Kleingewerbe anmelden für Filmproduktion als Nebentätigkeit. Was muss ich beachten?

5 Antworten

Hey,

also für deine Zwecke und besonders wenn du das alleine machst, reicht ein einfacher Gewerbeschein. Gib an dass du unter 17.500 € bleibst, Umsatzsteuervoranmeldungen und dergleichen sind stressiger und du willst ja schließlich erstmal ausprobieren ob das alles so klappt oder?

Im Namen bist du beschränkt auf den Bürgerlichen Namen, kannst aber einen frei wählbaren Zusatz führen, quasi Max Mustermann, Filmproduktionsname oder sowas.

Theoretisch musst du so eine Nebentätigkeit nichtmal dem Arbeitgeber melden, würde es aber empfehlen. Die meisten sind da sehr aufgeschlossen, gerade wenn man sowas eh nur am Wochenende betreibt. Ist entspannter falls es doch mal "rauskommen" sollte.

Kleiner Tip:
Zeig mal der Community deine Filme und lass dir Feedback dazu geben ob sie wirklich gut sind :)

Viel Erfolg!

wfwbinder  24.08.2016, 09:22

 Umsatzsteuervoranmeldungen und dergleichen sind stressiger

Was ist denn an 15 Minuten im Monat stressig? Schon bei der Anschaffung eines Notebooks für595,- Euro inkl. 95,- Euro Vorsteuer ist die Zeit für die Umsatzsteuervoranmeldung für mehrere Monate bezahlt.

Teddipi 
Beitragsersteller
 24.08.2016, 17:13

Hier ein kleiner Einblick in meine Arbeit. Dieses Video ist drei Tage bevor es releaset werden musste gedreht worden. Ich war zeitlich für die Post-Produktion etwas eingeschränkt, aber ist trotzdem ganz gut gelungen für das was es werden sollte. Die Idee war ganz simpel. Kaas fährt zur Tanke, steigt aus und performt seinen Song, steigt wieder ein und geht wieder. Hier der Link: https://youtu.be/UpGk3XIf6Ys

Teddipi 
Beitragsersteller
 24.08.2016, 17:06

@bwildi86 klar doch. Wie soll ich mich melden?

Teddipi 
Beitragsersteller
 24.08.2016, 09:07

Danke für die Antwort. Bin momentan noch in der Aufbauphase meines YouTube Kanals und einer Homepage. Möchte sobald alles steht einigermaßen professionell auftreten :)

bwildi1986  24.08.2016, 09:12
@Teddipi

Dann meld dich mal sobald es steht :)

Guten Tag,

Wenn deine Videoproduktion ehr eine künstlerische Tätigkeit ist oder du ein Autor bist, der Videofilm macht, würde ich das als freiberufliche Tätigkeit anmelden. Dann sparst du dir die IHK Mitgliedschaft und Gewerbesteuer.

Eine freiberufliche Tätigkeit musst du nur beim Finanzamt anzeigen.  Als Buchhaltung machst du eine Einnahmeüberschuss Rechnung, und als Kleingewerbe Regelung führst du keine Mehrwertsteuer ab, dafür bekommst auch keine Erstattung der Umsatzsteuer.

Wenn das gerne komplizierter hättest, kannst du auch auf die Kleingewerbe Regelung verzichten, und monatlichen oder quartalsmäßige  Umsatzsteuervorauszahlung tätigen. Dafür bekommst du auch eine Umsatzsteuer ID Nummer.

Du kannst natürlich auch als Gewerbe anmelden. Ein Gewerbe meldest du beim Rathaus an, und bekommst einen Gewerbeschein. Dann bekommst du auch eine IHK Zwangsmitgliedschaft und Post vom Finanzamt.

Ihre Rechnungslegung ist ähnlich über den freiberuflichen Tätigkeit, sofern du ein Kleingewerbe führst. 

Bei Unfällen kannst du auch eine Rechtsform annehmen, zum Beispiel ug Haftungsbeschränkt, oder GbR ähnliches. Informationen dazu gibt es aber auch bei der IHK oder beim Amtsgericht.

Viele Grüße

Tastenheld

Bleibt die Frage welches Land.

Ich hatte in Österreich Film angemeldet. Da entstehen durch die Wirtschaftskammer ein Mitgliedsbeitrag sowie für die Film-Tätigkeit muss man sich Sozialversichern. Dazu musst du noch bedenken, dass etwa die hälfte deiner Rechnungen versteuert werden müssen.

Ich habe es wieder gelassen aus folgenden Gründen:

- Um professionell mithalten zu können, braucht man heutzutage massiv Equipment. Ich habe mit einer DSLR begonnen und jüngere als ich hatten aus dem Elternhaus bereits dicke Sony Cams oder sogar RED Cams, Flugdrohnen und Co. 

