte.
Dass das mit dem Posten nicht sonderlich clever war - da sind wir einer Meinung.
ich de denke das bekommt man auch ohne hinterherspionieren mit, wenn eine Kollegin krank ist, zumal andere Kollegen ja dann einspringen müssen. Wenn dann wie Chefin oder die Kollegin selbst mitteilt, wieso sie krank war.. die Fragenstellerin hat in kleinster weise gesagt, woher sie diese Informationen hat, also bitte mit solchen wagen Vermutungen hinterm Berg halten
Und was hat das jetzt mit meinem Kommentar zu tun? Natürlich darf sie alles ins Internet posten, es ist ja nicht verboten. Und es geht nach wie vor keinen Kollegen etwas an.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Das Problem beim 'Nein' ist, dass ich in der Altenpflege arbeite. Ich kann nicht einfach so 'Nein' sagen.