- Ausgaben. Steadycams, Lichttechnik, GoPro-Kram, dazu kommt eine offizielle Adobe Version, sowie ständig neue Objektive und Technikkram (kann man zwar absetzen) aber es ist einfach alles massivst teuer.

- Rechnungen. Die Rechnungen die du stellst, sind im Gegensatz zum Freundschaftsdienst auf ner Hochzeit ungefähr 3-4x so hoch. Viele nehmen dann doch lieber den Studenten, der sich was dazuverdienen will. Wenn du verstehst.

- Aufwand. Stichwort Musikvideos. Ich weiß nicht ob du schon eines hinter dir hast. Das war ein abartiger Aufwand. Von Stromgeneratoren, über Lichttechnik leihen, Leute Koordinieren, Konzept, Schnittwünsche der Band usw.. Steht in keiner Relation zu dem was Bands dann dafür bezahlen können/wollen.

Wie gut deine Videos sind, kann ich nicht beurteilen, aber wenn man so beobachtet, was auf Vimeo an Filmern los ist, brauchst du entweder bereits einen guten Kundenstamm oder du bist wirklich ein Megatalent.

Wünsch dir trotzdem viel Erfolg!

Teddipi 
Beitragsersteller
 25.08.2016, 15:04

Danke ebenso :)

Teddipi 
Beitragsersteller
 24.08.2016, 17:10

Sorry! Klar kann ich auf eines verweisen! Voll vergessen sorry! Dieses Video ist drei Tage bevor es releaset werden musste gedreht worden und ist ein kleines Street Video in der die Story eigentlich sehr ersichtlich ist :D Hier der Link: https://youtu.be/UpGk3XIf6Ys

Trashtom  25.08.2016, 09:20
@Teddipi

Edit gefällt mir gut. Können tust du es. Wie gesagt auch alles gutes fürs Business ;)

Teddipi 
Beitragsersteller
 24.08.2016, 17:03

Vielen Dank für die Antwort. Leider kann ich momentan nicht auf eines von mir gedrehten Musikvideos verweisen, da noch kein Release der Videos stattgefunden hat. Ich habe schon einige Dreh's hinter mir und weiß genau was du meinst. Ich habe letztens erst neun Equipment aktualisiert. Sony A7s Mark II, Walimex 24mm & 50mm, DJI Ronin M, Aputure LED Strahler, MacBook (High-End also das teuerste was man sich konfigurieren kann), Final Cut Pro und Milliarden an Plugins usw usw..ich denke das man mit dem Setup was anständiges zaubern kann :D

1. Mit der Gewerbeanmeldung bist Du auf der sicheren Seite. ES ist übrigens kein "Kleingewerbe" was es nicht gibt, sondern "Gewerbe im Nebenerwerb."

2. Du musst keinen Umsatz über 17.500,- angeben, um den Vorsteuerabzug zu haben. Man nennt das "Option auf Regelbesteuerung." 

3. Wer sind denn Deine Kunden? Wirst Du Reiseberichte drehen udn denn aufführen, oder kleine Firmen- und Musikvideos für Unternehmen drehen? Dann ist die Option zur Umsatzsteuer auf jeden Fall besser.

4. Du kannst Dein Unternehmen nennen wie Du willst, aber das ist nur eine Werbebezeichnung. "Hitvideo" Hans Teddi, Adresse usw.

5. Einen Künstlernamen kannst Du Dir zulegen, da bist Du frei. Ändern aber nichts daran, dass im Impressum Deiner Webseite und auf DEinem Briefpapier der Klarname stehen muss.

6. Für die Sache mit dem Künstlernamen und als Vorbereitung des später in den Ausweis zu bekommen, empfehle ich den "Kulturserver."

Wenn du das als ungelernter schon machen musst, dann nenn es bitte nicht Kleinigkeit dazu verdienen. Es gibt Menschen, die davon leben müssen. Wenn du Talent und Spaß daran hast, mach es, aber ruf Konkurrenzfähige Presie auf und vertick deine leistungen nicht für 100€ am tag, nur weil es dir Spaß macht! Damit zerstörst du das Leben von kreativen Kollegen und die Branche in deiner Umgebung. Um mal ein gefühl für Preise zu bekommen: Kameramann in der Industrie ca 500/700€ am TAG. Im TV ca. 250-350€. Im Filmschnitt ca. 400-600€ am Tag in der Industrie. Wenn dir Leute sagen, dass deine Sachen professionell aussehen, kannst du ja auch professionell abrechnen...

Teddipi 
Beitragsersteller
 24.08.2016, 16:57

Vielen Dank für die Antwort. Der Freund den ich erwähnt habe hat meine Videos bereits gesehen und sagte genau das selbe wie du und das ich die von dir und von ihm genannten Preise verlangen kann. Wie gesagt, es ist ja nur erstmal nebenher. Wäre super wenn das ganze laufen würde und ich eines Tages meinen Lebensunterhalt mit etwas finanzieren könnte was ich leidenschaftlich tue :)